Mittwoch, 20. April: Nach einer anstrengenden Nacht, in der Jasper und damit auch ich nur wenig geschlafen haben, startet ein aufregender Tag. An zwei Tagen in der Woche fahre ich im Auftrag der Physiotherapie-Praxis Kai Flessner aus Ganderkesee in ein Altenheim in Neuenkirchen. Hier behandle ich die Bewohner, die ein Physiotherapie-Rezept haben. Aber heute steht dort auch eine Schulung mit dem Thema Transfer an, die ich gebe. Das ist immer wieder aufregend – die Schulung verläuft aber gut. Nach einem Hausbesuch warten zu Hause mein übermüdeter Sohn und mein Lebensgefährte Jens Bretthauer bereits auf mich. Da Jens Urlaub hat, kann er, während ich arbeite, auf unseren Sohn aufpassen. Nach einem langen Nachmittagsmittagsschlaf meines Sohnes geht es noch mal schnell mit dem Hund raus und für mich dann auch schon wieder weiter. Um 20 Uhr beginnt nämlich mein neuer Yoga-Kurs beim Vegesacker Turnverein. Ich bin wieder etwas aufgeregt, da jede Gruppe anders ist und eine eigene Dynamik hat. Kaum bin ich dort und sehe die ersten Teilnehmer, fällt die Aufregung aber von mir ab. Das ist bei mir immer so. Ich liebe es, Gruppen und insbesondere Yoga-Gruppen zu leiten. Die Gruppe läuft gut, die Teilnehmer sind zufrieden. Ich bin überrascht, dass bis auf eine alle bereits Yoga-Erfahrungen haben. Zu Hause bringen wir noch den kleinen Mann ins Bett.
Donnerstag, 21. April: Es steht ein Garten-Tag an. Wir haben vor etwa vier Jahren das Haus meiner Großeltern gekauft. Der Garten ist zwar mein liebstes Hobby – er ist aber dank Schwangerschaft und Baby in den vergangenen beiden Jahren doch stark vernachlässigt worden. Das ändert sich zurzeit. Da mein Sohn das Draußensein liebt, verbringen wir dort nun viel Zeit. Heute steht Einpflanzen auf dem Plan. Mit Unterstützung meines Sohnes lasse ich alle neuen Pflanzen aus den Plastik-Töpfchen in die neuen Töpfe ziehen. Mein Sohn schaufelt dabei eifrig Erde in die Töpfe und ist mächtig stolz auf sich. Auch beim Gießen hilft er. Danach ist er zwar genauso nass wie die Erde im Topf, aber glücklich. Zwischendurch wird natürlich unser alter Mops Karl geknuddelt und mit meinem Lebensgefährten Ball gespielt. Am Abend leite ich einen Yoga-Kurs beim TV Schwanewede. Die Stunde hat das Thema Schulter. Mir ist es als Physiotherapeutin sehr wichtig, dass die Teilnehmer von der Teilnahme am Yoga profitieren. Mir selbst hat Yoga bei den Folgen eines Schleuder-Traumas geholfen wieder dauerhaft schmerzfrei zu werden. Zudem werde ich nicht die Einzige sein, die zurzeit viel Zeit im Garten verbringt. Und da eignet sich das Thema Schulter dann sehr gut.
