Es gibt Fußballspiele, die niemanden vom Hocker reißen. Auch in der Bremen-Liga. Nicht allerdings, wenn die SG Aumund-Vegesack mit von der Partie ist. Die Mannschaft von Trainer Björn Krämer sorgt oft bis zur letzten Minute für Hochspannung. Egal, auf welchem Tabellenplatz der Gegner gerade steht. An diesem Sonnabend stellt sich Schlusslicht BSC Hastedt ab 14 Uhr im Vegesacker Stadion vor. Eine Stunde später wird die Partie zwischen dem SV Werder Bremen III und dem Blumenthaler SV angepfiffen, der nach seinem 3:2-Sieg im Wiederholungsspiel beim SC Borgfeld seine Niederlageserie beendet hat und nachlegen will.
SG Aumund-Vegesack – BSC Hastedt: Keine Frage, die SG Aumund-Vegesack hat einen Lauf. Anfang Oktober war die Mannschaft von Trainer Björn Krämer mit acht Pluspunkten noch Tabellen-Fünfzehnter. Jetzt, nach sechs weiteren Spieltagen mit vier Siegen und einem Remis bei einer Niederlage, hat sie sich mit 21 Zählern auf dem siebten Rang und damit im oberen Mittelfeld eingerichtet.
Der SAV-Coach spricht von einer erfreulichen Zwischenbilanz, warnt allerdings davor, sie als Ruhekissen zu interpretieren. Verständlich, denn die Nordbremer mussten in jedem Match Schwerstarbeit verrichten, um am Ende eine Punktausbeute notieren zu können. Immer wieder hatten sie Spielphasen zu überstehen, in denen sie den Faden verloren und trotz zuvor immensen Aufwands Gefahr liefen, nach 90 Minuten mit leeren Händen dazustehen.
Das jüngste Beispiel für eine Nervenschlacht lieferten die Vegesacker am vergangenen Sonntag bei der Sportvereinigung Hemelingen ab. Zur Halbzeit führen sie überraschend deutlich mit 4:0. Doch die Gastgeber benötigten nach dem Wiederanpfiff nur 24 Minuten, um zum 4:4 auszugleichen. In der Schlussphase allerdings mobilisierten die Nordbremer noch einmal alle Kräfte, um die Partie doch noch zu ihren Gunsten zu beenden. Und dank des überragenden „Leichtathleten“ im Team, Fabian Rikus Linne, der in der zweiten Minute der Nachspielzeit zum dritten Mal in diesem Spiel traf, konnte die SAV doch noch mit der optimalen Punktausbeute die Heimreise antreten.
Nun stellt sich der Tabellenletzte BSC Hastedt im Vegesacker Stadion vor. Und Björn Krämer warnt sein Team, die Gäste auf die leichte Schulter zu nehmen. Auch die Hastedter, sagt er, seien ein gefährlicher Gegner, wenn man nicht 90 Minuten lang hoch konzentriert zu Werke gehe. Immerhin lichtet sich das Verletztenlager der Vegesacker. Marcel Burkevics, Marvin Syla und Williams Noukpetor können wieder in den Kader rücken. Außerdem, so Krämer, stehe ihm im Bedarfsfall der eine oder andere A-Jugendspieler zur Verfügung. „Wir befinden uns gerade im Aufwind, den wollen wir nutzen“, zeigt sich der SAV-Coach zuversichtlich.
Sonnabend, 14 Uhr, Vegesacker Stadion
SV Werder Bremen III – Blumenthaler SV: „Es war ein kleiner Schritt“, sagte BSV-Trainer Steffen Dieckermann am Morgen nach dem 3:2-Auswärtserfolg des Blumenthaler SV beim SC Borgfeld. Ein Schritt, der aber nicht ausreichte, um die Abstiegszone zu verlassen. Das soll nun mit einem erneuten Erfolg an diesem Sonnabend im Pflichtspiel beim SV Werder Bremen III gelingen.
Voraussetzung ist allerdings, dass die Burgwallelf dann nicht nur in der Abwehr stabiler steht, sondern vor allem auch ihre Torchancen besser nutzt als in Borgfeld. Dieckermann: „Wir hätten deutlich klarer gewinnen müssen.“ Eine kompakte Abwehrarbeit ist denn auch in der Auswärtspartie schon deshalb wichtig, weil die Grün-Weißen momentan nach dem Bremer SV und dem Brinkumer SV über die torgefährlichste Offensive in der Liga verfügen. Andererseits offenbaren sie in der Defensive Schwächen und haben nach Hemelingen, Hastedt und Borgfeld die bislang meisten Gegentreffer in Bremer Fußballoberhaus kassiert. Das könnten Blumenthals Sturmspitzen für den zweiten Auswärtserfolg in Folge nutzen
Steffen Dieckermann hat seiner Mannschaft eine gute Note für ihren kämpferischen Auftritt in Borgfeld erteilt. Weniger zufrieden war er, abgesehen von den ersten 20 Minuten, mit der spielerischen Leistung. Danach gab es aus seiner Sicht noch zu viele Phasen, in denen der Gegner zu viele Freiheiten genoss. Immerhin überzeugte Mannschaftskapitän Kilian Lammers mit seinen Qualitäten vor dem gegnerischen Kasten. Mit zwei Toren hat er seine Gesamttrefferquote jetzt auf neun erhöht. Und an diesem Sonnabend steht auch Denis Chinaka wieder als Sturmspitze zur Verfügung, der in Borgfeld gelb-gesperrt war. Eine zu der Sperre führende Karte hatte er sich in dem Spiel abgeholt, das wegen einer Fehlentscheidung des Schiedsrichters bei einer Strafstoßausführung annulliert und jetzt wiederholt worden war. Deshalb sei es unverständlich, dass nicht auch die Gelbe Karte aus der Wertung genommen wurde, sagt der Blumenthaler Coach.
Sonnabend, 15 Uhr, Weser-Stadion-Gelände