Alles schien auf einem guten Weg zu sein, doch nun steht das neue Beleuchtungskonzept des Findorfftunnels offensichtlich auf der Kippe. Das ist einem Schreiben des Mobilitätsressorts zu entnehmen, das jüngst den Beiräten Mitte und Findorff ins Haus geflattert ist. Darin wird betont, dass ein neues Beleuchtungskonzept für den Findorfftunnel nie zugesagt worden wäre und es auch kein Geld dafür gebe. Dabei war das Beleuchtungskonzept bereits 2019 beschlossen worden, wie Joachim Musch (Grüne) als Sprecher des Fachausschusses Bau, Wohnen und Öffentlicher Raum des Beirates Mitte auf der jüngsten, virtuellen Sitzung betonte. Somit ist das Projekt für mehr Sicherheit und Sauberkeit sowie der Verschönerung des Findorfftunnels sozusagen auf halber Strecke stecken geblieben, denn der Radweg ist bereits vor geraumer Zeit mit einem neuen Belag versehen worden, für den nicht zuletzt die Beiräte Geld locker gemacht hatten.
Das Behördenschreiben hätten beide Beiräte als unfreundlich und schroff empfunden, sagte Manuela Jagemann vom Ortsamt Mitte/Östliche Vorstadt. Joachim Musch zeigte nun auf der Sitzung klare Kante. "Das geht so nicht, wir müssen die Mobilitätsbehörde dringend darauf hinweisen, dass wir eine Umsetzung unseres Beschlusses mit Nachdruck fordern. Der Beirat kann das so nicht hinnehmen". Und so wurde in der Ausschusssitzung erneut ein einstimmiger Beschluss auf den Weg gebracht, sich doch bitte an die Absprachen hinsichtlich des Findorfftunnels zu halten: "Die Behörde steht da im Wort", betonte Musch und Dirk Paulmann (CDU) wies noch einmal darauf hin, wie viel frequentiert der Tunnel, auch gerade von Grundschulkindern sei.
Ein weiteres, immer noch ungelöstes Problem, das zeigen auch zahlreiche Leserbriefe an diese Zeitung, bleibt die beständige Vermüllung der Wallanlagen. Musch stellte fest, dass sich von Behördenseite auch in dieser Sache bisher wenig getan hätte und es an der Zeit wäre, dort noch einmal nachzuhaken. Manuela Jagemann wies allerdings darauf hin, dass inzwischen von Günter Brandewiede vom Umweltbetrieb Bremen eine abschlägige Antwort vorliege. Gegen das Aufstellen größerer Abfallbehältnisse, mit unterirdischer Platzkapazität spricht aus dessen Sicht, dass die Wallanlagen nicht von großen Entsorgungsfahrzeugen angefahren werden sollen und dass in die Erde eingelassene Behälter die Baumwurzeln beschädigen könnten. Sogleich wurden andere Alternativen für die Aufstellung derartiger Abfallbehälter diskutiert. So brachten Dirk Paulmann und Uwe Voigt (Grüne) das Areal rund um den Kennedyplatz ins Spiel. Ein anderer Vorschlag: Müllbehältnisse vor den Imbissen am Herdentorsteinweg in Höhe des Kinos City 46 aufstellen zu lassen. Thema ist die Vermüllung auch immer noch bei den Weserterrassen, unterhalb der Kulturkirche St. Stephani. Dort könnten ähnliche Behälter im oberen Bereich platziert werden, so das Fazit.
Uwe Voigt und Dirk Paulmann ärgern sich zudem über den Verfall einiger lange leer stehender Immobilien. Eine, die sich auf dem Weg von der Mozartstraße zum Paulskloster im Viertel befindet. Eine andere im Fedelhören an der Ecke Adlerstraße, die sich wegen der beiden Nachbarhäuser wohl im Ensembleschutz befinde, mutmaßten die Beiratsmitglieder. Und auch Joachim Musch wies darauf hin, dass er noch wesentlich mehr dieser "Schrottimmobilien" im Viertel kenne.
Unter anderem wurde auf der Sitzung auch die Eingabe zweier Bürgeranträge zur Aufwertung des Abbentorviertels debattiert. Joachim Musch wies darauf hin, dass die Anwohnerschaft bei der Verbesserung von öffentlichen Flächen und Gehwegen mit eingebunden werden müsste: "Wir können das gern unterstützen, aber nicht anschieben". Allerdings sei es zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh dafür, so die allgemeine Einschätzung. Erst wenn alle Baustellen im Abbentorviertel abgeschlossen sein, könne dort mit Verschönerungsmaßnahmen begonnen werden. Sobald die Handwerker mit ihren Fahrzeugen abgezogen seien, werde sich auch die Verkehrslage entspannen, so das Fazit. Dann könne auch geprüft werden, inwiefern sich das Viertel durch entsprechende Straßenführungen und -verlegungen und Verbesserung von Wegebindungen aufwerten ließe, so Musch.