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Enge Straßen, viele Autos Parkzonen nur für Bewohner

Kleine Wohnstraßen, zugestellt mit parkenden Autos – das gibt es in vielen Bremer Quartieren. Wie es um die Parksituation in der Stadt bestellt und wo was geplant ist.
28.02.2022, 19:22 Uhr
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Von Karin Mörtel, Christian Hasemann, Anke Velten und Sigrid Schuer

Wie steht es um die Parksituation in den dicht besiedelten Quartieren der Stadt? Welche Ansätze gibt es und wo Bewohnerparken? Ein Überblick.

Bremen-Mitte

An der Einführung des Bewohnerparkens im Zuge eines Pilotprojekts Ende 2020 in der Östlichen Vorstadt schieden sich die Geister. Aufgesetztes Parken wird dort konsequent geahndet, Bewohner müssen Parkausweise kaufen. Trotz vieler Runden, die im Vorfeld zur Bürgerbeteiligung anberaumt worden waren, wurde schließlich in der Realität um jeden einzelnen Parkplatz gerungen. Wie viele Stellplätze im Quartier weggefallen sind, blieb bis zuletzt strittig. Eine Umfrage in der Anwohnerschaft hatte jedenfalls ergeben, dass eine Vielzahl der Befragten ein oder mehrere Autos besitzen.

Bremer Westen

Gehwege in kleinen Wohnstraßen, die beidseitig bis über das letzte verfügbare Eckchen zugestellt sind, sodass sich Fußgänger mitunter nur mit Mühe Durchgang verschaffen können: Dieses Bild kennt man auch im dicht bebauten Stadtteil Findorff nur allzu gut. Besonders belastet fühlen sich seit Jahren Anwohner aus dem Wohnquartier, das an die Bürgerweide angrenzt. Seit einem vom Beirat organisierten Workshop im Jahr 2015 wird das Bewohnerpark-Modell als mögliche Lösung diskutiert. 2019 forderte der Beirat die Verkehrsbehörde auf, einen Betriebsplan für die Neuordnung der Straßenräume zu erstellen. Dieser liegt vor, kann auf der Ortsamts-Website eingesehen werden, und umfasst das gesamte Karree zwischen Eickedorfer Straße, Plantage, Findorff- und Hemmstraße. Das Bürgerbeteiligungsverfahren soll voraussichtlich Ende März mit Begehungen und einem Onlinetool anlaufen. Würde das aufgesetzte Parken in sämtlichen Straßen des Plangebiets konsequent unterbunden, müssten mehrere Hundert Fahrzeuge auf Stellplätze außerhalb des Quartiers ausweichen. Zu den Kritikern des Vorhabens zählt auch der Verein der Findorffer Geschäftsleute, der Nachteile für die Stadtteil-Wirtschaft prophezeit, und die Behörde in mehreren offenen Briefen zu Nachbesserungen aufforderte.

Links der Weser

In den Stadtteilen links der Weser ist besonders die Neustadt vom hohen Parkdruck betroffen. Die Wohnstraßen sind zum Teil sehr eng, und durch die Lage zwischen Innenstadt und Flughafen wollen auch reichlich Auswärtige und Flugreisende ihre Fahrzeuge am Straßenrand abstellen – auch illegal aufgesetzt auf den Gehwegen. Ein Umstand, gegen den zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sowie die Initiative „Verkehrswende Neustadt“ seit Jahren protestieren.

Der Beirat Neustadt fordert seit 2020 von der Verkehrsbehörde, die bestehenden Bewohnerparkzonen an der Weser auf alle Wohnstraßen innerhalb des Wallrings links der Weser auszuweiten. Auch für weitere Gebiete in dicht bewohnten Ortsteilen wünscht sich das Stadtteilparlament, dass diese Möglichkeit geprüft werden solle. Die Straßenverkehrsbehörde stellt den Neustädtern mittlerweile für das kommende Jahr neue Bewohnerparkzonen in Aussicht. Ab Herbst solle die Suche nach geeigneten Gebieten mit besonders hohem Parkdruck beginnen.

Bremer Südosten

Anwohnerparken sei durchaus auch ein Thema in Hemelingen, sagt Ortsamtsleiter Jörn Hermening. „Insbesondere im Bereich Hastedt und rund um die Föhrenstraße wird aufgesetzt geparkt, und dort gibt es auch viele Beschwerden.“ An anderen Stellen habe es auch schon Anfragen für Anwohnerparken in einzelnen Straßen gegeben. „Aber das geht ja nur für ein ganzes Quartier“, so Hermening. In diesem Jahr wolle sich der Beirat dem Thema verstärkt widmen. In Osterholz hingegen sei Anwohnerparken derzeit nicht gefragt, weiß Ortsamtsleiter Ulrich Schlüter. Park-Probleme gebe es aber dennoch – vor allem rund um das Klinikum Bremen-Ost.

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