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Neue Läden und Restaurants Ein Hauch Provence und Orient in Bremens Mitte

Im Zentrum Bremens gibt es Neues aus Einzelhandel und Gastronomie zu vermelden: Aufgemacht haben ein Blumenladen mit Pariser Schick und zwei Lokale mit internationaler Kulinarik.
03.08.2023, 05:00 Uhr
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Ein Hauch Provence und Orient in Bremens Mitte
Von Sigrid Schuer
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Im Zentrum Bremens gibt es Neues aus Einzelhandel und Gastronomie zu vermelden: Aufgemacht haben ein Blumenladen mit Pariser Schick und zwei Lokale mit internationaler Kulinarik. Was die Läden zu bieten haben.

Blumen-Studio "Ange des Fleurs"

Das Blumen-Studio "Ange des Fleurs" ist an der doch eher nüchtern durch Discounter und Pizza-Läden geprägten Hauptverkehrsschlagader, der Bismarckstraße, ein echter Hingucker. Über den ganz und gar französisch, um nicht zu sagen pariserisch dekorierten Schaufenstern ist eine gestreifte Markise angebracht. Vor der Tür stehen an weißen Paravents Hortensien. Betreten Neugierige das kleine, aber feine Blumenstudio, werden sie von französischer Musik begrüßt, und selbst die Uhr über dem Tresen ist mit einer Abbildung des Eiffel-Turmes und gemalten Rosen verziert. Es ist deutlich zu spüren, dass hier eine Frankreich-Liebhaberin am Werk ist. Das kommt nicht von ungefähr, schließlich hat ihre multikulturell geprägte Familie auch französische Vorfahren. "Ich wollte mein Blumen-Studio im provenzalischen Stil ausstatten", sagt Angelique Margaryan. Woher der Name "Ange des Fleur", was so viel wie "Blumenengel" bedeutet, kommt? Das Studio ist nach Angelique, kurz Ange, benannt. Vor einem Jahr ist die gebürtige Georgierin von Moskau in die Hansestadt gezogen. Immerhin lebt ihre älteste Tochter Isabelle Maria hier, die auch an der Bremer Uni ihr Studium absolviert hat.

Ein eigenes Blumen-Studio zu haben, sei stets ihr Traum gewesen, doch in Moskau, wo sie während ihrer zweijährigen Ausbildung auch Zertifikate erwarb, sei ein eigenes Geschäft unerschwinglich gewesen. Nun ist dieser Traum vor drei Wochen in Erfüllung gegangen. "In dieser Zeit haben wir schon zwei Hochzeiten mit Blumenschmuck ausgestattet", freut sich Margaryan. Auch Foto-Shootings seien bereits in ihrem Studio veranstaltet worden.

Ihre Fach-Floristik bietet sie aber auch für alle anderen Anlässe an, für die es Blumen braucht, Unternehmens-Events und Büros dekoriere sie ebenfalls, sagt Margaryan. Auf Wunsch werden Sträuße auch ins Haus geliefert. "Was viele nicht wissen: Mit bestimmten Grünsorten zum Strauß gebundene Blumen halten sich deutlich länger", erklärt die Floristik-Expertin. Und blickt schon mal in die Zukunft mit herbstlich bunten Ahornblättern und Kürbissen. Neben dem Blumen-Studio findet sich ein Showroom, dessen Schaufenster ebenfalls pariserisch gestaltet ist. Dort will sie zur Weihnachtszeit auch Selbstgestricktes anbieten. Schon jetzt gibt es in ihrem Studio kleine Geschenke zu entdecken wie Fotorahmen, Vasen, Windlichter und Keramiken in Form von geöffneten Rosenblättern.

  • Ange des Fleurs, Bismarckstraße, geöffnet montags bis freitags 9 bis 18 Uhr, mittwochs geschlossen, sonnabends 9 bis 13 Uhr

Türkische Gaumenfreuden im "Bake and Eat"

Einmal abgesehen vom Restaurant "Bombay" und dem Gewürz- und Gemüsehändler Singh ist die Falkenstraße in der Bahnhofsvorstadt kulinarisch sonst eher ausbaufähig. Ein Silberstreif am Horizont der momentan durch Großbaustellen – unter anderem der des ehemaligen Bundeswehrhochhauses – geprägten Falkenstraße ist das "Bake and Eat", das Yusuf Eryilmaz und Mama Gülcan Kiratli vor rund drei Wochen eröffnet haben. Die alteingesessene Anwohnerschaft kennt noch die Bäckerei Hohnhorst aus früheren Zeiten und war nun neugierig, was da wohl kommen würde. Die monatelangen Umbauarbeiten durch den Vermieter wurden genauso neugierig registriert. Als der Laden schließlich per Anzeige angeboten wurde, dachte sich Yusuf Eryilmaz, der in Hastedt lebt: "Das ist genau mein Ding".

