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"Seehase" verrottet Kindergarten Seehausen benötigt Spenden für neues Spielgerät

Das Spielschiff im Kindergarten Seehausen muss ersetzt werden. Die Kosten für einen Ersatz sind hoch. Der Kindergarten startet eine Spendenaktion. Warum eine Schließung alle Kinder im Ort treffen würde.
10.02.2025, 05:00 Uhr
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Von Christa Neckermann

Noch herrscht eifriges Leben rund um den „Seehasen“, das beliebte Spielschiff des Kindergartens Seehausen, den natürlich auch die Hasenbürener Kinder besuchen. „Deshalb hat das Schiff auch den Namen bekommen“, erklärt Kindergartenleiterin Svenja Trapp lachend. „See“ nach Seehausen, und „Hase“ nach Hasenbüren.

Doch das Spielgerät ist in die Jahre gekommen. Von unzähligen kleinen Kindern erklettert, die auf dem einzigen Spielgelände in Seehausen und Hasenbüren auf den Planken, den Netzen, Schwebebrücken und Rutschen ihren Mut erproben und ihre Erfolge feiern konnten, hat der Materialverschleiß seinen Tribut gefordert. „Im Schiffsinneren musste bereits eine Wand ausgebessert werden, weil das Holz feucht wurde und verrottet“, erläutert Svenja Trapp. Noch sei das Spielgerät für die Nutzung freigegeben, doch dass Ersatz beschafft werden muss, ist unausweichlich.

Alle Kinder können Kindergartenspielplatz nutzen

„Als einziger Spielplatz in Seehausen und Hasenbüren hat sich unser Kindergarten bereit erklärt, nachmittags ab 15 Uhr und am Wochenende das Gelände zu öffnen, damit auch die älteren Kinder hier nachmittags spielen können“, sagt die Kindergartenleiterin. Diese Kinder kennen das beliebte Spielgerät als den Abenteuerspielplatz ihrer eigenen Kindergartenzeit. Jetzt allerdings gibt es ein Problem: Woher soll das Geld für ein neues Spielgerät kommen?

Träger des Kindergartens ist die evangelisch-lutherische St.-Jacobi-Kirchengemeinde Seehausen, das Kindergartenpersonal ist über die Bremische Evangelische Kirche angestellt. „Weder von der Ortschaft Seehausen noch von der Stadt Bremen haben wir in der Vergangenheit Hilfe für den Unterhalt unseres Spielgeländes erhalten, selbst die Rasenpflege machen wir allein“, sagt Svenja Trapp. Als vor einigen Jahren ein Neubaugebiet in Seehausen entstand, hatte die Stadtverwaltung gebeten, dass die Kinder aus dem Neubaugebiet auch den Kindergartenspielplatz nutzen dürften. Sonst hätte die Stadt im Neubaugebiet selbst einen Spielplatz errichten müssen. Dem hatte die Kindergartenleitung damals gern zugestimmt aber auch gehofft, dass sich die Stadt Bremen im Gegenzug an den Unterhaltskosten für das Kindergartengelände beteiligen würde.

Die Kinder wünschen sich eine Art Spielburg.
Svenja Trapp, Kindergartenleiterin

Da abzusehen ist, dass das Spielschiff nun in absehbarer Zeit ersetzt werden muss, haben sich die Leitung, die Erzieherinnen und selbstverständlich auch die Kinder zusammengesetzt und überlegt, was anstelle des beliebten Spielschiffes das Spielgelände dominieren sollte. „Die Kinder wünschen sich eine Art Spielburg“, sagt Svenja Trapp schmunzelnd. Der kleine Karl träumt dabei sogar von einem Gefängnis und einem Burgkeller, aber das wohl eher deshalb, weil sich die Jüngsten dort so gut verstecken könnten. Auch Leja wünscht sich Versteckmöglichkeiten, aber vor allen Dingen „viel Sand“ und eine Matschküche.

Den Kindergarten und die Krippe besuchen derzeit 45 Kinder im Alter von sechs Monaten bis sechs Jahren. „Die Krippenkinder spielen gern auf Treppenstufen, also möchten wir auch für die neue Kletteranlage ein paar Stufen haben“, so Svenja Trapp. Die größeren Kinder haben einen Mast, Klettermöglichkeiten wie etwa eine Kletterwand, aber auch einen Turm, eine Rutsche und ein Trampolin auf der Wunschliste. Auch eine große Turmuhr soll nicht fehlen, und eine Zugbrücke soll das Burginnere vor Eindringlingen schützen.

Kosten in Höhe von 30.000 bis 50.000 Euro

„Wir haben uns schon umgehört und herausgefunden, dass ein solches Spielgerät zwischen 30.000 und 50.000 Euro kosten würde“, berichtet Svenja Trapp. Etwas Eigenkapital hat der Kindergarten in Reserve, jedoch nicht so viel, um selbst ein neues Klettergerüst zu finanzieren. Jetzt ist Svenja Trapp auf der Suche nach Geldgebern, die das Spielplatz-Projekt in Seehausen unterstützen wollen. „In diesem Jahr werden wir viele Spendenaktionen starten, bei denen wir Geld für das Spielgerät sammeln werden“, verrät sie schmunzelnd.

Sollte nicht genügend Geld zusammenkommen, bliebe als einzige Alternative, den „Seehasen“ zu demontieren und das Spielplatzgelände nachmittags zu schließen. „Aber daran wollen wir gar nicht erst denken – das Spielgelände soll den Seehauser und Hasenbürener Kindern noch lange erhalten bleiben!“

Info

Wer das Projekt des Kindergartens unterstützen möchte, kann sich an die Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Jacobi Seehausen wenden. Kontaktinformationen gibt es zum Beispiel unter www.kirche-bremen.de/wesergemeinden-am-deich im Internet.

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