Bürgerpark. Laufen erfreut sich offenbar immer größerer Beliebtheit - zumindest wenn man die Teilnehmerzahlen beim Bremer Rykä-Frauenlauf als Grundlage nimmt. Zum zehnten Mal trafen sich am Wochenende Mädchen und Frauen von zwölf bis 70 Jahre zu dem Wettbewerb im Bürgerpark. Und wieder waren es mehr als im vergangenen Jahr: Insgesamt nahmen über 180 Frauen an dem Lauf teil.
Die Teilnehmerinnen traten in den bewährten Disziplinen über fünf und über zehn Kilometer an. Die Strecke führte wie immer rund um den Park. Start und Ziel waren am Haus an der Waldbühne aufgebaut. Neu war in diesem Jahr die Mutter-Tochter-Wertung "Filia". Zwar liefen die Zweierteams separat über fünf Kilometer, doch ihre Zeiten wurden am Ende zusammen gewertet. Neun Paare meldeten sich bei dieser Premiere an. Als erste Mutter kam Annette Schimmel ins Ziel, ihre Tochter Dörte folgte kurze Zeit später - als erste unter den Töchtern. Die 16-Jährige fühlt sich eigentlich eher auf einem Tennisplatz zu Hause, doch da sie momentan eine Verletzung im Arm hat, schaute sie sich nach einem Ausgleich um - und entdeckte das Laufen. "Laufen ist viel anstrengender und intensiver als Tennis, wo man ja zwischendurch immer mal wieder ein paar Minuten Pause hat", beschrieb Dörte Schimmel.
Mutter Annette ihrerseits ist seit Jahren eine passionierte Läuferin und nahm bereits mehrfach am Frauenlauf teil. Zusammen bereiteten sich die beiden Frauen auf den inzwischen schon traditionellen Wettbewerb vor. "Es war sehr schön, etwas als Mutter und Tochter gemeinsam zu machen", sagte sie.
Initiative besteht seit 20 Jahren
Der Frauenlauf wird jährlich von der Frauenlauf-Initiative Bremen (FLIB) organisiert, die in diesem Jahr ihren 20. Geburtstag feiert. Im vergangenen Jahr meldeten sich rund 160 Frauen zu dem Lauf an - so viele wie noch nie. Diese Marke wurde jetzt noch einmal übertroffen. "Dieser Frauenlauf ist der einzige seiner Art in der näheren Umgebung. Hier nehmen Frauen nicht nur aus Bremen, sondern auch aus Worpswede, Lilienthal und anderen Orten teil", sagte Schirmherrin Ingelore Rosenkötter, die den Frauen im Ziel zujubelte und sich fest vorgenommen hat, im nächsten Jahr ebenfalls mitzulaufen. Die Startnummer eins haben ihr die Organisatoren bereits versprochen.
Die Frauenlauf-Initiative wurde 1991 gegründet und bestand zunächst aus sieben leistungsorientierten Läuferinnen, die keine Lust mehr hatten, alleine oder mit den Männern zusammen zu trainieren. Inzwischen zählt sie über 40 aktive Mitglieder - darunter durchaus auch Männer. "Die Männer sind uns jederzeit willkommen, aber beim Frauenlauf dürfen nur Frauen an den Start gehen", so die erste Vorsitzende der Initiative, Ursula Pesch. Hinter den Kulissen, zum Beispiel als Streckenposten, Moderator oder am Wasserstand durften sich die Männer dann aber doch am Frauenlauf beteiligen. Auch wenn die gelaufene Zeit durchaus eine Rolle spielte, zählte doch der olympische Gedanke "Dabeisein ist alles". Deshalb waren auch alle Frauen Siegerinnen und bekamen von Ursula Pesch noch im Zieleinlauf eine Medaille umgelegt und ein Handtuch als Geschenk überreicht.
Einige Frauen der Initiative nutzen das gemeinschaftliche Laufen auch als Vorbereitung auf andere Wettbewerbe. So treten einige von ihnen beispielsweise auch beim swb-Marathon im Oktober an.
Nähere Informationen über die FLIB gibt es unter Telefon 344799.