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Umweltbetrieb Bremen 12.000 Blumenzwiebeln für Artenvielfalt in Aumund gepflanzt

Für mehr Biodiversität sind 12.000 Blumenzwiebeln in Aumund gepflanzt worden. Die Aktion ist Teil eines stadtweiten Programms zur Förderung der Artenvielfalt.
17.09.2024, 14:49 Uhr
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Von Jörn Hildebrandt

12.000 Blumenzwiebeln liegen in zwei langen Beeten in grauer Erde: In der Grünfläche Am Rivenkamp in Aumund hat der Umweltbetrieb Bremen (UBB) Frühjahrsblüher gepflanzt – aber auch pflanzen lassen: Denn mehrere Anwohner aus Schönebeck oder Aumund hatten sich Schutzhandschuhe übergestülpt, kleine Schaufeln in die Hand genommen und in die gefüllten Eimer mit Krokussen, Traubenhyazinthe, Tulpen oder Narzissen gegriffen.

Die Aktion fand im Rahmen der Werkstatt Grünes Bremen statt, einem Aktionsprogramm zur Förderung der Biodiversität im städtischen Grün. Dabei werden vom UBB Pflanzaktionen, Führungen und Workshops durchgeführt: Zum einen soll Wissen um die Artenvielfalt vermittelt werden, zum anderen werden auch in der Praxis Flächen ökologisch aufgewertet.

Wichtig für Insekten

„Einige Leute stören sich daran, dass die vorher häufig gemähten Flächen nach einiger Zeit unordentlich aussehen“, sagt Irma Bering, Gärtnerin beim UBB. „Deshalb stellen wir auch Schilder auf, damit in den Köpfen ankommt, wozu diese Unordnung gut ist“, sagt sie.

Denn vor allem im frühen Frühjahr herrscht für blütenbesuchende Insekten wie Hummeln, Honigbienen oder Schwebfliegen noch Mangel an Pollen und Nektar. Früh blühende Arten wie Milchstern oder Sternhyazinthen bieten nach dem Ende des Winters dringend benötigte Nahrung, wenn Insekten mit dem Brutgeschäft beginnen. Blütenbesuchende Insekten sind ökologisch außerordentlich wichtig, weil sie einen Großteil der heimischen Pflanzenarten bestäuben – ohne sie würde die Flora aus Hunderten von Kräuterarten entscheidend verarmen.

Keine Zuwässerung notwendig

In der Mitte des langen Grünstreifens hat der UBB bereits im vergangenen Jahr eine insektenfreundliche Samenmischung ausgebracht: In der Fläche sind inzwischen Wilde Möhre, Nachtkerze und Weiße Lichtnelke aufgekommen – Arten, die für zahlreiche Insekten attraktiv sind. Und für mehr Vielfalt in Form hochwüchsiger Pflanzenarchitektur sorgt auch eine lange Reihe von Rotdornbäumen, der ein zusätzliches Blütenangebot liefert und im Sommer Schatten spendet.

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„Die Frühjahrsblüter in den neu angelegten Beeten brauchen keine Zuwässerung. Denn in den Zwiebeln stecken genügend Wasser und Nährstoffe – sie können keimen, sobald im Frühjahr die Temperaturen steigen und die Tage länger werden“, weiß Thomas Arloff vom UBB. Mit grüner Farbe hat er auf dem gefrästen Boden für die sieben Teilnehmer Felder markiert, die mit den Zwiebeln bestückt werden.

Die 12.000 Zwiebeln, die der UBB aus einer Gärtnerei bezogen hat, sind von den fleißigen Helfern erstaunlich schnell ausgebracht und können im nächsten Frühjahr nicht nur Insekten versorgen: Sie bringen auch Farbenpracht in den Aumunder Grünstreifen.

Zur Sache

Beim Mitmach-Programm der Werkstatt Grünes Bremen des UBB sind noch Plätze frei. In diesem Jahr sind vier weitere Aktionen geplant: Die nächste Veranstaltung mit dem Titel „Säen und Mähen – Die Erfolgsmethode für eine blühende Wiese“ findet am Donnerstag, 19. September, 15 bis 16.30 Uhr, auf dem Betriebshof des Umweltbetriebs Bremen, Julius-Leber Straße 195, statt. Es folgen im Oktober zwei Aktionen zum gemeinsamen Gärtnern sowie ein Workshop zum fachgerechten Obstbaumschnitt. Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenlos.

Weitere Informationen zur Werkstatt Grünes Bremen und ein Anmeldeformular finden sich unter www.umweltbetrieb-bremen.de/unser-betrieb/werkstatt-gruenes-bremen.

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