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Handball-Oberliga Männer HSG Schwanewede/Neuenkirchen feiert Auftaktsieg

Der Auftakt war für die HSG Schwanewede/Neuenkirchen eine Reise ins Ungewisse. Dennoch feierten die Oberliga-Handballer einen 33:28-Sieg bei OHV Aurich II.
08.09.2024, 18:59 Uhr
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Von Olaf Kowalzik

Die Erleichterung war den Oberliga-Handballern der HSG Schwanewede/Neuenkirchen nach dem 33:28 (17:13)-Erfolg beim OHV Aurich II anzusehen. Der Aufsteiger drapierte sich in der Kabine zum ersten Sieger-Schnappschuss der Saison und übersah dabei vor Freude glatt, dass es sein Mitspieler Marlon Martens gar nicht rechtzeitig in die Katakomben der Halle geschafft hatte. Folglich wurde das Bild kurze Zeit später wiederholt – mit dem kompletten Team und noch größerem Jubel.

Danach brachten die Mannschafts-Musikwarte Jonas Keller und Lukas Neumann die Musikbox in Schwingungen und die Kabinenparty ging los. „Das Team soll ruhig ordentlich feiern“, sagte der HSG-Trainer Thorben Kruse und schmunzelte. Er nahm den nicht nur für die Stimmung im Team wichtigen Auftakterfolg gerne mit. Wohl wissend, „dass es für uns eine lange Saison zu werden scheint.“ Der B-Lizenzinhaber drückte es damit nicht explizit aus, doch er meinte mit der Länge der Saison mitnichten die Dauer der Spielzeit, sondern den Kampf um den Klassenerhalt, der seinen Mannen nach dem radikalen Routineschwund im Rückraum möglicherweise bevorsteht. „Wir wären am Ende mit einem Mittelfeldplatz gut bedient“, antwortete er auf die Bitte um eine genauere Erläuterung seiner Äußerung, ohne dass er das Wort Abstiegskampf in den Mund nahm.

Da tun die ersten beiden Zähler gegen einen Gegner, der weiter unten in der Tabelle eingeschätzt werden dürfte, natürlich doppelt gut. Der Auftritt im Ostfriesischen hatte alles von einem typischen Auftaktmatch. Thorben Kruse hatte sich bei der Hinfahrt im Mannschaftsbus auf dem Platz direkt neben den Busfahrer gesetzt, auf dem üblicherweise der Reiseleiter sitzt. Während ein Reiseleiter jedoch für gewöhnlich genau weiß, was ihn vor Ort erwartet, war es für Kruse und Co. eine Tour ins Ungewisse. Denn obwohl der B-Lizenzinhaber im Vorfeld hier und da herumgefragt hatte, konnte er über den Gegner nicht viel erfahren. „Wir sind komplett blind ins Spiel gegangen“, verriet er, weshalb er sich im Training unter der Woche darauf konzentriert hatte, dass die Abläufe seiner eigenen Mannschaft möglichst noch stimmiger funktionierten. „Ansonsten war unsere Aufgabe, im Spiel schnell viel über unseren Gegner zu lernen und darauf zu reagieren“, so der HSG-Coach. Das Vorhaben gelang, weil die „Schwäne“ die Ruhe bewahrten und weder nach dem 0:3-Anfangsrückstand noch später in Hektik verfielen.

In der Kategorie gutklassig sortierte Kruse die Begegnung gegen die mit den drei Drittliga-Kaderspielern Janno Borke (sieben Tore), Eric Dannehl (9/3) und Tom Engelbarts (3) angetretenen Gastgeber damit aber mitnichten ein. Dazu hätten sich die beiden Kontrahenten viel zu viele Fehler erlaubt, was zu Beginn der Saison allerdings auch keine Überraschung ist. Dem nervösen Start folgte eine 5:3-Führung der HSG Schwanewede/Neuenkirchen, die ihr Rechtsaußen Kai Tiedje erzielte. Der Vorsprung wurde bis zum Seitenwechsel auf vier Tore ausgebaut, woran der bis dahin gute Linksaußen Til Sonnewald einen gewichtigen Anteil hatte.

Im zweiten Spielabschnitt erhöhten die Gäste die Schlagzahl und setzten sich weiter bis auf sechs Tore ab (21:15/26:20). „Bis fünf Minuten vor Schluss hatte ich jedoch das Gefühl, dass das Spiel noch nicht durch ist“, gab Kruse angesichts der Schlendriane zu verstehen, die sich sein Team zwischenzeitlich erlaubte. Bei den „Schwänen“ war Dominik Koppenstein im Tor prächtig aufgelegt, im Rückraum zeigte Jonas Keller nach einer mageren ersten Hälfte eine umso tollere zweite. „Bis auf einen haben alle meine Feldspieler getroffen, für ein erstes Auswärtsspiel war unsere Leistung okay“, beurteilte der HSG-Trainer das erste Pflichtspiel der Saison.

Der nächste Gegner, TSV Bremervörde, wird am Heimspieltag der „Schwäne“ vor erhofft großer Kulisse ein ganz anderes Kaliber darstellen als die Drittliga-Reserve. „Dann liegt mir ein Video vom Gegner vor, das macht mir die Sache im Vorfeld leichter“, ist Thorben Kruse überzeugt.

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