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Ausstellung im Bremer Airport Wie ein Bremer Flugzeug Geschichte schrieb

Eine Ausstellung am 11. und 12. August in der Bremen-Halle des Bremer Airports erinnert an den Rekordflug des viermotorigen Verkehrsflugzeugs Focke-Wulf FW 200 Condor vor genau 80 Jahren.
10.08.2018, 06:30 Uhr
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Wie ein Bremer Flugzeug Geschichte schrieb
Von Detlev Scheil

Das Ereignis ist ein Meilenstein der Luftfahrtgeschichte: Am 10. August 1938 flog die in Bremen entwickelte und gebaute Focke-Wulf Fw 200 Condor als erstes Verkehrsflugzeug die 6300 Kilometer lange Strecke von Berlin nach New York nonstop. Gut 24 Stunden benötigte sie mit einem Durchschnittstempo von 255 Stundenkilometern für die Strecke, nach heutigem Maßstab sehr lang. Doch damals war es ein Weltrekord, der diesseits und jenseits des Atlantiks Schlagzeilen machte.

Unter dem Motto „80 Jahre Atlantikflug der Focke-Wulf Fw 200 Condor“ steht eine Ausstellung, die am Sonnabend und Sonntag, 11. und 12. August, jeweils von 11 bis 17 Uhr in der Bremen-Halle des Bremer Flughafens, Terminal 3, bei kostenlosem Eintritt zu sehen ist. Zusammengestellt hat sie das Bremer Condor-Team, dem 60 Rentner angehören, die seit 15 Jahren ehrenamtlich eine Condor restaurieren, um sie dem Deutschen Technik-Museum in Berlin übergeben zu können.

Mobiler Flugsimulator als Highlight

In der Schau wird auf Postern die Geschichte der Condor und des Atlantikflugs nachgezeichnet. Ein Highlight ist ein mobiler Flugsimulator, dessen Cockpit originalgetreu der Condor nachempfunden ist und mit den Instrumenten bestückt ist, die damals üblich waren. Mit dem Simulator, zu dem drei große Displays gehören, können die Ausstellungsbesucher virtuelle Runden über Bremen drehen. Und sie werden sicherlich nervös werden, wenn sie das rund 24 Meter lange Verkehrsflugzeug, das eine Flügelspannweite von knapp 33 Metern aufwies, wieder sicher zu Boden bringen müssen.

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Ein weiteres Highlight ist ein Original-Pokal, mit dem damals die Leistung des Flugteams gewürdigt wurde. Es handelt sich um die Trophäe des Funkers Walter Kober, die als Leihgabe zur Verfügung gestellt wurde. Passagiere hatte die Condor beim Atlantikflug am 10. August 1938 nicht an Bord. Die Kabine, in der sonst für 26 Personen Platz war, wurde völlig ausgeräumt, um mehr Reservetanks für Treibstoff an Bord nehmen zu können.

Zur Ausstellung gehören auch eine Multimediaschau für Groß und Klein über das Fliegen, einige Condor-Originalbauteile aus Bergungen von abgestürzten Maschinen sowie Nachbauten von Teilen. Damit gibt das Condor-Team zugleich einen Einblick in seine aufwendige und anspruchsvolle Arbeit.

Restaurierung wird wahrscheinlich 2020 abgeschlossen

Bei der Restaurierung, die nach Einschätzung des Projektleiters Günter Büker wahrscheinlich 2020 abgeschlossen werden kann, handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt von Airbus Bremen mitsamt dem Condor-Team, der Deutschen Lufthansa Berlin-Stiftung, Rolls Royce Berlin/Oberursel und dem Deutschen Technik-Museum in Berlin. Kurzvorträge an den beiden Ausstellungstagen informieren unter anderem über die Entwicklung des Nordatlantik-Passagierverkehrs, die Entstehungsgeschichte und die Restaurierung der Condor sowie über die Bergung der Maschine, die nach 57 Jahren unter Wasser 1999 aus dem Trondheim-Fjord gehievt wurde.

Ein weiteres Element der Schau ist die Gegenüberstellung der Condor-Geschichte mit der Historie der Junkers W 33 Bremen, die als Dauerausstellungsstück in der Bremen-Halle zu sehen ist. Mit ihrem glatten, stromlinienförmigen Rumpf unterschied sich die Condor stark von den zuvor üblichen „Wellblech-Fliegern“ wie der W 33.

Weitere Infos gibt es unter https://fw200-restaurierung-bremen.de.

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