Wo ist es in Bremen besonders laut? Und wo dringt es den Menschen im Bremer Norden besonders unangenehm in die Ohren? Diesen Fragen geht das Bremer Umweltressort nun auf den Grund. Die Bremerinnen und Bremer sind bis zum 31. März aufgerufen, sich an einer Umfrage zu beteiligen und zu melden, wo ihnen Lärm auf die Nerven geht.
"Rund um die Autobahnen 270 und 27", lautet zum Beispiel die Antwort aus dem Ortsamt Burglesum. "Und entlang der Bahntrasse", fügt Ortsamtsleiter Florian Boehlke hinzu. "Wobei es dort aber schon Lärmschutzwände gibt." Die Beiräte seien aufgefordert worden, dazu eine Stellungnahme abzugeben. Auch in den Fraktionen werde beraten, "wo es Lärmquellen gibt". Eine erste Bürgeranfrage, wie der Beirat sich mit diesem Thema befasse, habe es ebenso gegeben. Insofern sei der Aufruf sehr hilfreich.
Beschwerden aus der Uhthoffstraße
Vegesacks Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt kann berichten, dass sich Anwohner der Uhthoffstraße über Verkehrslärm beschweren. Wegen der langjährigen Sperrung der Hermann-Fortmann-Straße weichen Autos, Busse und andere Fahrzeuge auf diese Strecke aus, was den Anwohnern unangenehm auffällt. Auch in Blumenthal halten die Beiratsmitglieder Augen und Ohren offen, um bis Ende März Rückmeldungen über Lärmbelästigung zu geben. Ortsamtsleiter Oliver Fröhlich kann berichten, dass es zum Beispiel bei der Sanierung des Tanklagers Farge vorübergehend zu Lärmbelästigung kam, als die alten Tanks herausgerissen wurden. Man könne dies wie auch andere Lärmbelästigung, die von Baustellen ausgehe, als zeitlich befristetes Problem ansehen.
Alle fünf Jahre erstellt das Bremer Umweltressort eine Lärmkartierung und veröffentlicht diese. "Bei der Lärmaktionsplanung geht es um den Umgebungslärm durch Straßenverkehr, Schienenverkehr, Flugverkehr sowie um Geräusche durch Gewerbe, Industrie und Häfen", schreibt die Pressestelle des Senats. Mit dem Ziel, den Lärm zu vermindern und "die am stärksten von Lärm betroffenen Menschen zu entlasten".
Zudem identifiziere die Umgebungslärmrichtlinie ruhige Gebiete, welche im Sinne der Lärmvorsorge vor einer Zunahme des Lärms zu schützen sind, heißt es aus dem Hause von Umweltsenatorin Maike Schaefer. Ziel sei, die am stärksten von Lärm betroffenen Menschen zu entlasten. Außerdem identifiziere die Umgebungslärmrichtlinie ruhige Gebiete, die "im Sinne der Lärmvorsorge vor einer Zunahme des Lärms zu schützen sind", heißt es in der Mitteilung aus dem Bremer Rathaus.
Neue Lärmkarten im Internet
"Die Lärmkarten 2022 mussten nach neuen Berechnungsvorschriften erstellt werden, so dass es nur sehr eingeschränkt möglich ist, die vergangenen Lärmkarten damit zu vergleichen", teilt das Umweltressort mit. Die neuen Lärmkarten zum Straßenverkehrslärm, Straßenbahnlärm, Schienenlärm, etwa der Farge-Vegesacker Eisenbahn und der Hafeneisenbahn sowie zum Gewerbelärm, beispielsweise von Industrie- und Gewerbeanlagen oder Hafenanlagen, seien im Internet im Geo-Portal der Stadt Bremen unter der Adresse geoportal.bremen.de/geoportal veröffentlicht.