Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Huchtinger Verkehr Das Schlimmste abgewendet, doch Staus drohen dennoch

Auf Huchting kommen 2022 wieder einige Baustellen und damit Verkehrsbehinderungen zu, doch die nun vorliegenden und zuvor vom Beirat ausdrücklich geforderten Planänderungen lassen Hoffnung aufkommen
06.12.2021, 05:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von GWE

Es kommt weniger schlimm, doch einfach wird es dennoch nicht. So in etwa ließe sich die jüngste Sondersitzung des Beirates Huchting zur Planung der Bauarbeiten rund um die Linie 1 in 2022 zusammenfassen. In der vorhergehenden turnusgemäßen Sitzung hatten die Stadtteilpolitiker sowie das Ortsamt vehement den Plänen der Planer rund um die BSAG widersprochen: Es waren gleichzeitige, langandauernde Voll- beziehungsweise Teilsperrungen der Brücke der Heinrich-Plett-Allee über die B75 sowie der Kirchhuchtinger Landstraße zwischen der Werner von Lampe Straße und dem Willakedamm angedacht (wir berichteten).

In einer hochkarätig besetzten Runde wurde letztendlich zweierlei klar, erstens: Der Widerstand des Beirates bringt oft Besserungen für die Bürger mit sich und zweitens geht es für die Stadt bei den Bauarbeiten auch um Geld und um die Einhaltung von Gesetzen, und eben nicht vor allem um eine "stadtteilverträgliche Planung", wie es die senatorische Baubehörde ausdrückt.

Doch blicken wir zur Ausgangslage: Die Nerven im Stadtteil und bei Pendlern sind bereits seit Längerem angespannt gewesen - spätestens seit dem Eklat im Frühherbst rund um die kurzfristig anberaumte, dann noch verschobene Sperrung der Kirchhuchtinger Landstraße. Doch was dann präsentiert wurde, zerschnitt den Geduldsfaden des Beirates: Andree Meyer Projektleiter von den Planern des CTB wurde mit etlichen Prüfwünschen fortgeschickt. Denn nicht wenige befürchteten anderenfalls einen anhaltenden Verkehrskollaps in Huchting (wir berichteten).

Was soll besser werden?

Gunnar Polzin, Abteilungsleiter Verkehr bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau (Skums) sowie Andree Meyer stellen dem Beirat die neuen Pläne vor. Wobei vor allem beachtenswert ist, dass es zu keiner Zeit zu einer gleichzeitigen Voll- beziehungsweise Teilsperrung der Brücke der Heinrich-Plett-Allee über die B75 und der Kirchhuchtinger Landstraße kommen soll. Ist eine von beiden wegen Bauarbeiten (teilweise) dicht, soll auf der anderen Hauptverkehrsader der Verkehr in beide Richtungen fließen können. Zudem bleibt das Roland Center allzeit erreichbar - von kleineren Störungen abgesehen -, so lautet das Ziel der Gruppe von Planerrn.

Was passiert wann auf der Kirchhuchtinger Landstraße?

Zwischen dem 10. Januar und dem 31. Juli wird zwischen der Werner von Lampe Straße und dem Willakedamm gebaut. Der Grund sind Leitungsarbeiten durch Wesernetz und andere Versorger. Der Verkehr bleibt in beide Richtungen offen. Vom 1. August bis 31. Dezember wird die Kirchhuchtinger Landstraße dann aber voll gesperrt. Dies sei unumgänglich, damit die Hauptbauleistungen zur Verlängerung der Linie 1 dort stattfinden können.

Was passiert wann auf der Brücke der Heinrich-Plett-Allee über die B75?

Vom 10. Januar bis zum 5. März wird vor und hinter der Brücke im Bereich nahe der Zuwegungen zur B75 gearbeitet. Zwischen 9 und 15 Uhr werden die Fahrbahnen beidseitig eingeengt, was auch entsprechend signalisiert werden wird. Die Passage der Brücke sowie die Auf- und Abfahrt zur oder von der Bundesstraße bleibt möglich, aber: An fünf aufeinanderfolgenden Tagen im Zeitraum Januar bis März, die derzeit noch nicht terminiert sind, werden die Wege zur und von der B75 beidseitig der Brücke abgesperrt. In dieser Zeit werden die Verkehrsinseln zurückgebaut.

Vom 6. März bis 31. Juli ist die Brücke für den motorisierten Individualverkehr und den ÖPNV dicht. Dies sei unter anderem laut Meyer und Polzin aus bautechnischen Gründen unvermeidbar. Fußgänger und Radfahrer werden aber durch die Baustelle geleitet. Bis zum Jahresende, also vom 1. August bis 31. Dezember, wird dann in Fortsetzung der Maßnahmen vom Anfang des Jahres erneut beidseitig im Bereich der Auffahrten auf die Brücke und der Zu- und Abfahrten der B75 gebaut. Allerdings bleibt der Verkehr in beide Richtungen über die Brücke sowie auch der Weg von und auf die Bundesstraße offen.

Teilweise zufrieden, doch Frust bleibt

Sind die Stadtteilpolitiker noch relativ zufrieden mit der Lösung auf der Kirchhuchtinger Landstraße, zeigen sie sich aber doch teils verärgert über die Vollsperrung der B75-Brücke. Gregor Rietz (CDU) zweifelt an der Notwendigkeit der langen Bauzeit und Walter Hamen (BiW) geht noch einen Schritt weiter: "Ich erwarte einfach, dass eine Spur frei bleibt", lehnt er die Vollsperrung ab. "Alles andere ist für mich unter aller Würde." Andree Meyer widerspricht beiden und beharrt darauf, dass sowohl Zeit als auch Ausmaße der Baustelle nicht weiter abänderbar sind. Renate Otto-Kleen (Grüne): Wir erwarten eine stadtteilverträgliche Lösung", stellt sie sich hinter den Wunsch von Michael Horn (Die Linke), der zuvor verlangte, dass die Kommunikation besser und in Zukunft generell mehr auf die Bedürfnisse des Stadtteiles bei solchen Planungen geschaut wird: "Die Belastung für Huchting muss minimiert werden", formulierte der Linkenpolitiker. "Ich kann nicht versprechen, allein stadtteilverträglich zu bauen", verweist wiederum Gunnar Polzin für das Skums auf die ökonomischen Zwänge und nennt zudem die gesetzlichen Vorgaben zum nötigen Sicherheitsraum bei Baustellen als Grund.

Der Beirat gibt sich letztendlich mit der neuen Lösung zufrieden und regt noch einige Dinge im Bereich ÖPNV sowie Verkehrsleitung für die Bauzeiten an - verzichtet aber auf neue Beschlüsse. "Wir alle haben ernsthaft daran gearbeitet Lösungen zu finden", fasst es Ortsamtsleiter Christian Schlesselmann zusammen - und meint damit ausdrücklich auch die Planer, Behörden und Unternehmen.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)