Hinter den Landesliga-Fußballern des 1. FC Burg liegt eine "sehr gelungene" Mannschaftsfahrt, wie es Trainer Julian Kubicek ausdrückte. Damit knüpften die Burger nahtlos an eine mindestens ebenso gelungene Rückserie an, in der sie mit einer bemerkenswerten Serie imponierten. Nach 13 Partien ohne Niederlage (zehn Siege, drei Unentschieden) erwischte es die Nordbremer erst am letzten Spieltag bei Tuspo Surheide, wo sie bei brütender Hitze auf Kunstrasen mit 1:3 (1:0) unterlagen. Doch auch diese Niederlage konnte die Euphorie, in der sich die Burger in den Spielen zuvor hineingekämpft hatten, nicht im Geringsten trüben.
Dass diese Saison am Ende derart inspirierend verlaufen würde, daran war nach der eher verkorksten Hinserie kaum zu denken gewesen. Julian Kubicek hatte das Team von Dennis Schumann übernommen. Seine Knieprobleme zwangen ihn dazu, selbst auf dem Feld kaum mehr in Entscheidung zu treten, was für den ehemaligen Top-Torjäger nicht gerade leicht war, doch der 35-Jährige fand sich immer besser mit seiner neuen Aufgabe als Trainer zurecht. Auch wenn die Anfänge nicht gerade ermutigend waren. "Wir waren mit einem 18er-Kader gestartet, der natürlich viel zu dünn war. Dies und die extrem hohe Zahl an individuellen Fehlern sorgten dafür, dass wir auch gegen Mannschaften, die spielerisch schwächer waren, Punkte abgaben", erinnert sich Julian Kubicek.
Doch nach und nach kam Ordnung ins Gefüge und nach der Winterpause hatten die Spieler den Matchplan, den Kubicek mit seinen Co-Trainern Finn Bergemann und Jannik Schmonsees erdacht hatte, verinnerlicht. Hinzu kam, dass sich Juliano Barthel (25 Saisontreffer) als echter Torgarant entpuppte und mit Mohamed Fofana ein ungemein spielstarker Winter-Neuzugang das Burger Team bereicherte, der auch noch elf Tore beisteuerte.
Der 20-jährige, der an der Elfenbeinküste geboren wurde und später nach Frankreich kam, wird den Burgern zunächst noch erhalten bleiben. Auch wenn sich seine Auftritte in der Landesliga schnell herumgesprochen hatten. "Mo hat kürzlich beim Bremer SV mitttrainiert und in einem Testspiel gegen eine unterklassige Mannschaft auch getroffen und zwei Vorlagen gegeben. Dennoch wurde ihm gesagt, dass er sich auch aufgrund der Sprachprobleme vielleicht noch eine halbe oder ganze Saison gedulden sollte. Wir hätten ihm bei einem Wechsel natürlich keine Steine in den Weg gelegt, aber andererseits ist auch klar, je länger er bei uns bleibt, umso besser", sagt Kubicek.
Seit vergangenen Dienstag ist er mit seiner Mannschaft wieder im Training. Und mit dabei auch drei Neuzugänge, die den Burgern weiterhelfen sollten. Da ist zum einen der junge, talentierte Joel Kreker, der beim ambitionierten Osterholter Kreisligisten FC Hansa Schwanewede die Offensive belebte. "Ein sehr engagierter 19-Jähriger, der sich im Training voll ins Zeug legt", lobt Kubicek. Mit Noel Olszak wird er künftig über eine weitere Offensivkraft verfügen. Olszak spielte zuletzt für den den SV Grohn, traf elfmal, bis sich die "Husaren" dann mitten im Aufstiegskampf von ihm trennten. "Dazu kann ich natürlich nichts sagen, ich sehe nur, das Noel sich hier im Training voll reinhängt und das ist das, was zählt", sagt der Burger Trainer. Dritter im Bunde ist Berat Uyar. "Berat kommt vom TS Woltmershausen, war dort länger verletzt. Mit ihm haben wir jetzt weitegehend alle Positionen doppelt besetzt", sagt Kubicek.
Noch ist der Kader etwas zu groß, sodass sich voraussichtlich drei bis vier Spieler in die zweite Mannschaft orientieren müssen. "Auch die soll neu aufgebaut werden. Als B-Kreisligist ist der Abstand zur ersten Mannschaft zu groß. Daran wollen wir gemeinsam mit Trainer Thorsten Queck arbeiten. Unter anderem werde auch ich zumindest ab und an dort auflaufen", sagt Julian Kubicek.
Abgänge hat er keine zu verzeichnen, und so steht ihm für die kommende Saison eine "stabile Truppe" zur Verfügung. Ein Team, das sich durch großen Zusammenhalt auszeichnet, auf der anderen Seite aber auch die spielerische Qualität hat, um sich noch weiter nach oben zu orientieren. Und dahin soll es nach dem guten fünften Platz auch gehen. Bei der Frage wie weit, bleibt Julian Kubicek erst einmal auf dem Teppich. "Wenn alles optimal läuft und wir keine großartigen Verletzungsprobleme bekommen, könnte es schon ganz weit nach oben gehen. Aber wir peilen erst einmal die Top Vier an."
An diesem Sonnabend steht beim Bremen-Liga-Aufsteiger ATSV Sebaldsbrück das erste Testspiel auf dem Programm, bevor es in der nächsten Woche in einer "knackigen Gruppe" bei der Sportwoche der TuSG Ritterhude weitergeht.