19 Spiele haben die beiden nordbremischen Fußball-Bremen-Ligisten SG Aumund-Vegesack und Blumenthaler SV bislang absolviert. Und dabei 22 (SAV) beziehungsweise 20 Pluspunkte (BSV) ergattert. Im Schnitt also 1,15 Zähler für die Vegesacker und 1,05 für die Burgwallelf. Wird diese mathematische Bilanz in den verbleibenden 15 Begegnungen nicht verbessert, droht der Abstieg. Das Signal für die SAV gegen die BTS Neustadt an diesem Sonnabend im Vegesacker Stadion und für den BSV am Sonntag bei der SV Hemelingen muss also auf „Fahrt nach oben“ gestellt werden.
SG Aumund-Vegesack – BTS Neustadt: Das Hinspiel bei der Bremer Turn- und Sportgemeinde von 1859 haben die Nordbremer durch Tore von Fabian Linne, Fahrudin Ramic und Manuel Broekmann mit 3:2 für sich entschieden. SAV-Coach Björn Krämer hätte nichts dagegen, wenn auch im Rückspiel ebenfalls ein knapper Sieg gelingen würde. Aber das sei nur möglich, wenn seine Mannschaft ihre kämpferischen Qualitäten zu 100 Prozent in die Waagschale lege und um jeden Zentimeter auf dem Kunstrasenplatz fighte. Daran habe es am vergangenen Sonntag bei der 2:3-Niederlage im Rollsportstadion gegen den FC Union 60 gefehlt.
Krämer warnt davor, das bevorstehende Match gegen die Mannschaft seines Kollegen Volker Fahlbusch als leichtere Aufgabe einzustufen. Die BTS Neustadt dürfe nie unterschätzt werden. Sie sei gut organisiert und könne jeden Gegner durch schnellen Konterfußball in Bedrängnis bringen. Aus der Marschroute für sein Team macht Krämer kein Hehl: „Wir befinden uns im Kampf um den Verbleib in der Bremen-Liga, und dabei geht es jetzt um jeden Punkt und deshalb auch darum, sich wieder Selbstvertrauen zu erarbeiten.“
Trotz der unbefriedigenden Zwischenbilanz vertraut Krämer grundsätzlich darauf, das seine Mannschaft ihre Tugenden letztlich erfolgreich investieren kann. Die Grundstimmung sei nach wie vor gut, von Unsicherheit im Team nichts zu spüren. Und auch wegen der personellen Lage muss sich der Trainer keine grauen Haare wachsen lassen. Abgesehen von den seit Langem verletzten Marvin Syla und Marcel Burkevics seien alle Spieler fit. Krämer: „Auch unsere Bank ist gut besetzt.“
Nun erwartet der SAV-Coach eine geschlossene Teamleistung, bei der die einzelnen Mannschaftsteile wie ein Räderwerk ineinander griffen und die manchmal eklige Auseinandersetzung im Kampf um den Ball nicht gescheut werden dürfe. Sollte das klappen und am Ende gegen die BTS Neustadt ein Heimsieg herausspringen, hätten die Vegesacker ebenso wie die Gäste 25 Punkte auf dem Konto. Sicherlich ein zusätzlicher Anreiz.
Sonnabend, 14 Uhr, Vegesacker Stadion
SV Hemelingen – Blumenthaler SV: Leistung und Leidenschaft waren aus Sicht des Blumenthaler Trainers Steffen Dieckermann die spielentscheidenden Tugenden seiner Mannschaft beim jüngsten 5:0-Heimsieg über den SC Borgfeld. Sie sollen nun am Sonntag auch auf der Bezirkssportanlage in Hemelingen abgerufen werden, um den angestrebten Marsch aus dem Tabellenkeller fortzusetzen.
Allerdings warnt Dieckermann vor der Annahme, mit der Sportvereinigung Hemelingen ebenso leichtes Spiel zu haben wie mit dem SC Borgfeld. Die Mannschaft seines Kollegen Feyhat Tuncel sei eine andere Hausnummer und besitze mehr fußballerische Qualität. Gleichwohl rechnet sich Dieckermann natürlich auch an der Hemelinger Heerstraße etwas aus. Gegen Borgfeld habe sein Team endlich mal wieder keinen Gegentreffer zugelassen und eine kompakte Vorstellung abgeliefert. Die sie nun am Sonntag erneut zeigen müsse.
Im Hinspiel konnten die Nordbremer die damals allerdings personell gebeutelten Hemelinger deutlich mit 5:2 auf Distanz halten. Durch Treffer von Kilian Lammers (2), Ben Starke, Hakan Yavus und Kevin Thiele. Allesamt Spieler, die auch am vergangenen Sonnabend zum Blumenthaler Kader gehörten und in Hemelingen ebenfalls mitwirken können. Nicht dabei sein wird „Unglücksrabe“ Patrick Chwiendacz, der nach langer Verletzungspause endlich wieder zur Stammelf zählte, gegen Borgfeld als linker Verteidiger eine starke Vorstellung zeigte, sich aber kurz vor dem Halbzeitpfiff eine schwere Oberschenkel-Blessur zuzog und möglicherweise für den Rest der Saison ausfällt.
„Das ist bitter für ihn, das hat er nicht verdient“, sagt sein Trainer, der gleichwohl keinen Personalengpass beklagen muss. Gegen Borgfeld waren aufseiten der BSV-Fans wiederholt „Chinaka-Chinaka-Rufe“ zu hören, obwohl der torgefährliche Blumenthaler Mittelfeldspieler, der sich auch durch spektakulär weite Einwürfe auszeichnet, gar nicht auf dem Platz stand. „Aus internen Gründen“, erklärt Dieckermann. Am Sonntag aber solle Denis Chinaka wieder zum Kader gehören. Ebenso wie der spielstarke Verteidiger Dilges Bayrak, der seine Gelbsperre abgesessen hat.
Sonntag, 14 Uhr, BSA Hemelingen