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1. Dart-Bundesliga Nord Ein Stadtduell voller Emotionen

1. Dart-Bundesliga: Vegesacks Tayfun Yerlikaya gewinnt gegen seinen Ex-Verein nach 1:3-Rückstand mit 4:3.
15.10.2023, 19:16 Uhr
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Von Jens Pillnick

Die 1. Dart-Bundesliga Nord hat ihr Derby wieder. Am zweiten Spieltag bewies Rekordmeister DC Vegesack beim Heimspieltag im Isem in Blumenthal seine Vormachtstellung im Stadtduell und behauptete sich gegen Aufsteiger DT Pusdorfer Ratten mit 8:4. Da sich der DC Vegesack später auch gegen Captains DC Berlin (ebenfalls ein Liga-Neuling) durchsetzte, eroberte er die Tabellenspitze. Anders als zu Beginn der Vorsaison, in der sie erst im Endspurt die DM-Teilnahme sicherten, sind die Vegesacker diesmal vom Start weg präsent. Und das hat auch personelle Gründe: "Ich hätte zwei Mannschaften aufbieten können", erklärte Teamchef Detlef Dolinski angesichts nur einer Absage (Torsten Wöhlk).

DC Vegesack – DT Pusdorfer Ratten 8:4: Mehr Derby-Feeling geht nicht. Gleich in der ersten Runde traf Tayfun Yerlikaya auf Stephan Köster, mit dem er viele Jahre bei den Pusdorfern zusammengespielt hatte. Nun gegen die Ratten spielend, beschlich Yerlikaya ein "komisches Gefühl." Es wäre schwer gewesen, die Anfeuerungsrufe seiner ehemaligen und jetzigen Mannschaftskameraden einzuordnen, weil ihm eben alle Stimmen vertraut seien. Und so offenbarte Yerlikaya, der schon 1992 mit einem Essener Verein deutscher Mannschaftsmeister gewesen war, Startschwierigkeiten und lag mit 1:3 zurück. Doch Stephan Köster brachte den Vorsprung nicht ins Ziel und stellte fest: "Es war ein sehr emotionales Spiel. Beim Darts kann sich alles innerhalb von Sekunden ändern. Tayfun ist schon eine Nummer."

Kösters Hoffnungen auf ein Remis gegen Vegesack ("Die sind schon ein Brett") hatten beim Stand von 3:3 noch Bestand, doch dann waren die Gastgeber da. Volker Kampmann mit einem mühevollen 4:3 gegen den talentierten Fynn Schmidt (Detlef Dolinski: "Wir beobachten ihn") und der schon länger in Topform spielende Michael Klönhammer ("Mein bestes Level der letzten fünf Jahre") mit seinem 4:0 gegen Max Haacke brachten Vegesack mit 5:3 nach vorn. Nach zwei von vier Doppeln stand anschließend schnell fest, dass die Vegesacker das Duell der freundschaftlich verbundenen Teams gewonnen hatten. Somit hatte den Pusdorfern nicht geholfen, dass ihnen die Mutter des früheren Vegesacker WM-Teilnehmers Andree Welge, laut Stephan Köster die Daumen drückte. Köster: "Sie ist eine Nachbarin." Andree Welge kam mit diesem von Stephan Köster weitergetragenen Gruß jedenfalls bestens klar und glänzte gegen die Ratten mit drei Shortgames, unter anderem ein Zwölf-Darter im Doppel mit Christian Bober. 

DC Vegesack – Captains Berlin 7:5: Der Talentschuppen aus der Hauptstadt, ohne Niederlage aus der 2. in die 1. Bundesliga aufgestiegen, erwies sich für den deutschen Meister von 2022 als harter Widersacher. Als die Captains nach vier von acht Einzeln mit 3:1 führten, schrillten bei den Nordbremern die Sirenen. Besonders das 3:4 von Maikel Venema war schmerzlich. Dolinski: "Er hatte Matchdarts bis zum geht nicht mehr." Doch der Niederländer konnte sich auf eine starke zweite Hälfte seines Teams verlassen. Zunächst glichen Andree Welge (zwei 180er/zwei Shortgames) und Tayfun Yerlikaya zum 3:3 aus, dann folgten zwei Nervenschlachten, in denen Raoul Kanitz und Michael Klönhammer für Vegesack an die Boards gingen. Kanitz, der drei Jahre lang kein Liga-Spiel bestritten hatte, startete furios, vergab dann aber bei einer 3:2-Führung zwei Matchdarts. Parallel mit "Mecki" Klönhammer (drei Shortgames, darunter ein 13-Darter) ging es in den siebten Satz. In dem Kanitz Matchdart Nummer sechs verwandelte, während Klönhammer seinen Average auf 82,12 trieb und nicht mehr zu halten war. 5:3 für Vegesack. "Ich habe langsamer gespielt als sonst, um meinen Gegner schlechter zu machen", erklärte Kanitz sein taktisches Mittel gegen den schnell werfenden David Schlichting.

Im Doppel kassierte Vegesack zwar den Ausgleich zum 5:5, doch da sie hinten hohe Qualität aufboten, ging auch dieser Schachzug mit Siegen von Venema/Patz und Klönhammer/Windeler auf. "Es war schwerer als erwartet, aber wir haben unser Ziel mit zwei Siegen erreicht", resümierte Detlef Dolinski.

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