Erst kam ein Anhänger, dann noch einer und schließlich ein dritter: Alle haben XXL-Werbetafeln geladen, alle stehen in einer Reihe – und alle nehmen Parkfläche weg, die dringend gebraucht wird. Das findet jedenfalls Anwohner Kai-Uwe Heine. Und auch, dass die Reklame auf Rädern nicht auf die Autobahnbrücke an der Vegesacker Löhstraße gehört. Nur etwas gegen die Werbung zu unternehmen, ist schwierig.
Im Grunde könnten Heine die Anhänger egal sein. Er wohnt nicht an der Löhstraße. Er hat einen Parkplatz. Dass er die Anhängerreklame trotzdem kritisiert, hat mit den vielen Wohnhäusern und den wenigen Autostellflächen im Quartier zu tun. Und damit, dass für ihn die Löhstraße nicht wie jede andere Straße ist, weil sie zum Nordbremer Klinikum führt – und dort das Parkangebot an manchen Tagen für Besucher ausgereizt ist.
Heine kann nicht genau sagen, wann der erste Werbeanhänger gekommen ist. Er glaubt, dass sie inzwischen seit Monaten fast den gesamten Parkstreifen auf der Autobahnbrücke an der Löhstraße ausfüllen. Der Anlieger weiß, dass sich auch auf anderen Brücken der A 270 immer wieder Anhänger mit Reklameschriften und -bannern reihen. Er weiß aber auch, dass diese Art der Autobahnwerbung ja nicht für immer bleiben muss.
Auch Heiko Dornstedt hat sich mit ihr befasst. Deshalb weiß der Vegesacker Ortsamtsleiter auch, dass weder die Stadtteilverwaltung noch das Amt für Straßen und Verkehr gegen die Brückenreklame vorgehen können. Die Anhänger sind amtlich zugelassen und können ihm zufolge deshalb auf jeden öffentlichen Parkplatz abgestellt werden, ohne gegen irgendeinen Paragrafen der Straßenverkehrsordnung zu verstoßen.
Und dennoch wird nach seinen Worten manchmal gegen die Anhängerwerbung vorgegangen. Nicht von der Stadt, sondern von einer Firma, die Reklameflächen in Bremen vermarktet. Dornstedt sagt, dass diese Vertriebsgesellschaft nicht alles einfach so hinnimmt, was hiesigen Firmen einfällt, um an neue Kunden zu kommen.