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Anlaufstelle im Bremer Norden Behörde weitet Einzugsgebiet für neues Impfzentrum aus

Die Zahl der Standorte für ein Impfzentrum in Vegesack hat sich reduziert. In welchem Gebäude es eingerichtet wird, ist weiterhin unklar – nicht aber, dass es für mehr Menschen gedacht ist als für Nordbremer.
30.01.2021, 05:00 Uhr
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Behörde weitet Einzugsgebiet für neues Impfzentrum aus
Von Christian Weth

Bremen-Nord. Anfang der Woche hieß es noch, dass die Behörde drei Standorte für ein Nordbremer Impfzentrum prüft. Jetzt heißt es, dass es nur noch zwei Optionen gibt. Die Markthalle ist von der Liste der möglichen Gebäude gestrichen worden. Lukas Fuhrmann sagt, dass sie nur deshalb aufgeführt worden ist, weil es dem Ressort zunächst um eine Aufstellung aller größeren Immobilien in Vegesack gegangen ist. Nach Angaben des Sprechers von Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) weiß auch die Behörde, dass der Bau aus Stahl und Glas nie eine wirkliche Alternative war, weil ihn die Discountkette Tedi gemietet hat.

Laut Fuhrmann bleiben damit das Bürgerhaus am Sedanplatz und das leer stehende Hotel Strandlust am Fähranleger als potenzielle Standorte eines Impfzentrums für den Norden übrig. Ihm zufolge sind die Gespräche zwar weit fortgeschritten, aber noch nicht so weit, dass sich die Behörde mittlerweile festgelegt hätte. Sicher ist dagegen etwas anderes: Das Nordbremer Impfzentrum wird auch für Menschen aus dem Westen der Stadt offen sein. Sie sollen die Wahl bekommen, wo sie sich gegen das Coronavirus schützen lassen wollen – entweder in der Innenstadt oder in Vegesack.

Deshalb kann Fuhrmann auch noch nicht genau sagen, für wie viele Menschen das Nordbremer Impfzentrum ausgelegt werden soll. Er geht davon aus, dass es ähnlich aufgebaut und eingerichtet wird wie die Anlaufstelle in den Messehallen auf der Bürgerweide – mit einem Empfang, Wartezonen und Behandlungsräumen. Nur alles eine Nummer kleiner als beim großen Ableger in der City. Darum rechnet Fuhrmann damit, dass nicht der gesamte Strandlust-Komplex von der Stadt gemietet werden muss, wenn denn die Wahl tatsächlich auf das Gebäude des insolventen Hotels fallen sollte.

Das Geld für den Betrieb eines weiteren Impfzentrums steht nach seinen Worten längst bereit. Finanziert werden soll die Anlaufstelle für den Norden aus demselben Budget, aus dem auch die Impfzentren in der City und in Bremerhaven finanziert worden sind. Nach Fuhrmanns Rechnung ist damals ein Betrag von 20 Millionen Euro für den Aufbau und das Personal bereitgestellt worden – und noch Geld übrig für ein drittes Impfzentrum im kleinsten Bundesland. Ein viertes soll es nach den bisherigen Plänen der Behörde nicht geben. Sie setzt darauf, dass in den nächsten Monaten auch Ärzte in ihren Praxen den Impfstoff injizieren können.

Bei den Taxi-Freifahrten für Frauen und Männer über 80 Jahre soll es trotzdem bleiben. Fuhrmann sagt, dass mehr Anlaufstellen und kürzere Strecken keineswegs bedeuten darf, den Service für ältere Menschen herunterzufahren. Wer aus Nord kommt, wird dann eben ins Impfzentrum nach Vegesack gebracht statt in die Messehalle auf der Bürgerweide. Die Behörde kommt auf 45.500 Bremer und Bremerhavener, die 80 Jahre oder älter sind – und auf rund 1,3 Millionen Euro, die es kosten würde, alle zu befördern. Auch diese Summe soll aus dem Etat für die Impfzentren beglichen werden.

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