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Handball-Verbandsliga Martens glänzt gegen den Ex-Klub

„Schwäne“-Kreisläufer an entscheidenden Szenen beim mit 27:26 gewonnenen Thriller gegen Elsfleth beteiligt
21.01.2024, 18:16 Uhr
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Von Olaf Kowalzik

Dem einen tat das Steißbein noch vom Snowboardunfall weh, dafür strahlte sein Stellvertreter umso mehr vor Glück. Manchmal sind es die Randgeschichten, die ein an und für sich „dreckig“ geführtes Handballderby erst richtig beachtenswert machen. Mal abgesehen vom Siegertanz, den die Verbandsliga-Handballer der HSG Schwanewede/Neuenkirchen nach ihrem 27:26 (16:14)-Erfolg beim Thriller beim Elsflether TB vollführten.

Lars Winkel, normalerweise der Dauerbrenner der „Schwäne“ am Kreis, war in der Winterpause in der Skihalle in Bispingen ungewollt mit seinem Board abgehoben und hatte sich dabei das Steißbein geprellt. „Das merke ich immer noch, und es wird wohl auch noch eine Zeitlang andauern“, sagte die Nummer eins an der HSG-Nahwurfzone. Der Blondschopf biss zwar gegen Elsfleth kräftig auf die Zähne, er kam aber um einige Pausen nicht herum – die Chance für Marlon Martens, sich richtig zu präsentieren. Der Mann mit der Rückennummer 14 brannte im „Weserseitenderby“ sowieso, da es gegen seinen Ex-Klub ging und er zu einigen Spielern immer noch gute Kontakte pflegt. „Ich war schon zu Hause angespannt und hatte darauf gewartet, dass ich endlich loskann“, gestattete er stimmlich stark strapaziert einen Einblick in seine Gefühlswelt.

Die Rückkehr nach gut einem halben Jahr an seine ehemalige Wirkungsstätte hätte nicht besser verlaufen können. Es war noch knapp eine Minute in der Elsflether Stadthalle zu spielen, als Martens beim Wurf gefoult wurde und die Unparteiischen Seyit Ali Kartal/Rawand Ramadan (HSG Lesum/St. Magnus) auf den Siebenmeterstrich deuteten. Marco Wilhelms – wer auch sonst – nahm sich dieser kniffligen Aufgabe beim Spielstand von 25:25 an. Der Mann weist bei seinen Strafwürfen eine Trefferquote von über 89 Prozent auf, hat gefühlt keine Nerven. Und er netzte auch dieses Mal erfolgreich zum 26:25 ein – der ersten HSG-Führung seit dem 5:4 (5.).

Aufgrund des Fouls in Unterzahl spielend, verloren die Elsflether in ihrem Angriff den Ball, sodass die „Schwäne“ nach einem Time-out erneut einen Versuch über den Kreis starteten. Marlon Martens fing die Lederkugel und versetzte sein Team neun Sekunden vor Ultimo mit dem Treffer zum 27:25 in Hochstimmung. Das finale Siebenmetertor der Hausherren taugte nur noch für die Statistik, mehr nicht. Ich bin total dankbar, dass mir mein Trainer auch in der entscheidenden Phase so vertraut und den Spielzug so legt, dass ich den entscheidenden Wurf bekomme“, strahlte Martens. „Das war bislang Marlons bestes Spiel“, kam das Lob vom HSG-Trainer Thorben Kruse prompt zurück.

Kruse war erleichtert über den erfolgreichen Start in die Rückrunde, denn der jahresübergreifend dritte Sieg in Folge bringt sein Team im Kampf um die Qualifikationsplätze zur neuen Oberliga weiter auf Kurs. Dass sich die „Schwäne“ dennoch schwertaten, lag an ihrer Abwehr, die mit den zweikampflastigen Aktionen der Gastgeber große Mühe hatten. „Obwohl von Elsfleth alles genau berechenbar war, waren wir mit dem Kopf noch unter dem Tannenbaum“, bemängelte Kruse. Am Ende spielte auch das keine Rolle. Kruse: „Man muss auch mal dreckige Siege einfahren.“

Freuen durften sich die „Schwäne“ auch über die Nachricht, dass die Knieverletzung von Cedric Scharnke nicht so schwerwiegend ausfiel wie zunächst befürchtet. „Er hat sich eine Sehnenreizung am Wadenbein zugezogen und braucht vielleicht nur ein, zwei Wochen Pause“, erklärte Kruse.

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