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Bürger-Informationsservice Schnelle Hilfe bei konkreten Fragen

Anträge, Formulare und behördliche Schreiben können eine Herausforderung sein: In der Vahr wollen die Ortspolitiker einen Bürger-Informationsservice einrichten, der schnelle Hilfe vor Ort bieten soll.
18.03.2023, 20:00 Uhr
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Von Christa Neckermann

Das kennen wohl viele: Da kommt ein offizielles Schreiben von einer Behörde, und es rutscht einem das Herz in die Hose. Was wollen die von mir? In vielen Fällen landen solche Schreiben dann irgendwo ganz unten im Stapel auf dem Schreibtisch oder in der Küchenschublade, Termine verstreichen und Ärger bahnt sich an. So etwas soll den Bürgerinnen und Bürgern in der Vahr bald nicht mehr passieren können. In der Sitzung des Fachausschusses Soziales, Integration, Jugend, Kultur und Sport votierten die Mitglieder einstimmig dafür, einen Bürger-Informationsservice einzurichten.

Schon bei einer Stadtteilkonferenz vor einigen Wochen hatten sich die Vertreterinnen und Vertreter ansässiger Vereine und Institutionen dafür ausgesprochen, einen solchen Service für den Stadtteil anzubieten, bei dem sich Bürgerinnen und Bürger unkompliziert, schnell und persönlich Hilfe holen können. „Nicht jeder Bewohner des Stadtteils telefoniert gern oder kann das Internet nutzen. Viele ziehen den direkten Kontakt zu einem Ansprechpartner, bei dem sie auch noch einmal nachfragen können, vor“, weiß Quartiersmanager Dirk Stöver.

Dabei ist die Schwierigkeit, behördliche Briefe zu lesen, bei Weitem nicht auf Neubürger beschränkt. „Auch viele Deutsche sind sich bei Behördenschreiben – egal, ob sie von einem Amt kommen, oder an ein Amt gerichtet werden sollen – unsicher“, sagt Beiratssprecher Bernd Siegel (SPD). Auch die Behörden-Telefonnummer 115, über die die Bremerinnen und Bremer Antworten zu den häufigsten Behördenanliegen erhalten können, ist vielen Mitbürgern kaum bekannt und nutzt nur denjenigen, die sich vor einem Telefonanruf nicht scheuen.

Bei dieser Nummer 115 ist es egal, welche Behörde, Verwaltungsebene oder Zuständigkeit betroffen ist. Die aufwendige Suche nach Zuständigkeiten und einzelnen Telefonnummern entfällt. Dort können die Anrufer Antworten zu vielen Fragen des täglichen Lebens erhalten, etwa wenn ein neues Auto gekauft wurde und die Öffnungszeiten der Zulassungsstelle nicht bekannt sind, ein neuer Personalausweis benötigt wird oder wie man Bafög beantragt.

„Wir tun viel für die Mitbürgerinnen und Mitbürger in der Vahr“, betont Quartiersmanager Dirk Stöver. So helfen bereits die Sprach- und Integrationsmittler des Vereins Bras („Sprinter“) – ein Projekt mit Migranten und für Migranten – in Bremen dabei, den neuen Bewohnerinnen und Bewohnern in derzeit 14 Sprachen das Leben im Stadtteil Vahr zu erleichtern.

Nun soll die Hilfe auf ein neues Level gehoben werden. Was sich bereits seit 2017 in Gröpelingen erfolgreich etabliert und bewährt hat, sollen Ratsuchende nun bald auch in der Vahr nutzen können: einen Bürger-Informationsservice, bei dem sich Bürgerinnen und Bürger in direktem Austausch mit einem kompetenten Ansprechpartner Hilfe bei konkreten Fragen holen können. Etwa bei der Antragstellung von Leistungen des Jobcenters, dem Ausfüllen von behördlichen Formularen, der Kontaktvermittlung bei diversen Fragestellungen und Anliegen zu konkreten Ansprechpersonen der Verwaltung oder auch zu den Themen Kranken- und Rentenversicherung. Dabei ist der persönliche Kontakt vor allen Dingen auch bei Verständnisschwierigkeiten mit beispielsweise Behördenschreiben von Vorteil.

„Wichtig ist uns, dass die Hilfesuchenden hier fachlich kompetent beraten werden, da viele Bürgerinnen und Bürger sich oftmals mit fachfremden Anliegen an die Vahrer Behörden, Institutionen oder Einrichtungen wenden", betont Ortsamtsleiter Ralf Möller. Und er sieht noch einen Vorteil: "Die Hilfe, die hier geleistet wird, wirkt sich sicherlich auch positiv auf die Behörden aus, denn mit dem Bürger-Informationsservice können die Fragesteller ihre Behördengänge schneller und besser vorbereitet erledigen, damit dürfte es auch zu weniger Missverständnissen kommen."

Somit lautet nun der einstimmig gefasste Beschluss: „Die zuständigen Stellen werden aufgefordert, die Einrichtung eines Bürger-Informationsservice im Stadtteil Vahr mit der dafür notwendigen personellen und sächlichen Ausstattung umzusetzen. Dabei soll es sich um ein Angebot vor Ort handeln, welches von Bürgern und Bürgerinnen persönlich aufgesucht werden kann und bei dem Fragen zu allen Verwaltungsdienstleistungen beantwortet werden können – wie über die Behördentelefonnummer 115, nur persönlich in einer Art Außenstelle.“

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