Die kommenden Jahre an der Gete-Grundschule und der benachbarten Georg-Droste-Schule werden in der Behörde derzeit unter dem Schlagwort „Nadelöhr“ geführt, durch das es durchzukommen gilt – denn es wird eng auf dem Schulgelände. 2025 soll das Förderzentrum für Sehen und visuelle Wahrnehmung, wie die Georg-Droste-Schule mit vollständigem Namen heißt, gemeinsam mit dem Regionalen Beratungs- und Unterstützungszentrum Ost (Rebuz) an die Bardowickstraße umziehen. Die aktuellen Räume der Georg-Droste-Schule sollen fortan der Grundschule an der Gete zusätzlich zur Verfügung stehen. Denn die soll bis dahin laut Schulstandortplanung vierzügig geworden sein.
Um die anwachsende Zahl der Schüler auf dem Areal unterbringen zu können, steht bereits seit rund zwei Jahren ein Container auf dem Schulgelände. Geplant sei nun, dessen Standzeit zu verlängern und darüber hinaus im kommenden Sommer einen weiteren Container mit vier Klassenräumen auf dem Schulhof aufzustellen, berichtete Petra Albers, Mitarbeiterin im Bildungsressort, jetzt dem Schwachhauser Fachausschuss für Bildung. Außerdem werde der Grundschulhof in diesem Jahr saniert, kündigte sie an.
Zum geplanten neuen Standort der Georg-Droste-Schule an der Bardowickstraße liegt der Behörde seit Dezember eine Machbarkeitsstudie vor. Knackpunkt sei dabei neben der Lärmemission durch die nahe gelegene Bahntrasse vor allem die Erschließungsstraße gewesen, sagte Albers. Denn die müsse für den Bringdienst um rund 160 Meter verlängert werden. Das Ressort prüfe derzeit, ob sich die üblichen, langwierigen Ausschreibungsfristen für das Neubauprojekt an der Bardowickstraße möglicherweise verkürzen ließen.
Umzug verzögert sich
Während der Umzug der Georg-Droste-Schule aktuell für 2025 geplant sei, werde sich der Umzug der Grundschule in die freigewordenen Räumlichkeiten allerdings noch etwas länger hinziehen, berichtete Albers. Für den mittlerweile gängigen Unterricht in sogenannten Clustern müssten die zu beziehenden Räume zunächst noch umgebaut werden. Dafür habe das Ressort etwa sechs Monate Bauzeit veranschlagt.
Als problematisch stellte sich die Planung des Ressorts aus Sicht des Schwachhauser Bildungsausschusses in mehrfacher Hinsicht dar. Neben dem Aufbau des Containers parallel zur Schulhofsanierung kritisierten die Fraktionen insbesondere die Perspektiven zum Sportunterricht an den beiden Schulen. Der Platz in der gemeinsamen Turnhalle reiche längst nicht mehr aus, um Sportunterricht in der dafür vorgesehenen Regelzeit anbieten zu können, berichteten die beiden Schulleiterinnen Gundel Timm (Gete-Grundschule) und Birgit Wiechmann-Doil. Auf Nachfrage von Birte Marquardt vom Zentralelternbeirat (ZEB), welche Lösung die Behörde diesbezüglich angesichts der steigenden Schülerzahl anzubieten habe, entgegnete Albers: „Wir haben keine Lösung.“ Zwar stehe noch ein Erörterungstermin mit der Schulaufsicht an, viel Hoffnung auf eine Lösung bestünde aber dennoch nicht. Diese Perspektive empörte den Ausschuss fraktionsübergreifend. Vera Helling (Grüne) regte an, nach Frankfurter Vorbild zu prüfen, ob möglicherweise eine ehemalige Lagerhalle als Übergangslösung in Frage käme. Wiechmann-Doil erkundigte sich zudem, ob eine mobile Halle, wie sie in Oslebshausen im Einsatz sei, auf dem benachbarten Spielplatz als Interimslösung denkbar sei. Albers verneinte. Besagte Halle habe etwa drei Jahre Planungsvorlauf benötigt, argumentierte sie. Da das Problem seit Langem bekannt sei, hätte die Behörde ausreichend Zeit gehabt, eine solche Option zu prüfen, kritisierte Anna Faethe (SPD).
Als vage Möglichkeit nannte Albers im Zuge der Diskussion schließlich die Turnhalle an der Bardowickstraße, die aktuell noch ein paar freie Hallenzeiten anzubieten habe. Diese Lösung sei allerdings mit entsprechenden Fahrtzeiten verbunden, was Timm als problematisch erachtete, da dabei unterm Strich nur wenig Zeit für den tatsächlich Unterricht bliebe. Wolfgang Schober (Linke) kritisierte angesichts des derzeitigen Planungsstands, dass die Stadt ihrem Bildungsauftrag am Standort Gete aktuell nicht nachkomme. Ähnlich formulierten es Imke Kuhmann (CDU) und ZEB-Vertreterin Marquardt.
Auf die Nachfrage, ob der Platz der Grundschulmensa bis zum Umzug ausreichend sei, zeigte sich, dass die Turnhallenkapazität aktuell nicht das einzige ungelöste Problem in der Planung der Behörde ist. Derzeit gebe es die Überlegung, die Mensa für die Übergangszeit um den Musikraum zu erweitern, berichtete Albers. Wie dieser wiederum kompensiert werden soll, sei bislang allerdings noch unklar, räumte sie ein.