Auf einen fast perfekten Start ins neue Sportjahr 2023 kann der TV Grohn in der Prellball-Bundesliga Nord der Männer blicken. Der Nachbar MTV Eiche Schönebeck plagte sich dagegen am vorletzten Spieltag in Berlin mit erheblichen personellen Sorgen herum und fiel im Kampf um die begehrten vier Endrunden-Plätze auf einen Mittelfeldplatz zurück. Beide Nordteams können sich vor dem Saisonfinale aber noch berechtigte Hoffnungen machen, den Sprung zu den deutschen Meisterschaften am Sonnabend, 18. Februar, zu schaffen.
TV Grohn: Das Grohner Quartett mit Tobias Taurat (links), Kay Honisch (Mitte), Sebastian Baumgarten (Schlag) und Tim Olsen (rechts) hielt sich mit dieser Leistung die Chance offen, sich doch noch für die DM-Endrunde zu qualifizieren. Die vier Akteure von Trainer Rainer Tiedje erfüllten so seine Vorgabe ("viele Siege") mit Bravour und hätten fast auch noch den souveränen Spitzenreiter TV Sottrum I bezwungen. Hier führten die Grohner nach Ende der ersten Halbzeit mit 18:14, mussten sich am Ende aber knapp mit zwei Bällen geschlagen geben (30:32).
Gegen die Sottrumer lag der TV Grohn auch in der Schlussphase in Front und hatte schon zwei weitere Punkte vor Augen. Doch letztlich konnte sich der Favorit in diesem sehr spannenden Spiel so gerade noch aus der Umklammerung befreien – weil der Nordmannschaft in den beiden entscheidenden Situationen einfach das Glück beim Abschluss fehlte.
Vor diesem Spieltag musste der TVG-Coach ganz kräftig zittern, weil das Mitwirken von gleich zwei Spielern in den Sternen stand. Sebastian Baumgarten hatte Corona und Tim Olsen Grippe. Doch einen Tag vor der Abfahrt meldete sich das Duo zum Glück wieder zurück und die Grohner konnten sich zum Glück vollständig auf den Weg nach Berlin machen.
In der ersten Begegnung gegen den Drittletzten TSV Marienfelde führte das Tiedje-Team im ersten Abschnitt bereits mit 21:17 und behauptete sich letztlich klar mit 40:32. Wesentlich umkämpfter war dann die Partie gegen den Angstgegner TuS Aschen-Strang. Beim Seitenwechsel lag Grohn nach der Vorrundenniederlage hauchdünn mit 17:16 vorne. Diesen Einen-Ball-Vorsprung brachten die Nordbremer dann letztlich nach einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen auch über die Ziellinie (27:26).
Gegen den SV Werder Bremen erspielten sich die Tiedje-Mannen von Beginn eine verdiente Führung, die sie bis zum Abpfiff nicht mehr abgaben (36:31/20:17). "Gegen Werder bestand keine Gefahr, das Spiel zu verlieren", meinte Rainer Tiedje. In der Abschlusspartie gegen den Tabellenvierten MTV Jahn Schladen konnten die Grohner bereits eine klare 22:17-Halbzeitführung bejubeln. "Diesen Gegner haben wir wirklich abgezogen und letztlich mit zehn Bällen geschlagen. Das war die beste Leistung von uns. Meine Spieler sind hier durch die Gegend geflogen und haben tolle Bälle bekommen", freute sich Rainer Tiedje.
„Das war mit den 8:2 Punkten insgesamt ein sehr guter Spieltag von uns. Die Jungs haben sich klasse verkauft. Berlin war für uns eine Reise wert. Wir haben die direkten Konkurrenten Schladen und Aschen-Strang geschlagen, und nur noch einen Punkt Differenz zum vierten Platz, was zu der Quali zu den Deutschen reicht. Am letzten Spieltag spielen wir dann ebenfalls noch gegen Mitkonkurrenten. Wir haben es jetzt wieder in der eigenen Hand“, ergänzte der Grohner Trainer Rainer Tiedje.
MTV Eiche Schönebeck: Ohne den grippeerkrankten Schlagmann Joshua Laube mussten sich die Schützlinge von Inge Mahler an diesem Spieltag mit 3:5 Punkten zufriedengeben. Zudem hatten die Nordbremer im dritten Spiel gegen den Tabellenführer TV Sottrum I in der zweiten Halbzeit auch Onno Wilksen nicht mehr an Bord (25:30/10:16), nachdem man den ersten Abschnitt noch recht offen gestaltet hatte.
Zum Auftakt gegen den Zweitplatzierten TuS Aschen-Strang kamen die Nordlichter zu Beginn nicht richtig in Tritt, liefen so bereits zur Halbzeit einem 10:15-Rückstand hinterher, was letztlich entscheidend war (22:29). Gegen MTV Markoldendorf konnten die Schönebecker einfach nicht die gegnerische Abwehr überlisten. Trotz eines soliden Auftretens reichte es letztlich am Ende nicht für eine Wende (25:31/12:19).
Nach diesen beiden sieglosen Begegnungen musste gegen den Vorletzten TV Sottrum II nun unbedingt ein Sieg her. Zwar startete das Mahler-Team mit leichten Schwierigkeiten und lag beim Seitenwechsel mit 12:15 im Rückstand. Doch zum Schluss wurde über einen wichtigen 32:27-Erfolg gejubelt. Gegen den Gastgeber Charlottenburger TSV mussten die Nordbremer auch alles in die Waagschale werfen. Erneut lag man gegen das Schlusslicht zur Pause mit 13:15 zurück. Doch mit einem druckvollen Spiel konnte noch wenigstens ein 30:30-Unentschieden gerettet werden. „Rechnerisch ist die Quali für die Deutschen trotz des schlechten Ergebnisses noch möglich. Ich hoffe, dass wir am letzten Spieltag beim MTV Wohnste wieder zu unserer alten Form zurückfinden und die Teilnahme zur Deutschen Meisterschaft doch noch erreichen können“, meinte die MTV-Trainerin Inge Mahler.