Weil die Erstaufnahmeeinrichtung für unbegleitete minderjährige Geflüchtete saniert wird, mietet Bremen ein Haus in der Neustadt. Das hat der Senat am Dienstag beschlossen. Monatlich fällt für das Gebäude, in dem 34 Plätze verteilt auf 24 Zimmer zur Verfügung stehen sollen, eine Kaltmiete von 7500 Euro an. Nach Angaben des Sozialressorts ist die 550 Quadratmeter große Immobilie im Besitz der Gewoba und wird zunächst für zwei Jahre gemietet – mit Option auf Verlängerung.
„Würden wir das Ausweichquartier in der Neustadt nicht anmieten, müssten wir bei hohen Zugangszahlen auf die Sporthalle am Flughafen zurückgreifen oder sogar wieder Zelte nutzen“, erklärt Sozialsenatorin Claudia Schilling (SPD). Das seien für sie aber nur Alternativen für den absoluten Notfall. Die Sanierung in der Erstaufnahmeeinrichtung in Obervieland soll den Angaben zufolge im Mai beginnen. Von den insgesamt 130 Plätzen fallen dort demnach 60 vorübergehend weg.
Knapp 100 Plätze belegt
2023 seien zu Spitzenzeiten im Monatsdurchschnitt bis zu 96 Plätze in der Einrichtung belegt gewesen, in den Wintermonaten sei die Zahl teils unter 30 gesunken, teilt das Sozialressort weiter mit. Die jungen Menschen werden, nachdem ihr Alter festgestellt wurde, in der Regel maximal vier Wochen in der Erstaufnahmeeinrichtung aufgenommen. Bis dahin sollen die sogenannten jugendhilferechtlichen Maßnahmen abgeschlossen sein.
Im vergangenen Jahr haben den Angaben zufolge 945 junge Ausländerinnen und Ausländer in der Stadtgemeinde Bremen die Aufnahme ins Bremische Jugendhilfesystem beantragt, von ihnen sind 264 in Bremen geblieben und 328 umverteilt worden. 37 Fälle waren zum Berichtszeitpunkt im Januar noch nicht abgeschlossen. In den übrigen Fällen haben sich die jungen Menschen als volljährig erwiesen (228) oder sind aus anderen Gründen nicht aufgenommen worden.