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Fußball-Bremen-Liga SAV zeigt zwei Gesichter

Die SG Aumund-Vegesack führte gegen den TS Woltmershausen vollauf verdient mit 2:0, geriet dann aber in arge Not und durfte am Ende froh sein, die angestrebten drei Zähler mit einem 3:1 eingefahren zu haben.
16.08.2023, 16:00 Uhr
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Von Jens Pillnick

Die dunklen Wolken, die sich laut des Woltmershauser Trainers Carlos Pereira über seinem Team –  offenbar wegen mehrerer kurzfristiger Wechsel unmittelbar vor Saisonbeginn – zusammengezogen hatten, wären beinahe zur SG Aumund-Vegesack herübergezogen. Denn der Nordbremer Fußball-Bremen-Ligist kam bei seinem verspäteten Saisonauftakt (die Partie gegen den FC Oberneuland wird wegen dessen DFB-Pokalspiel gegen Nürnberg nachgeholt) nach einer vollauf verdienten 2:0-Halbzeitführung noch in arge Not und durfte am Ende froh sein, die angestrebten drei Zähler mit einem 3:1-Erfolg in Pusdorf eingefahren zu haben.

Drei fraglos verdiente Punkte für eine SAV, die also zwei grundverschiedene Gesichter präsentierte. Denn die SAV überzeugte in den ersten 45 Minuten und hätte auch gut und gerne mit einem 5:0-Vorsprung in die Kabine gehen können. Tat sie aber nicht, und so kam der TS Woltmershausen  mit neuem Mut, erhöhter Robustheit und großer Willensstärke aus der Pause und brachte die SAV in Verlegenheit. Das erlösende dritte Tor gelang dem eingewechselten Rückkehrer Alexander Schlobohm per Kontertor nach wunderbarer Vorarbeit von Rechtsverteidiger Williams Noukpetor in der 81. Minute. Das, was nach dem von Mola Khan in der 38. Minute an den Außenpfosten gesetzten Elfmeter (Foul an Avni-Serdar Güngör) geschah, beschrieb SAV-Trainer Markus Werle nach dem Schlusspfiff so: „Die Partie hat eine Wendung genommen, die sich nicht hätte nehmen dürfen.“ Und diesbezüglich müssen sich die Vegesacker in erster Linie an die eigene Nase fassen. Denn erst vergaben sie Chancen in Hülle und Fülle, dann verloren sie jegliche Ordnung und Struktur – sowohl in der Defensive wie in der Offensive.

Kompletter Spannungsabfall

Werle: „Es fing mit dem verschossenen Elfmeter an. Es gab einen kompletten Spannungsabfall, dabei hätte genau das Gegenteil der Fall sein müssen.“  Seinen Spielern teilte Werle im Kreis nach dem Abpfiff mit, dass sie sich selber in Schwierigkeiten gebracht hätte und die SAV froh sein müsse, am Ende gewonnen zu haben. Ein Sieg, der – egal wie er zustande gekommen ist - allerdings von großer Bedeutung ist. Denn in der nächsten Partie (Sbd., 26. August, 14.30 Uhr) trifft die SAV auf Werder Bremen II –  und da wäre alles andere als eine Niederlage eine Überraschung. Die ersten beiden Ergebnisse von Werder sind jedenfalls eine Warnung für alle 15 Konkurrenten: 7:2 gegen Vatan Spor und 14:1 gegen den Brinkumer SV.

Dass die SAV  am Ende zittern musste, hatte sich zunächst nicht im Ansatz erahnen lassen. Zwar erwies sich Stürmer Mark Abila schon früh als Unruheherd, dass er die komplette SAV-Abwehr später vor derart große Probleme stellen sollte, war aber nicht ersichtlich. Schließlich wurde die SAV ihrer Favoritenstellung zunächst vollauf gerecht und zeigte ein schnörkelloses Aufbau- und Umschaltspiel und  überzeugte in der Offensive mit dem glänzend  harmonierenden Duo Avni-Serdar Güngör und Mahdi Matar. Die beiden spielten die TSW-Abwehr geradezu schwindelig, doch die Ausbeute war mit den beiden Treffern von Güngör (13./30.) eben zu gering. „Wir hätten Woltmershausen in der ersten Halbzeit beerdigen müssen“, fand SAV-Teammanager Harun Hadziomerovic.

Unmittelbar vor dem Pausenpfiff verhinderte der junge Innenverteidiger Shefik Osmani mit einer starken Rettungsaktion das 1:2, das Woltmershausen in der 69. Minute durch den immer schwerer zu haltenden Mark Abila per 18-Meter-Schuss gelang. Zuvor hatte der eingewechselte Mario Vukoja mehrfach das 3:0 auf dem Fuß gehabt, doch im Abschluss Nerven gezeigt.  Das Tor zum 3:1 von Alexander Schlobohm (zuletzt Rehden) beruhigte das wilde Spiel und beendete die Befürchtung, nach dem ersten Spiel möglicherweise nur mit einem Punkt dazustehen. Und nach einer nicht so unwahrscheinlichen Niederlage gegen Werder II der Musik zunächst einmal hinterherzulaufen

Info

TS  Woltmershausen  - SG Aumund-Vegesack 1:3 (0:2)

TS Woltmershausen : Milkanovic; Breede, Choi (62. Mballo), Abila, Fender (72. Kuzikov), Morikami, Bari (28. Kuhl), Do Carmo (72. Mohmand), Stumper, Schnock,  Liesigk

SG Aumund-Vegesack: Dähne; Osmani, Böhmer, Bayrak (53. Föge), Kettner (53. Tasmin), Khan (68. Schlobohm), Matar, Güngör (85. Adjei), Kurkiewicz (53. Marin Vukoja), Noukpetor, Doye

Tore:  0:1 Avni-Serdar Güngör (13.), 0:2 Avni-Serdar Güngör (30.), 1:2 Mark Abila (69.), 1:3 Alexander Schlobohm (81.)

Besonderes Vorkommnis:  Mola Khan (SAV) schießt Foulelfmeter an den Außenpfosten

Schiedsrichter: Eric Müller

Zuschauer: 75  PJ

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