„Am Ende hatten wir etwas mehr Glück auf unserer Seite“, bilanzierte Thomas Reinberg nach dem knappen 28:26 (13:11)-Heimsieg der Handballerinnen der SG Findorff im Stadtderby in der Verbandsliga Nord gegen den ATSV Habenhausen. Nach relativ ausgeglichenen 55 Minuten nutzten die Gastgeberinnen um ihre beste Werferin Rieke Lotta Heinrich (sechs Tore/ein Siebenmeter) eine Überzahlsituation in der Schlussphase, um sich entscheidend abzusetzen, und mit einem Erfolgserlebnis unter den Weihnachtsbaum zu gehen.
3:0-Lauf bringt die Entscheidung
Es war ein spannendes Derby, die Stimmung im Findorffer „Fuchsbau“ tat ihr Übriges. „Die Atmosphäre ist immer beeindruckend“, konstatierte auch ATSV-Coach Iwan Ilinich, der sich zwar über einen starken Auftritt seiner Mannschaft freute – gleichzeitig aber auch etwas zu kritisieren hatte. „Wir haben in der zweiten Halbzeit vorne 15 Tore gemacht“, erläuterte er, „aber eben hinten auch 15 bekommen, damit kann ich als Trainer natürlich nicht zufrieden sein.“
Auf der Gegenseite haderte Thomas Reinbeg mit der Anfangsphase seiner Mannschaft. „Wir haben in der Abwehr zuerst keinen richtigen Zugriff gehabt“, führte der Trainer aus, „vor allem am Kreis kam Habenhausen immer wieder zu Toren, die so einfach nicht fallen dürfen.“ Mittels einer frühen Auszeit versuchte Reinbeerg, etwas mehr Ordnung in die Defensive zubringen, was ihm auch gelang. Bis zur Pause drehte sein Team das Spiel und ging mit zwei Toren Vorsprung in die Kabine.
Mit Wiederbeginn setzten sich die Gastgeberinnen zunächst auf drei Tore ab, doch die Gäste ließen nicht locker und kamen durch Danila Galletti zum Ausgleich (14:14/36.). Von da an wogte die Begegnung auf gutem Niveau hin und her, bis der ATSV Habenhausen seinerseits einen Zwei-Tore-Vorsprung heraus spielen konnte. „Dann sind wir leider etwas hektisch geworden und haben zu früh versucht, mit der Brechstange zum Erfolg zu kommen“, ärgerte sich Iwan Ilinich.
Vor allen Dingen Findorffs Rieke Lotta Heinrich stellte die Abwehr der Gäste wiederholt vor Probleme, „weil wir sie einfach nicht in den Griff bekommen haben“, wie Ilinich erklärte. Dennoch gelang es seiner Mannschaft, sich in den letzten 15 Minuten immer wieder auf zwei Tore abzusetzen – was für Thomas Reinberg in erster Linie auf eine Personalie zurückzuführen gewesen sei. „Mit Lena Hedtke fällt unsere die Abwehrchefin aus“, erklärte er, „deshalb fehlen bei uns wichtige Automatismen.“
In der Findorffer Offensive lief es dagegen besser, ein 3:0-Lauf brachte die Gastgeberinnen wieder in Führung. Doch der ATSV Habenhausen ließ sich nicht abschütteln und verlangte den Gastgeberinnen bis zum Schluss alles ab. „Wir haben ohne Backe spielen müssen“, bilanzierte Iwan Ilinich, „aber haben uns in einem hitzigen Derby trotzdem stark präsentiert.“ Erst ein neuerlicher 3:0-Lauf der Findorfferinnen sorgte vier Minuten vor Schluss für die Entscheidung zugunsten der „Füchsinnen“, die am Ende laut ihres Trainers „zwar ein bisschen glücklich, aber verdient“ gewonnen hätten.
SG Findorff: Abeling, Hämmerling; Ploghöft (1), Iordanidis (1), Bach (2), Rump (2), Piper (2), Warschewski, (2), Preier (2/1), Bornhorn (5), Heine (5/1), Heinrich (6/1)
ATSV Habenhausen: Nienaber; Gasiorek, Kaper, Kuhz, Sommer, Stephan, Jarzembowski (1), Beckschulte (2), Hanenkamp (2), Schneider (2), Behrens (3), Burwinkel (3/1), Galletti (6), Kaiser (7/5)