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Vegesacker Karl Faber in der NDR Quizshow Ab ins Fernsehen

Weil er die NDR Quizshow ab und an im Fernsehen schaut, hat Karl Faber sich kurzerhand dort beworben und stand einige Zeit später als Kandidat im „Studio Hamburg“.
02.01.2021, 06:00 Uhr
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Ab ins Fernsehen
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Hin und wieder sitzt Karl Faber sonntagabends vor dem Fernseher, wenn Jörg Pilawa seine Zuschauer zur „NDR Quizshow“ begrüßt. Der Vegesacker schaut dann nicht nur zu, sondern rätselt auch mit. So kam er auf die Idee, sich als Kandidat bei der Sendung zu bewerben. Weil er beim anschließenden Casting überzeugen konnte, führte ihn sein Weg einige Zeit später zur Aufzeichnung ins „Studio Hamburg“.

Auch wenn Fernsehauftritte nicht zu seinem Alltag gehören, verspürte er während der Sendung keinerlei Aufregung. „Während meiner beruflichen Laufbahn habe ich sehr oft vor anderen Menschen gesprochen. Ob da nun ein paar Kameras stehen oder nicht, macht keinen Unterschied“, sagt Karl Faber.

Zuletzt war der 73-Jährige für die Messe Bremen tätig und hat unter anderem die Verbrauchermesse „Hanse Life“ organisiert. „Das habe ich die letzten zwölf Jahre meines Berufslebens gemacht. Vorher war ich bei einer Speditionsfirma, die auf Transporte zu Messen weltweit spezialisiert war. Doch das konnte und wollte ich nicht mehr machen“, erzählt er. Durch seinen Beruf hat er bereits im Alter von 49 Jahren einen Herzinfarkt erlitten. „Von zwölf Monaten war ich wahrscheinlich sechs irgendwo in der Welt unterwegs“, sagt der Nordbremer.

Besonders häufig war er damals in Russland. Ab und an hat es ihn aber auch in den arabischen und den asiatischen Raum verschlagen. Vor Ort war er dafür zuständig, den Messeaufbau zu organisieren. „Das ist alles Termingut, da hat man nicht viel Zeit. Und das strengt natürlich an“, sagt Faber.

Im Finale knapp verloren

In der NDR Quizshow schaffte es der Vegesacker bis ins Finale. Das verlor er knapp. Sein Kontrahent aus Niedersachsen konnte genau eine Frage mehr als er richtig beantworten. „Die Frage drehte sich um den Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven, den ich gut kenne. Deshalb hätte ich die Antwort eigentlich wissen müssen, schließlich komme ich ja aus der Speditionsbranche“, sagt er rückblickend.

Dass er kein Geld gewonnen hat, bedauert er nicht. Den Pokal, einen kleinen Leuchtturm, hätte er aber genauso wie den Titel „Leuchte des Nordens“ schon gerne gehabt. „Ich hätte gerne für Bremen gewonnen. Ich fühle mich hier unheimlich wohl und habe – mit Ausnahme meines Studiums in Hamburg und den beruflichen Reisen – immer in Bremen gewohnt“, erzählt Faber, der seit fast 30 Jahren in Vegesack lebt.

Auch wenn er den Sieg knapp verpasst hat, war die Resonanz in seinem Umfeld sehr positiv. „Einige Tage später bin ich morgens in den Golfklub gefahren, da wussten schon alle Bescheid, dass ich im Fernsehen war. Die Menschen waren ganz begeistert, das war schon echt nett“, berichtet er.

Das Golfen ist seit sechs Jahren sein Hobby, obwohl er den Sport früher belächelt hat. „Früher hatte ich nicht die Zeit, um mich intensiv mit dem Golfen zu beschäftigen. Man braucht für den Sport einfach Zeit. Selbst wenn man nur Neun-Loch spielt, braucht man alles in allem gut drei Stunden“, erzählt Faber. Dass er doch noch zum Golf gefunden hat, verdankt er einem Freund, der ihm einen Gutschein für einen Schnupperkurs schenkte. „So habe ich festgestellt, dass Golfen ja doch ganz interessant ist“, sagt er.

Mittlerweile liegen die Vorteile des Golfens für ihn auf der Hand. „Man hat Bewegung, bestimmt das Tempo und kann alleine spielen“, erzählt der Pensionär. Doch das kommt nur selten vor, schließlich ist er im Golf-Club Bremer Schweiz bestens bekannt. „Gemeinsam mit anderen Golfern bin ich als Senior-Captain aktiv, das heißt, ich organisiere die Turniere für Spieler ab 55 Jahren mit“, berichtet er.

Der Golfsport ist nicht sein einziges Hobby. Seit der Kindheit interessiert er sich für das Segeln. Das hat auch dazu geführt, dass er nicht an einer regulären Ausgabe der NDR Quizshow teilgenommen hat, sondern an einem Schifffahrts-Spezial. Nicht nur die Kandidaten kamen aus diesem Bereich, sondern auch die Fragen. Deshalb hat er sich im Vorfeld auch nicht auf die Sendung vorbereitet. „Da ich aus der Speditionsbranche komme und Segler bin, hatte ich vor den Fragen keine Angst. Natürlich weiß man nicht immer alles, da gehört auch eine Portion Glück dazu“, sagt Faber.

Segeln als Hobby

Normalerweise segelt er einmal im Jahr mit seinem Sohn, den Enkelkindern seiner Lebensgefährtin sowie deren Sohn auf dem Ijsselmeer. Doch in diesem Jahr musste der Urlaub pandemiebedingt ausfallen. Im kommenden Jahr soll die Tour wieder stattfinden. Angefangen hat alles mit einem kleinen Boot, einem sogenannten Laser. Später stieg er auf den Soling um und segelte damit auch bei der Kieler Woche. „Irgendwann kamen Leute auf mich zu, die ein größeres Boot hatten und mich fragten, ob ich mit ihnen mitsegeln will. So bin ich zum Hochseesegeln gekommen“, erinnert er sich.

Gemeinsam mit seinen Segelfreunden hat er unter anderem an der Regatta „Skagen Rund“ teilgenommen, die über 510 Seemeilen von Helgoland aus um das dänische Kap Skagen herum bis nach Kiel führt. Doch weil er beruflich sehr eingespannt war, musste er kürzer treten. „Ich habe das Segeln aber nie aufgegeben und immer zugesehen, dass ich mindestens einmal im Jahr eine Tour mache“, betont Faber.

Beim Segeln ist er geblieben, beim Quizzen aber nicht. „Das reicht mir erstmal“, sagt Karl Faber. „Die Themen bei der NDR Quizshow gefallen mir und die Fragen sind nicht so schwer.“ Das ist bei anderen Sendungen jedoch nicht der Fall. „Da wird einfach zu viel nach Musik gefragt, und davon habe ich nun wirklich keine Ahnung.“

Weitere Informationen

Die Ausgabe der NDR Quizshow mit dem Vegesacker Karl Faber ist noch bis zum 31. Januar kommenden Jahres im Internet unter www.ardmediathek.de (Suchbegriff: „Karl Faber“) zu finden.

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