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Lotto-Pokal-Viertelfinale Jasin Jashari der Elfmeterheld

SAV gewinnt in Unterzahl Pokal-Viertelfinale gegen den ESC Bremerhaven mit 6:5 - Jetzt gegen den Bremer SV
31.10.2024, 18:30 Uhr
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Von Jens Pillnick

Pokal-Wahnsinn im Vegesacker Stadion. In einem denkwürdigen Lotto-Pokal-Viertelfinale setzte sich die SG Aumund-Vegesack gestern Nachmittag im Duell zweier Fußball-Bremen-Ligisten mit 6:5 (1:1) nach Elfmeterschießen gegen den ESC Geestemünde durch. Damit überwintert die SAV im Pokal-Wettbewerb und trifft nun am Ostermontag im Halbfinale an gleicher Stätte auf den Regionalligisten Bremer SV, der mit einem beeindruckenden 9:1-Kantersieg beim OSC Bremerhaven in die Runde der letzten vier stürmte. Mann des Tages im Vegesacker Stadion war SAV-Torhüter Jasin Jashari, der eine fehlerfreie Partie absolvierte und zwei Elfmeter hielt.

Als Jashari den Strafstoß von Antonio Tartar pariert hatte, gab es kein Halten mehr. Im Vollsprint legten die Mannschaftskameraden den Weg von der Mittellinie zu ihrem Keeper zurück und feierten ihn. "Ich hatte keinen guten Start hier. Umso glücklicher bin ich jetzt", erklärte Jasin Jashari, der in einer bislang nur mäßig verlaufenen Punktspielsaison den einen oder anderen Gegentreffer verschuldet hatte. Jasharis Lob an die Mannschaft: "Nach der Roten Karte haben wir richtig Gas gegeben und an uns geglaubt."

Die besagte Rote Karte gegen Sebastian Kurkiewicz hatte nach 60 Minuten natürlich für erhebliche Zweifel am Weiterkommen gesorgt, denn gerade in den ersten 30 Minuten hatte der ESC Geestemünde gezeigt, über wie viel Ballsicherheit und körperliche Präsenz die Mannschaft verfügt. Der Platzverweis gegen den Vegesacker Offensivmann für sich war nicht umstritten (Kurkiewicz: "Er kann mir Rot geben okay. Aber Klowat muss auch Rot sehen. Er hat mir eine Kopfnuss gegeben"), denn nach einem Foul an der Außenlinie hatte sich Kurkiewicz zu einem Schubser hinreißen lassen. Zuvor hatten er und Klowat sich Stirn an Stirn gegenübergestanden und bei der Andeutung eines Klowat-Kopfstoßes soll es eine Berührung gegeben haben. "Basti" Kurkiewicz verwies später auf eine Schwellung an seiner Stirn.

Was in den ersten 30 Minuten passierte, beschrieb SAV-Trainer Ugur Biricik so: "Wir haben nichts vom Spiel gehabt." Die dominanten und selbstsicheren Bremerhavener umso mehr und die mit einem 24-Meter-Strahl von Diogo Saraiva Regufe erzielte Führung war verdient und hätte höher ausfallen können. Das Sicherheitskonzept der SAV, die die Angriffslust der Seestädter mit einer Fünferabwehrkette eindämmen wollte, war fehlgeschlagen. Ugur Biricik und Co-Trainer Issam El-Madhoun justierten nach und mit reichlich Verspätung kam die SAV im K.o.-Spiel an. Und wie. In den verbleibenden 15 Minuten erkämpfte und erspielte sie sich ein Gleichgewicht, nach der Halbzeitpause legte sie dann eine Viertelstunde hin, die mitreißend war. Die SAV-Trainer hatten ihrem Team mehr Mut verordnet – und besser ließ sich dieser Plan nicht umsetzen. Nun war Geestemünde gut damit bedient, dass die SAV bis zum Platzverweis nur einmal traf. Nach einem Kurkiewicz-Eckball nickte Jerome Albritton am langen Pfosten stehend zum 1:1 ein (50.).

Nach dem Platzverweis begann gewissermaßen Phase 3 des Spiels. Auf dem großen und tiefen Platz mussten die Vegesacker über die Schmerzgrenze gehen und viele, viele Meter bei der Defensivarbeit und den Entlastungsvorstößen abreißen. Wie Mannschaftsführer Christian Böhmer als Beispiel voranging, war grandios. Grandios dann auch der Auftritt von Jasin Jashari in Phase 4, dem Elfmeterschießen. Obwohl die SAV nach gehaltenen Elfmetern von Mario Vukoja und Avni Güngör mit dem Rücken zur Wand stand, ruhte er in sich selbst. Bei einem Elfer von Jannis Leu musste er nicht eingreifen, die von Tjark Vogler und Antonio Tartar parierte er und gab damit den Startschuss zur Pokal-Party.

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