Der Rückrundenauftakt in der 1. Dart-Bundesliga Nord verlief ganz nach dem Geschmack des DC Vegesack. Die in der ersten Saisonhälfte strauchelnden Nordbremer legten mit Siegen gegen den bisherigen Tabellendritten Dart Team Steinfurt 16 und den Rangzweiten Vikings DC Berlin ein starkes Comeback hin und stellten den Anschluss zum Spitzenquartett her, das gemeinsam mit den vier besten Teams der Südstaffel an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft teilnehmen darf. „Der DC Vegesack Bremen ist wieder zurück in der Spur“, stellte Teamchef Detlef Dolinski erleichtert und zufrieden fest. Der Abstand zum ersten Abstiegsrang beträgt somit bei sechs ausstehenden Partien drei Zähler. Die Maximalausbeute überraschte, weil bei den Vegesackern mit Andree Welge, Michael Klönhammer und Torsten Wöhlk namhafte Spieler fehlten. In den Hinspielen hatten sich die Nordbremer mit einem Punkt begnügen müssen.
DC Vegesack – Dart Team Steinfurt 8:4: „Im ersten Spiel gegen den Gastgeber wollten Alexander Patz und Rene Windeler unbedingt Verantwortung übernehmen und uns mit zwei Siegen in Führung bringen. Die Steinfurter sollten gleich Druck verspüren“, skizzierte Detlef Dolinski die Kampfbereitschaft seiner Mannschaft. Der Willensbekundung ließ das Startduo Taten folgen und landete zwei 4:0-Siege, die für viel Sicherheit sorgten. Alexander Patz kam dabei auf einen hervorragenden Average von beinahe 90 (89,73), traf gegen Steinfurt zweimal die 180, zeigte ein 100er-Highfinish und spielte drei Shortgames. Volker Kampmann vergab in der zweiten Einzelrunde zwar einige Matchdarts und verlor mit 3:4 gegen Marcel Hexel, doch unter dem Strich sollte sich diese Niederlage als bedeutungslos erweisen. Denn die übrigen fünf Partien gingen allesamt an den DC Vegesack, der damit vor den abschließenden Doppeln uneinholbar mit 7:1 führte.
„Gerd Hoppmann bekam endlich seine Nerven in den Griff und gewann sein Spiel mit einen 107er-Highfinish zum Match mit 4:3“, war Detlef Dolinski froh, dass er den 2:2-Ausgleich verhinderte. Während Gerrit Schröder es ebenfalls (4:3) spannend machte, spielte Maikel Venema, der vor kurzen Vater geworden ist, wie beflügelt auf, traf auf einmal die Doppel und gewann mit 4:2. „Dass wir nach den ersten sechs Einzeln mit 5:1 führten, das gab es schon lange nicht mehr“, stellte Detlef Dolinski fest. Und auch Tayfun Yerlikaya wischte die zuletzt unübersehbaren Probleme beim Spiel auf die Doppel beiseite (4:3). Oliver Langes 4:1-Sieg vervollständigte den fast schon meisterlichen Auftritt des deutschen Rekordmeisters. Dass die Vorstellung der Vegesacker in den Doppeln nachließ, erklärte Detlef Dolinski so: „Der Druck war etwas raus.“ Den achten Punkt steuerten Alexander Patz/Maike Venema bei.
DC Vegesack –Vikings DC Berlin 8:4: Nur mit einer Änderung (Hendrick Kumm ersetzte Volker Kampmann) ging der DC Vegesack die zweite Aufgabe des Tages gegen die Hauptstädter an. Und das machte sich bezahlt, denn Alexander Patz und Rene Windeler lieferten mit ihren 4:1-Siegen ordentlich ab. Diesmal zierte ein 100er-Highfinish sowie ein Average von 82,97 die Bilanz von Windeler. Der eingewechselte Hendrick Kumm spielte zwar nicht gut, nutzte aber seine Chancen und gewann eindeutig (4:1). Gerd Hoppmann hatte seinen Gegner im Griff und gewann ohne Probleme mit 4:0. „Wieder ging alles auf und wir führten mit 4:0“, blickte Detlef Dolinski zurück. In der zweiten Hälfte der Einzel kassierten Gerrit Schröder (3:4) und Oliver Lange (2:4) zwar Niederlagen, doch Maikel Venema zeigte erneut sein neues Selbstvertrauen und gewann wieder mit 4:2. Vier 180er, zwei Highfinishes (136 und 116) sowie zwei Shortgames ließen seine Bilanz gegen Berlin strahlen. „Tayfun machte sich das Leben schwer, aber er gewann“, stellte der Vegesacker Teamchef nach dem 4:3 von Yerlikaya fest, das den sechsten Punkt bescherte.
Der zweite Tagessieg war also nur noch einen Sieg aus vier Doppeln entfernt. „Patz/Windeler ließen nichts anbrennen und holten mit einen 4:1 den entscheidenden siebten Punkt“, ließ die Erleichterung im Lager des DC Vegesack auch nicht lange auf sich warten. Während Hoppmann/Schröder nicht ins Spiel kamen (0:4), ergänzten sich Venema/Lange beim 4:2 bestens. Den Auftritt von Kampmann/Yerlikaya (3:4) ordnete Detlef Dolinski als „etwas unglücklich“ ein. „Wir haben das Optimum aus diesem Spieltag herausgeholt, uns auf Platz sechs verbessert und uns einen kleinen Puffer nach unten verschafft. Der nächste Spieltag in Flensburg gegen den Tabellenführer und den Siebten Dart Team Köln entscheidet, wo der Weg hingeht“, bilanzierte Detlef Dolinski und warf einen Blick voraus. Die Tabellenkonstellation lässt also Spielraum für Spekulationen: Die Endrunde ist wieder in Reichweite, die Abstiegszone droht aber weiterhin.