Freitag, 22. April: Der Freitag-Morgen ist immer etwas anstrengend. Nach einer Gassi-Runde und einem kurzen Frühstück geht es über die Fähre nach Lemwerder. Hier gebe ich seit dem vergangenen Sommer Babyturnen. Ich habe hier vier Jahre als Physiotherapeutin gearbeitet und Wassergymnastik gegeben. Durch Corona und meine Schwangerschaft findet das nicht mehr statt. Ziel dieses Kurses ist es, dass die Kinder Spaß haben, Bewegungen lernen und die Mütter sich nebenher austauschen können und auch etwas für sich tun. Dabei wird mir so richtig bewusst, wie unterschiedlich die Vereine die Corona-Regeln anwenden. Natürlich wird überall dauerhaft gelüftet, was Besonderes bei den Babys im Winter zu Erkältungen, und vielen Absagen geführt hat. Aber nun, da nirgendwo mehr 3G und Masken vorgeschrieben sind, handhaben das die Vereine auch unterschiedlich. Einige behalten bis Mai die 3G-Regel und Masken bis zum Platz bei, andere nicht. Ich bin geimpft und trage auch noch die Maske beim Betreten der Halle, Einkaufen und natürlich beim Arbeiten. Nach dem Babyturnen fahren wir nach Hude zur Uroma vom Kleinen. Den Tagesabschluss bilden am Abend zwei Online-Yoga-Kurse zu den Themen stützarmes Yoga und Yoga mit und auf dem Stuhl.
Sonnabend, 23. April: Jasper ist krank – er hat Fieber. Also geht es nicht wie geplant in den Streichelzoo. Stattdessen plane ich meine Yoga-Stunden für die kommende Woche. Für die Stunde beim VTV plane ich eine Stunde mit dem Schwerpunkt Schulter- und Nacken-Kräftigung und Mobilisierung. Aber auch Themen wie zum Beispiel Ruhe, Entspannung sowie Selbstbewusstsein oder Konzentration, aber auch abstraktere Themen sind möglich. Die Themen müssen aber auch immer zur Gruppe passend sein. Am Abend fallen wir alle erschöpft ins Bett. Jasper geht es leider noch nicht besser. Aber nun schläft er und kann sich hoffentlich erholen. Vorm Schlafen schaue ich mir noch kurz eine Zusammenfassung vom Werder-Sieg auf Schalke an. Das wird Montag bestimmt Thema bei meinen Patienten sein.
Sonntag, 24. April: Wie erwartet ist im KURIER AM SONNTAG ein großer Bericht zum Werder Spiel. Darauf haben schließlich alle Fans der Grün-Weißen gewartet. Jasper geht es wieder besser. Er ist noch etwas müde, aber sonst wieder fit. Dafür scheine ich mich nun angesteckt zu haben. Aus diesem Grund lasse ich heute auch meine eigene Yoga-Praxis ausfallen. Bis zur Schwangerschaft habe ich täglich Yoga gemacht. Mittlerweile komme ich nur noch am Wochenende dazu, wenn Jens zu Hause ist. Das ist mir dann aber auch sehr wichtig. Ich finde, dass man als Yogalehrer regelmäßig selber üben sollte.
Montag, 25. April: Eigentlich müsste ich gerade auf dem Weg sein, um Jasper zu meiner Mutter, Helga Hashagen, zu bringen. Von da würde ich zur Arbeit ins Altenheim fahren. Aber nun bin ich richtig krank. Ich arbeite also nicht und bleibe mit Jasper daheim. Wir haben erst für September endlich einen Krippen-Platz bekommen – in Aumund macht eine ganz neue Kita auf. Vom Kita-Platz sind bei mir weitere Yoga-Gruppen abhängig. Der VTV sowie der TVS möchten gerne noch weitere Gruppen starten. Ich habe das Glück, bis September warten zu können, auch dank meiner Mutter, die Jasper zweimal die Woche nimmt.
Dienstag, 26. April: Neben dem Yoga habe ich eine Leidenschaft für die Gebärdensprache entwickelt und bin dabei, diese zu lernen. Um etwas Anwendungspraxis zu sammeln, treffe ich mich regelmäßig per Video-Call mit meiner Freundin Maren. Nur muss diese den Termin für heute spontan absagen. Stattdessen starten Jasper und ich nun ganz entspannt in den Tag. Das ist für mich nach dem Kranksein nun auch das Beste, damit ich für morgen zum Yoga-Kurs wieder fit bin. KH
Wulf Frost, der Bogenschütze des TSV Lesumstotel, wird als Nächster über seine Woche berichten.