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Fußball-Landesliga Bremen DJK entführt die Punkte vom Oeversberg

Der SV Grohn kassirete im Nordderby nicht nur eine 1:2-Niederlage, sondern in der Schlussphase auch noch Rote Karten für Jannis Kurkiewicz und Wladislaw Pfeifer.
15.10.2018, 11:05 Uhr
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Von Klaus Grunewald

Grohn. Zum Schluss überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst sahen Wladislaw Pfeifer (82.) und Jannis Kurkiewcz (90.) vom Gastgeber SV Grohn die Roten Karten, dann erzielte Gökay Tuzlar mit einem Sonntagsschuss aus 22 Metern den Siegtreffer für DJK Germania Blumenthal (90.). Das Landesliga-Derby „Not gegen Elend“, wie DJK-Coach Aydin Pekyalcin resümierte, gewannen die Gäste glücklich mit 2:1 und entführten drei wichtige Punkte vom Oeversberg.

Als Schiedsrichter Dirk-Lutz Jürgens die schwache und mit zunehmender Spieldauer immer häufiger von Fouls unterbrochene Partie abpfiff, stand tiefe Enttäuschung im Gesicht von Grohns Coach Celestin Zurek geschrieben. Dass ausgerechnet seine erfahrenen Akteure Pfeifer und Kurkiewicz die Contenance verloren und sich zu Tätlichkeiten hinreißen ließen, konnte er nicht fassen. „Beide sollten Ruhe ins Spiel bringen, doch das ging komplett nach hinten los“, zeigte sich Zurek verärgert.

Derweil tanzten die Blumenthaler auf dem sonnenüberfluteten Oeversberg vor Freude, als hätten sie die Million im Lotto gewonnen. Verständlich, denn selbst in Überzahl vermochten die Gäste das Grohner Tor lange Zeit kaum in Gefahr zu bringen. Überhaupt verlor das Nordderby in den zweiten 45 Minuten merklich an Niveau. Das 1:1 hatte seit der 25. Minute Bestand, als Özer Alkur im Nachschuss der Ausgleich gelang, nachdem der Versuch von Cuma Aytac zuvor in der Grohner Abwehr hängen geblieben war.

Die Grohner waren früh in Führung gegangen. Und das zu Recht, denn sie setzten die Germanen sofort unter Druck und fanden die Räume für gefährliche Konter. In der 7. Minute stand Michael Busche noch im Abseits, als er allein vor DJK-Keeper Yusuf Dingil auftauchte. Doch eine Minute später verwandelte er eine genau getimte Rechtsflanke von Shahin Azimi knallhart zum Führungstreffer. Es sollte der beste und einzige von Erfolg gekrönte Angriff des SV Grohn bleiben. Fortan nämlich machten die Gastgeber den Fehler, viel zu häufig mit dem Ball am Fuß zu agieren anstatt ihn laufen zu lassen.

Die Folge: DJK konnte immer wieder erfolgreich stören – zumal die Blumenthaler Özer Alkur, Ergün Talip und Cuma Aytac das stärker besetzte Mittelffeldtrio besaßen. Und in der 35. Minute fehlten nur Zentimeter, damit der Kopfball von Marcel Wilpert nicht an der Torlatte, sondern im Netz landete. Vier Minuten nach dem Wiederanpfiff aber bereiteten sich die Grohner Spieler und Fans auf einen Jubelsturm vor. DJK-Abwehrspieler Mahmut Cicek war der Ball im Strafraum an die Hand gesprungen, und der Unparteiische zeigte sofort auf den Punkt. Doch Cansin Cetin traf nicht das Tor, sondern schoss Torwart Yusuf Dingil an (49.). Vor allem Shahin Azimi (bis zu seiner Auswechslung), Cuma Kut und Dennis Magull versuchten zwar weiterhin Struktur ins Grohner Spiel zu bringen. Doch Feldverweise und das Last-Minute-Gegentor machten alle Hoffnungen zunichte.

Während die Blumenthaler mit dem glücklichen Auswärtssieg den Anschluss an das Tabellen-Mittelfeld gefunden haben, befinden sich die Grohner Husaren nach nunmehr fünf sieg- und punktlosen Pflichtspielen in einer kritischen Phase. Vor allem deshalb, weil sie am Sonntag auf eigenem Platz einem Gegner die Punkte förmlich schenkten, der kaum einen Deut besser war. Darüber hinaus büßten sie mit zunehmender Spielzeit Struktur und Übersicht ein. Cheftrainer Celestin Zurek: „Es war eine völlig unnötige Niederlage.“

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