Vor dem Start der Badesaison am Samstag hat sich im Bremer Stadtwaldsee - vielen besser bekannt unter dem Namen Unisee - die Burgunderblutalge stark ausgebreitet. Diese Algenart gehört zu den Blaualgen und kann Gifte ausstoßen. Daher weist die Umweltbehörde am Stadtwaldsee nun mit Warntafeln auf die Gefährdungen hin. "Bereiche mit sichtbaren grünen bis blau-grünen Schlieren oder Flocken" sollen demnach ebenso gemieden werden wie Bereiche des Sees, "in denen das Wasser leicht muffig riecht".
Laut Umweltbehörde können beim Kontakt mit den Algen oder nach dem Verschlucken von Wasser, das mit Algengift belastet ist, Haut- und Schleimhautreizungen, Bindehautentzündungen, Ohrenschmerzen, Durchfall, Fieber oder allergische Reaktionen auftreten. Eine Gesundheitsgefährdung bestehe vor allem beim Verschlucken größerer Mengen belasteten Wassers. Kleinkinder seien daher besonders gefährdet.
Auch Haustierbesitzer sollten auf ihre Tiere achten. Der Lebensmittelüberwachungs-, Tierschutz- und Veterinärdienst des Landes Bremen hat hinsichtlich der Gefahr für Hunde eine Warnung auf seine Homepage gestellt und in diversen Gruppen auf Facebook geteilt. Die Anleinpflicht für Hunde während der Brut- und Setzzeit, die in diesem Jahr in Bremen am 11. März begonnen hat und bis zum 15. Juli andauert, wird am Stadtwaldsee ebenso wie das bestehende Verbot von Hunden im Bereich des Badestrandes während der Badesaison (15. Mai bis 15. September) verstärkt vom Ordnungsamt kontrolliert.
Alge sorgt für verringerte Sichttiefe
Die Burgunderblutalge sorgt nicht nur für eine rötliche Färbung des Wassers, sondern führt auch zu einer stark verringerten Sichttiefe, einem hohen pH-Wert und hohen Sauerstoffwerten. Die Algenblüte im Stadtwaldsee sei derzeit ungewöhnlich stark, teilte die Umweltbehörde mit. Insbesondere hohe Phosphorgehalte im Wasser begünstigten ein intensives Algenwachstum. Im Stadtwaldsee werde versucht, den Nährstoffgehalt des Wassers zu reduzieren. Daher sei das Anfüttern von Fischen aktuell ebenso verboten wie das Füttern von Enten und anderen Wasservögeln. Geprüft werde zudem eine Vergrößerung des Schilfbestandes um den Unisee herum, weil diese Pflanzen ein Konkurrent um Nährstoffe für die Algenarten seien.
Da sich die Burgunderblutalge im Gegensatz zu anderen Algenarten auch bei niedrigen Temperaturen ausbreite, konnte sie zuletzt ungestört wachsen. Bei steigenden Temperaturen werde sie möglicherweise von anderen Blaualgenarten abgelöst, teilte die Umweltbehörde mit. Hohe Nährstoffkonzentrationen im Zusammenspiel mit hoher Sonneneinstrahlung förderten Blaualgenblüten. Nach neueren Erkenntnissen profitierten Blaualgen von den Veränderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, wie zum Beispiel höheren Temperaturen und hoher Sonneneinstrahlung, heißt es in der Mitteilung.
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