Fast hätte es für die SG Aumund-Vegesack noch zu einem Remis im Kellerduell der Fußball-Bremen-Liga bei der SFL Bremerhaven gereicht. Nach einem 0:3-Rückstand bäumten sich die Gäste in Unterzahl noch einmal, mussten sich am Ende aber dennoch mit 2:3 geschlagen geben. Damit wird die Lage der Nordbremer im Kampf um den Klassenerhalt immer bedrohlicher. Sie rutschten sogar auf einen Abstiegsplatz ab.
„Wir hatten uns zwar vorher noch auf die letzten zehn Spiele eingeschworen. Aber wir können auch nicht alles von heute auf morgen verändern“, gab SAV-Trainer Björn Krämer zu bedenken. Seine Mannschaft habe zwar von Beginn an die Kontrolle über das Spiel gehabt, in der Abwehr aber teilweise zu passiv agiert. Mit dem ersten gefährlichen Angriff gingen die Gastgeber in Führung. „Nach einem langen Ball hat sich Leon Föge ein bisschen verschätzt“, urteilte Krämer. Jozo Tunjic bekam daher eine Eins-gegen-eins-Situation gegen Vegesacks Keeper Jan Niklas Dähne und nutzte diese (24.). Nachdem Torge-Marvin Kück auf 2:0 erhöht hatte, arbeiteten die Gäste etwas besser gegen den Ball, wären aber beinahe sogar noch vor der Pause mit 0:3 in Rückstand geraten.
In der 52. Minute holte Jan Dähne einen 20-Meter-Freistoß aus dem Winkel. 18 Minuten nach dem Wiederanpfiff brachte Lennart Kettner seinen Gegenspieler im eigenen Strafraum zu Fall und verursachte den Elfmeter, den Jozo Tunjic unhaltbar für Dähne links oben zum 3:0 in den Dreiangel verwandelte (64.). „Das war für mich kein Elfmeter“, ärgerte sich Björn Krämer. Der Unparteiische habe ohnehin ein paar kuriose Entscheidungen getroffen. „Kette“ Kettner knickte zu allem Überfluss auch noch bei seiner versuchten Rettungstat um und konnte nicht mehr weitermachen. Da Björn Krämer seine drei zur Verfügung stehenden Leute von der Bank bereits gebracht hatte, setzte der Gast das Match zu zehn fort. „Dennoch waren wir am Ende dem 3:3 näher als die Bremerhavener am vierten Tor“, fand Krämer. Er peitschte seine Mannen auch nach dem 0:3 immer weiter nach vorne. „Weiter dran glauben. Alle müssen einen Schritt mehr machen“, rief er seinen Mannen zu.
Eine Viertelstunde vor dem Ende führte Abdullah Basdas einen Freistoß schnell auf Bashkim Toski aus. Der Mittelstürmer drehte sich einmal um die eigene Achse und erzielte mit links das 1:3. „Wir haben noch genügend Zeit“, blies Björn Krämer an der Seitenlinie nun zur Aufholjagd. Es dauerte jedoch bis zur 90. Minute, ehe erneut „Bash“ Toski auf 2:3 verkürzte. Der Torjäger nahm die Kugel nach einer Linksflanke von Fabian Linne gekonnt an und schob das Spielgerät eiskalt an SFL-Schlussmann Max-Ole Ballhoff vorbei. In den vier Minuten der Nachspielzeit warfen die Grün-Weißen zwar noch einmal alles nach vorne, erarbeiteten sich dabei aber keine zwingende Gelegenheit zum 3:3 mehr.
„Von der Moral her haben wir alles gegeben. Jeder ist nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Lennart Kettner mehr Wege als normalerweise gegangen“, lobte Krämer seine Farben für das Aufbäumen. Er habe durch den Zwei-Tore-Rückstand in personeller Hinsicht früh reagieren müssen. „Das ist dann auch noch zusätzliches Pech, was dazukommt, dass wir deshalb niemanden mehr für Kette bringen konnten“, bedauerte Björn Krämer.