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Fußball-Bremen-Liga Brisantes Derby im Abstiegskampf

SG Aumund-Vegesack erwartet am Ostermontag in der Fußball-Bremen-Liga den Blumenthaler SV – BSV-Coach Peter Moussalli wäre auch mit Remis zufrieden
15.04.2022, 11:35 Uhr
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Von Klaus Grunewald

In einem Punkt sind sich Peter Moussalli (Blumenthaler SV) und Björn Krämer (SG Aumund-Vegesack) einig: Für den Fußballkreis Bremen-Nord wäre es das Beste, beide Vereine würden auch in der Saison 2022/23 in der Fußball-Bremen-Liga spielen. Voraussetzung dafür ist, dass sich sowohl der Blumenthaler SV als auch die SG Aumund-Vegesack in den restlichen Spielen beim Punktesammeln als möglichst fleißige Eichhörnchen betätigen.

Im Kampf gegen den Abstieg dürfte deshalb am Ostermontag im Vegesacker Stadion ein brisantes Nachbarschaftsderby über die Bühne gehen – Anstoß ist um 14 Uhr. In den vergangenen Wochen konnten beide Traditionsvereine Boden gut machen.

Was vor allem für die Burgwall-Elf gilt. Nachdem Vereinschef Peter Moussalli und Malte Tietze das glücklose Trainerteam Steffen Dieckermann/Stefan Wuttke abgelöst hatten, sammelten die Nordbremer in fünf Begegnungen zwölf Punkte. Nur bei der unglücklichen 2:3-Heimniederlage gegen den Bremer SV gingen sie trotz ansprechender Leistung leer aus.

Dennoch konnte der Blumenthaler SV erheblich Boden gut machen und aus dem Tabellenkeller auf den zehnten Tabellenplatz klettern. Der allerdings noch immer kein Ruhekissen bedeutet, denn die absolute Gefahrenzone beginnt wegen der bereits feststehenden Rückkehr des Regionalligisten FC Oberneuland in die Bremen-Liga bereits mit dem 14. Rang. Der wird gegenwärtig von der SAV eingenommen. Und die Vegesacker sind bei einem Spiel weniger als der nordbremische Nachbarschaftsrivale nur zwei Zähler von ihm getrennt, würden ihn also bei einem Heimsieg am Ostermontag überflügeln.

Björn Krämer hat seine Mannschaft nach eigenem Bekunden darauf eingestimmt, dass die restlichen sieben Begegnungen nur noch Endspiele seien. Das Team soll also in jedes Match bis zum letzten Spieltag am Freitag, 13. Mai, in dem Bewusstsein absolvieren, dass es um alles oder nichts geht.

Selbstredend will Krämers Kollege Peter Moussalli das Vegesacker Stadion ebenfalls als Sieger verlassen: „Wir können nach unserer Erfolgsserie mit breiter Brust anreisen“, sagt er. Der BSV-Coach wäre aber auch mit einer Punkteteilung zufrieden. Er hat sich eingehend mit den noch ausstehenden Spielen der abstiegsbedrohten Konkurrenz beschäftigt und ist zu der Einschätzung gekommen, mit einem Remis beim Lokalrivalen leben zu können.

Das würde dann bedeuten, den Abstand von zwei Punkten zu den Vegesackern bewahren zu haben. Eine Auswärtsniederlage am Ostermontag hätte dagegen zur Folge, nicht nur von der SG Aumund-Vegesack überholt zu werden, sondern der Abstiegszone wieder bedrohlich nahe zu rücken.

Nimmt man das Hinspiel am 5. Oktober 2021 im Burgwallstadion zum Maßstab, ist am Ostermontag ohnehin mit einem hart umkämpften Nachbarschaftsderby zu rechnen. Damals gingen die Vegesacker zwar als 2:0-Sieger durch Tore von Christian Böhmer und Yonathan Abrham Temtme vom Platz, hätten sich über ein Unentschieden aber auch nicht beklagen können, wie Björn Krämer im Rückblick einräumt. Immerhin sei dem Lokalrivalen damals zu Unrecht ein Elfmeter verwehrt worden.

Der SAV-Coach bezeichnet das bevorstehende Derby als „unglaublich wichtige Partie“ für sein Team. „Ein Heimsieg würde uns natürlich Auftrieb im Kampf gegen den Abstieg geben“, fügt er hinzu. Um drei Punkte zu gewinnen, müsse seine Mannschaft jedoch 90 Minuten lang alles geben. Schließlich zeige die Leistungskurve des Blumenthaler SV eindeutig nach oben.

Große personelle Probleme hat Krämer nicht. Im Gegenteil:  Am Ostermontag kann er sogar die beiden Sturmspitzen Alexander Schlobohm und Bashkim Toski aufbieten, der seine Rückenprobleme auskuriert habe.

Wesentlich angespannter ist dagegen die personelle Lage bei der Burgwall-Elf. „Wir gehen weiterhin auf Zahnfleisch“, weist Peter Moussalli auf eine lange Liste an verletzten und erkrankten Spielern hin. Am Training zu Wochenbeginn hätten gerade mal zwölf Akteure teilgenommen. Deshalb dürften im Vegesacker Stadion erneut Blumenthaler A-Jugendliche in die Bresche springen, die sich in den vergangenen Wochen allerdings als vollwertiger Ersatz erwiesen haben.

Darüber hinaus hat der 41 Jahre alte Frank Schulken nach seiner Einwechslung im Spiel gegen den OSC Bremerhaven gezeigt, dass auch Routiniers den Blumenthalern mit ihrer Routine helfen können. Vermutlich wird Daniel Rosenfeldt, Spielertrainer der zweiten Herren, im Nachbarschaftskampf zumindest auf der Ersatzbank sitzen. Peter Moussalli rechnet am Ostermontag mit einer „engen Kiste in einem brisanten Abstiegskampf“, glaubt aber, dass der Druck auf die SAV größer sei als auf seine Mannschaft. Der BSV-Coach: „Vegesack muss gewinnen, uns reicht ein Punkt.“

Und so sieht das Restprogramm für die beiden Nordbremer Bremen-Ligisten nach dem Oster-Derby aus: Die SG Aumund-Vegesack muss zu Hause noch gegen die SV Hemelingen, den Brinkumer SV und den Habenhauser FV, sowie auswärts beim BSC Hastedt, ESC Geestemünde und KSV Vatan Spor antreten. Der Blumenthaler SV erwartet im Burgwallstadion den SV Werder Bremen III sowie die BTS Neustadt und muss zur Leher TS, zum TuS Schwachhausen und zum FC Union 60 reisen.

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