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Friedrich-Rauers-Straße Bremer Neustadt: Beirat fordert bessere Drogenhilfe

Der Beirat in der Bremer Neustadt fordert mehr Hilfe für Drogenkranke. Auf dem Weg zu einer dauerhaften Lösung will das Stadtteilparlament Container nutzen, die in Bremen sehr bekannt sind.
07.12.2024, 05:00 Uhr
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Bremer Neustadt: Beirat fordert bessere Drogenhilfe
Von Karin Mörtel

Wenn die Container der Drogenhilfe an der Friedrich-Rauers-Straße tatsächlich wie geplant zum Jahreswechsel 2025/2026 nicht mehr gebraucht werden sollten, könnten sie in der Neustadt als neue Anlaufstelle für drogenkranke Menschen dienen. Das ist zumindest der Wunsch des Neustädter Beirates, der kürzlich einen entsprechenden Haushaltsantrag an den Bremer Senat gerichtet hat. Darin fordert er, dass im Doppelhaushalt 2026/27 ausreichend Geld zur Verfügung gestellt wird, um die Container "an einem noch zu bestimmenden Ort in der Neustadt weiter nutzen zu können."

Der Beirat hält es für sinnvoll, dass ein Angebot in den Containern dann Drogenkonsumräume, Ruheräume und die Möglichkeit für Tagesaufenthalte umfasst. Dadurch solle der öffentliche Konsum im Stadtteil in Suchthilfeangebote verlagert werden, die nicht zu weit entfernt vom Lebensumfeld der Betroffenen liegen.

Probleme mit Treffpunkt der Drogenszene

Hintergrund ist die Problematik, dass sich die Drogenszene zum Teil vom Hauptbahnhof in die Stadtteile verlagert hat und dort für Probleme in den Nachbarschaften sorgt. In der Neustadt gibt es derzeit zunächst bis Ende März 2025 für Betroffene eine vom Beirat bezahlte provisorische Anlaufstelle am Hohentorspark. Ein Treffpunkt, dessen Begleiterscheinungen seitens der Nachbarschaft im Quartier Hohentor überwiegend kritisch gesehen werden.

Ziel des Beirates ist es, möglichst schnell ein stationäres und dauerhaftes Drogenhilfe-Angebot in einer Immobilie im Stadtteil zu etablieren. Doch das ist momentan noch nicht in Sicht. "Unser Antrag zeigt, dass wir alle möglichen Wege bereit sind zu gehen, um die Lage für drogenkranke Menschen im Stadtteil zu verbessern", so Beiratssprecher Johannes Osterkamp (Grüne).

Gesundheitsbehörde: Kein Geld für Personal

Theoretisch sei eine Umsetzung der Container denkbar, heißt es von der Gesundheitsbehörde zu dem Vorschlag aus der Neustadt. Aktuell sei aber noch nichts entschieden. "Eine Umsetzung der Container kann erst erfolgen, wenn der integrierte Drogenkonsumraum in den derzeit im Umbau befindlichen Räumlichkeiten in der Friedrich-Rauers-Straße eröffnet wurde", stellen die Fachleute klar. Dort werde dann auch das aktuell in den Containern tätige Personal eingesetzt werden.
Bis zum Umzug von den Containern an der Friedrich-Rauers-Straße in die benachbarte Immobilie haben die Beiräte nun Zeit, einen geeigneten Aufstellort zu finden. Allerdings seien eine Baugenehmigung und weitere Vorarbeiten nötig, heißt es aus der Gesundheitsbehörde. Ein ausschlaggebendes Kriterium für die Umsetzung werde sein, dass ein Aufstellort mit Strom- und Wasseranschlüssen bereitgestellt werde, die vielleicht auch erst kurzfristig angelegt werden können.

Die größte Hürde dürfte jedoch die Frage des Personals für die Drogenhilfeangebote im Stadtteil sein: Laut Gesundheitsressort sind derzeit "keine weiteren Mittel für Personal in den gegebenenfalls umgesetzten Containern vorhanden."

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