Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Handball "Nichts auf die Kette bekommen“

HSG Schwanewede/Neuenkirchen: Dieses Mal schwächelt gegen HC Bremen die HSG-Abwehr – 26:35
22.05.2022, 14:14 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Olaf Kowalzik

Das Saisonfinale der HSG Schwanewede/Neuenkirchen kann in der Handball-Oberliga bestenfalls noch leidenschaftliche Mathematiker begeistern. Nachdem die „Schwäne“ mit dem 26:35 (13:19) beim HC Bremen ihr achtes Spiel in Folge vergeigt haben, hat sich die Zahl der möglichen Konstellationen zum Klassenerhalt für sie weiter verringert.

Die Tabelle weist sie bereits als Drittletzten aus, also auf direkter Talfahrt in die Verbandsliga. Diese Darstellung ist jedoch falsch: Die punktgleichen HSG Hunte-Aue Löwen haben den in solch einem Fall wichtigen direkten Vergleich gegen Schwanewede/Neuenkirchen verloren und stehen deshalb eigentlich hinter ihnen. Solche Konstellationen werden in der offiziellen Tabelle des Handballverbandes jedoch erst am Saisonende korrigiert.

„Wir haben es mit einem letzten Sieg immer noch in der Hand“, betet es der HSG-Trainer Henning Schomann fast schon gebetsmühlenartig herunter. Er ist immer noch davon überzeugt, dass sein Team es schafft. Aber wie ist es mit seiner Mannschaft, kann er sie bis zum wichtigen Saisonfinale daheim am Sonnabend gegen den SV Beckdorf aus diesem Negativsog herausziehen, sie moralisch wieder aufrichten? „Jetzt gilt es, den Kampf anzunehmen und nicht aufzustecken“, fordert der HSG-Trainer. Unter der Woche dürften er und sein Co-Trainer Tizian von Lien vor allem als Psychologen reichlich gefordert werden.

Ihre Mannschaft bekam mit dem HC Bremen im zweiten Vergleich innerhalb von fünf Tagen größte Probleme. Das lag zum Teil daran, dass die Hausherren eine deutlich stärkere Formation auf die Beine stellten als beim 30:26-Hinspielerfolg in der Halle Heideschule. Das war aber nicht die einzige Begründung. „Wir haben nichts auf die Kette bekommen“, meinte Schomann. Anders als sonst war es dieses Mal die HSG-Abwehr, die besonders schwächelte. Normalerweise hält sie ihr Team bis zur Chrunchtime im Spiel, ab der sich bei den „Schwänen“ dann die Konzentration im Angriff auf Talfahrt begibt und die Punkte deshalb abgeschenkt wurden. „Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen und haben im Tor nichts angehalten“ (Schomann). Er hatte diverse Deckungsformationen und Varianten ausprobiert, nichts fruchtete, nichts griff. „Das wirkt sich natürlich auf den Angriff aus, weil du dort dann auch nicht mit breiter Brust auftrittst.“

Bis zum 5:6 von Marco Wilhelms war es knapp, neuneinhalb Minuten später lief der Gast bereits einem Sechs-Tore-Rückstand hinterher (6:12), der auch beim Gang zur Kabinenbesprechung Bestand hatte (13:19). Dabei war es erneut der Ex-Schwaneweder Jugendspieler Moritz Schröder im HC-Tor gewesen, der der HSG viele Würfe abknöpfte. Die Abwehr vor ihm erleichterte ihm die Arbeit, weil sie im Verbund stark verteidigte, die Räume clever dicht stellte und die „Schwäne“-Angreifer effektiv attackierte.

Einmal muckten die Gäste noch auf, als sie zu Beginn der zweiten Hälfte mit einer doppelten Manndeckung gegen den Tabellensechsten agierten. Die Anschlusstreffer von Niklas Mechau, Marcel Behlmer und Marco Wilhelms in Folge zum 16:19 weckten zumindest Hoffnungen auf mehr (33.) – und waren doch nur ein Strohfeuer. Denn der HC Bremen stellte sich schnell darauf ein und demoralisierte das Schomann-Team mit drei Treffern in Folge (22:16).

Wenigstens hatte ihnen einen Tag zuvor das 26:26 der Hunte-Aue Löwen gegen Hatten-Sandkrug die Chance eröffnet, am Ende vor diesen beiden Klubs zu stehen. „Das Unentschieden war unser Wunschergebnis“ (Schomann). Mit einem Sieg am Sonnabend gegen Beckdorf könnten die „Schwäne“ auch diesen Gegner noch mit in den Abstiegskampf hineinziehen. Außerdem ließe der noch Raum für Hoffnung auf eine Negativserie des TuS Rotenburg, der noch ein schwieriges Restprogramm zu bewältigen hat.

„Gegen Rotenburg haben wir auch den direkten Vergleich gewonnen“, klärte Henning Schomann auf. Fakt ist jedoch, dass seine Mannschaft zwingend punkten muss und sich anschließend nur noch in der Zuschauerrolle befindet. Denn sie hat am Sonnabend alle ihre 24 Partien ausgetragen – die Konkurrenz spielt noch bis zum 5. Juni.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Einwilligung und Werberichtlinie

Das kompakte Nachrichten-Update für den Landkreis Osterholz und umzu. Lesen Sie Montag bis Freitag jeden Abend die wichtigsten Nachrichten aus Ihrer Region.

Schließen

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)