Für ein gewisses Flair sorgt die Einrichtung mit flaschengrünen Samtsesseln. Mama Gülcan, die in Osterholz wohnt, schwingt in der Küche das Zepter. Im Angebot: türkische Spezialitäten wie selbst gemachte, gefüllte Weinblätter, Pide, gerolltes Börek oder türkische Pizza. Aber "Bake and Eat" kann noch viel mehr: War es bisher ein Problem, wenn die Nachbarn plötzlich Sonntagsbesuch bekamen und kein Kuchen im Haus war, so gibt es mit dem "Bake and Eat" nun eine Lösung des Problems: Der Laden ist auch sonntags bis 16 Uhr geöffnet. Dann gibt es dort Tiramisu, Erdbeerkuchen oder aber Baklava in allen Regenbogenfarben, beispielsweise mit Pistazien sowie selbst gemachte Pralinen. Das kommt nicht von ungefähr: Gülcan Kiratli hat zuvor in einer Bäckerei gearbeitet. Und frische, aber auch belegte Brötchen gibt's obendrein, alternativ zudem das türkische Frühstück mit allen Schikanen wie Menemem, Rühreier mit Tomaten, Paprika und Peperoni oder mit Knoblauchwurst Sucuk, Oliven, dazu Salami, Brötchen, nebst Getränk für knapp zehn Euro. Doch auch der eher deutsche Geschmack wird bedient: Ordern kann man unter anderem Chicken Nuggets und Pommes Frites oder Reis mit Hähnchen.

  • "Bake and Eat", Falkenstraße 38, montags bis freitags 7 bis 20 Uhr, sonnabends, 7 bis 18 Uhr, sonntags 7 bis 16 Uhr

Hähnchenrestaurant City Chicken

Das Sielwall-Eck ist wohl einer der meistfrequentierten Plätze der Stadt. Am Straßenbahnknoten-Punkt sind alle Augen auf die Entwicklung der ehemaligen Sparkasse und des angrenzenden Gebäudes gerichtet. Während die besprayte Fassade schon ein bisschen verrät, dass hier bald eine Bäckerei mit Café Einzug halten wird, hat inzwischen das City Chicken Original von 1996 eröffnet. Monate lang prangte die Ankündigung an der Fassade, doch nun können sich Neugierige in dem neuen Lokal tummeln.

Die Renovierungs- und Umbau-Arbeiten hätten doch viel Zeit gebraucht, sagt Ramtin Abdolmajid. Aber nun ist alles schick, das Inventar ist in Rot- und Schwarz-Tönen gehalten, dazu kommen Holz- und Backstein-Elemente. Das Geschäft sei auf Anhieb gut angelaufen, freut sich Abdolmajid. Aufgrund der großen Nachfrage habe man sich entschlossen, die inzwischen vierte Filiale, dieses Mal im hohen Norden zu eröffnen. Den Anfang machte das City Chicken in Berlin, in der Sonnenallee in Neukölln, später kamen weitere Filialen in Spandau und in Wien hinzu.

Der gravierende Unterschied zu herkömmlichen Fast Food-Läden liege darin, dass bei City Chicken Tag für Tag alles frisch zubereitet werde, ob nun Hummus, Knoblauch-Dip, Salate oder das hausgemachte Spezialbrot. Und die Hauptsache, um die es bei dem orientalischen Hähnchen-Grillhaus geht, die Hähnchen, kämen von regionalen Bauern, fügt Abdolmajid hinzu. Er unterstreicht: "Wir haben weder vorproduzierte noch Tiefkühl-Ware." Angeboten werden die Hähnchen wahlweise halal oder nicht-halal. Das Menü mit einem halben Hähnchen, Pommes, Hummus und Knoblauchpaste ist für 10,80 Euro zu haben.

  • City Chicken, Vor dem Steintor 24-26, montags bis sonntags 11 bis 2 Uhr

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