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Handball-Oberliga 1:9-Negativlauf bedeutet den K.o.

Die Oberliga-Handballer der HSG Schwanewede/Neuenkirchen offenbart bei 28:34 gegen SG Achim/Baden Baustellen in der Abwehr
24.04.2022, 18:00 Uhr
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Von Olaf Kowalzik

Fünf Minuten vor Schluss war die Messe für die Oberliga-Handballer der HSG Schwanewede/Neuenkirchen gelesen. Genau dann, wenn es normalerweise allmählich in die „Chrunchtime“ geht, erlaubten sich die Hausherren gegen die SG Achim/Baden einem 1:9-Negativlauf und gingen K.o. Verpufft war damit Chance der „Schwäne“, nach den drei Treffern in Folge von Jorrit Latacz, Karlo Oroz und Torben Lemke zum 22:24 weiter an Fahrt aufzunehmen (44.). Prompt folgte in den nächsten elf Minuten mit dem 23:33-Rückstand die eiskalte Dusche. „Das war eine gruselige Phase“, tadelte der HSG-Trainer Henning Schomann seine Mannschaft, die letztlich mit 28:34 (13:18) den Kürzeren zog.

Knackpunkt Kreisläuferspiel

Im gesamten Spielverlauf war der HSG Schwanewede/Neuenkirchen nur beim 4:4 durch Karlo Oroz ein einziges Mal der Ausgleich gelungen, ansonsten lief sie der SG Achim/Baden durchgehend hinterher. Hauptverantwortlich für die Heimniederlage war für Schomann aber nicht der Angriff, auch wenn dem in der heiklen Phase nichts gelang. „Die 34 Gegentore sind zu viel, an denen müssen wir arbeiten, das müssen wir in der Abwehr besser hinbekommen“, legte der Schwaneweder Trainer den Finger in die Wunde. Ihm war vor allem ein Dorn im Auge, dass seine Deckung das Achimer Kreisläuferspiel nicht in den Griff bekam. „Wir haben weder den Passgeber angegriffen noch den Kreisläufer umlaufen“, schrieb er seinem Team ins Stammbuch. „Wir haben im Kopf nicht ins Spiel gefunden.“

Und wenn sich eine Mannschaft hinten nicht das nötige Selbstvertrauen erarbeitet, dann wirkt sich das zwangsläufig auch auf den Angriff auf, dann fehlt auch dem die nötige Sicherheit. Dabei waren die Voraussetzungen für die beiden Clubs ähnlich, denn während es den Hausherren im Rückraum an Alternativen mangelte, lief die SG mit einer Schmalspurbesetzung von neun Feldspielern auf. Und da die „Schwäne“ gegen den Tabellennachbarn Heimrecht genossen, hatte Henning Schomann im Vorfeld mit zwei Pluspunkten geliebäugelt.

Die Realität sah anders aus, denn die HSG Schwanewede/Neuenkirchen legte über 1:3 und 6:12 einen Fehlstart hin (18.). Den holte sie bis zum Halbzeitpfiff der gut leitenden Unparteiischen Horst-Uwe Dettloff und Markus Grow nicht auf. „Wir haben im gesamten Spiel gefühlte zwölf Gegentore aus der ersten und zweiten Welle kassiert“, zählte der HSG-Trainer die zweite Schwachstelle auf.

Pilger führt gut Regie

Immerhin befand sich seine Mannschaft auf einem hoffnungsvollen Weg, als sie nach dem 17:23-Rückstand auf 22:24 verkürzte – das war es aber auch. Nach dem 23:26-Unterzahltreffer von Tim Paltinat (47.) nahm das Unheil komplett seinen Lauf. Bei den „Schwänen“ gefiel Torben Pilger, bislang eher ein Außenangreifer, zum zweiten Mal in Folge am Regiepult und traf fünfmal erfolgreich ins Schwarze. „Die Abläufe sind mir vertraut, da ich im Training viel auf der Angriffsmitte eingesetzt werde“, klärte er auf, weshalb es für ihn keine Eingewöhnungsprobleme gab.

An der tadellosen Siebenmeterausbeute von Karlo Oroz gab es auch nichts zu meckern, denn der Routinier beförderte alle sechs Würfe vom Strich ins Achimer Netz. Einige Strafwürfe davon holte Jorrit Latacz heraus, der auch vom Kreis fünf Mal erfolgreich war. All das half nichts: „Wir haben uns nicht mit Ruhm bekleckert“, schloss Henning Schomann seine Spielbetrachtung ab.

Die Auswirkungen in der Tabelle halten sich für die „Schwäne“ in Grenzen: Sie haben mit 15:19 Zählern zurzeit noch genügend Puffer, um sich von den maximal drei Abstiegsplätzen fernzuhalten. „Aus unseren letzten sieben Spielen brauchen wir noch zwei Punkte“, rechnete Henning Schomann angesichts der Restprogramme der Konkurrenz vor. Er gab aber auch klar zu verstehen, dass das beileibe nicht der alleinige Anspruch seines Teams sei.

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