Bislang hielt sich der Schwachhauser Beirat für recht gut eingebunden, was die Planungen für die neue Kita an der Freiligrathstraße betrifft. Der Fachausschuss Bildung fühlte sich beim Gestaltungs-Workshop vor einem Jahr lediglich etwas überrollt, denn eigentlich hatte es dort nur um die temporären Containerbauten gehen sollen. Gleichwohl wurde der relativ spontan gefasste Plan des Ressorts, einen festen Bau auf dem Grundschulgelände zu errichten, von da an im Rahmen eines Gestaltungsgremiums kommuniziert, und der Beirat war auf dem Laufenden. Bis vor einem Monat. Seitdem hat sich etwas Entscheidendes im Planungsgeschehen verändert, wie der Bildungsausschuss am Donnerstagabend erfuhr: Der Architekt hat gewechselt - und damit auch die Optik des geplanten Kita-Neubaus. Die Erklärung von Petra Albers, Mitarbeiterin im Ressort Kinder und Bildung, fanden die Mitglieder nur mäßig befriedigend: „Der frühere Architekt hat offenbar zu viele Projekte in Arbeit und es stand zu befürchten, dass man mit ihm nicht im Zeitplan bleiben kann.“ Denn der ist bekanntlich ein ambitionierter. Angesichts der Mietdauer der Containerbauten bis 2020, soll der Neubau ebendann bezugsfertig sein.
Die neue Optik kam auf der vorläufigen Grafik nicht länger als einfacher Riegel daher, sondern als sechs aneinandergereihte kleine Häuschen. Dabei handele sich um einen Entwurf, der noch nicht in Stein gemeißelt sei, betonte Albers. Allerdings habe sich Senatsbaudirektorin Iris Reuther besagten Häuschen gegenüber zumindest nicht abgeneigt gezeigt.
Meike Baasen (SPD) missfiel neben dem Überraschungsmoment für den Beirat auch die neue Nähe des Kita-Traktes zur Kurfürstenallee, die so eigentlich nicht gewollt gewesen sei. Ebenso wie Wolfgang Schober (Linke) und auch eine Schulelternsprecherin äußerte sie den Wunsch, bei der Planung in Zukunft wieder mehr Transparenz walten zu lassen.
Was das künftige Miteinander von Grundschule und Kita betrifft, sollen zeitnah weitere gemeinsame Gespräche stattfinden, berichtete Albers. Sowohl der Kita-Träger DRK als auch die Schule seien inzwischen bereit, konzeptionell in dieselbe Richtung zu steuern. Fest stehe aber schon jetzt, dass die Planung des Kita-Außengeländes nicht länger isoliert betrachtet werden, sondern das gesamte Schul-Areal mit einbeziehen soll. Diese Aussicht traf im Ausschuss auf ungeteilte Zustimmung. Gleichwohl werde der Kita-Spielplatz selbstverständlich so gestaltet, dass die Sicherheit der Kinder gewährleistet sei, erklärte Albers. „Das muss aber nicht zwingend ein Zaun sein – es wäre beispielsweise auch eine Heckeneinfassung denkbar“, sagte sie. Außerdem sei eine Schallschutzwand zur Kurfürstenallee geplant.
Weitere Berührungspunkte soll es auch in der Essenszubereitung geben. Geplant ist laut Albers eine Küche, die sowohl Grundschule als auch Kita versorgt. In der angrenzenden Mensa werden allerdings nur die Schüler essen, die Kindergartenkinder sollen ihre Mahlzeiten wegen des Lärmpegels in den Gruppenräumen einnehmen. Zusätzlich sollen die sechs Kita-Gruppen sogenannte Milchküchen bekommen, wo kleinere Mahlzeiten zubereitet werden können. Die Mensa verstehe sich zwar vorrangig als Raum für die Grundschulkinder, könne aber zu bestimmten Anlässen von der Kita oder gemeinsam genutzt werden, etwa für Feste, betonte Albers.
Hinsichtlich der Außengestaltung äußerte die Elternvertreterin Bedenken, dass man mit den diversen Gebäuden Gefahr laufe, den Schulhof zu zersiedeln. Gerade für Kinder mit Förderbedarf im Bereich Wahrnehmung und Entwicklung könne die Orientierung hier möglicherweise schwierig werden, befürchtete sie. Albers stellte in Aussicht, dass das Konzept für den Außenbereich bei einem Besuch im Elternbeirat noch ausführlich vorgestellt werde.