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Fußball Neue Rolle vor Augen, die alte im Hinterkopf

Vor zwei Jahren wechselte Nick Enghardt von der SAV zum FC Oberneuland. Jetzt ist er zurück.
18.12.2020, 16:55 Uhr
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Von Jens Pillnick

Als Nick Enghardt den Fußball-Bremen-Ligisten SG Aumund-Vegesack im Sommer 2019 in Richtung FC Oberneuland verließ, hatte er die nächste Stufe seiner persönlichen Karriereleiter erklommen. Alles deutete auf eine rosarote Zukunft für den flinken und torgefährlichen Mittelfeldspieler hin. Doch schnell zogen düstere Wolken auf, schwerwiegende Verletzungen ließen den Traum von der Regionalliga platzen und zwingen ihn zu einem Neuanfang. Einen Neuanfang an altbekannter Stätte. Ein Neuanfang bei der SAV.

Rückblick in die Saison 2018/19. Nick Enghardt spielte für die SAV, die als Tabellensechster über die Ziellinie kam, eine starke Saison empfahl sich für höhere Aufgaben. Kristian Arambasic holte den zehnfachen Torschützen, der über die SG Findorff und den VfL 07 Bremen bei der SAV gelandet war, zum ambitionierten FC Oberneuland. „Ich wollte einen Schritt nach vorne machen und hatte die Aussicht auf den Aufstieg in die Regionalliga“, blickt der heute 25-jährige Betriebswirtschaftsstudent zurück.

Die Hoffnungen erfüllten sich zunächst. Nick Enghardt bekam in der Anfangsphase der Saison zwei Einsätze über die volle Distanz und wurde mehrfach eingewechselt. Enghardt: „Es hat gut begonnen.“ Die Partie gegen den Bremer SV am 6. September 2019 (3:1) sollte dann allerdings zum Wendepunkt werden. Der Offensivmann zog sich eine Adduktorenverletzung zu. Gegen die SAV (5:1) und gegen Habenhausen (2:0) wurde er danach zwar noch eingewechselt, doch das waren bis heute seine letzten Einsatzzeiten. Die Adduktorenprobleme erwiesen sich allerdings nur als der Beginn der Verletzungsgeschichte. Die Beschwerden verschlimmerten sich. Diagnose: Schambeinentzündung. „Ich habe nicht mehr richtig reingefunden. Ich wollte dann Richtung Sommer wieder anfangen“, beschreibt Nick Enghardt seine weiteren Planungen, die nicht nur vom Lockdown, sondern auch vom nächsten gesundheitlichen Rückschlag gestoppt wurden. Die nächste Diagnose war noch bitterer: Knorpelschaden im linken Knie.

Die Hoffnungen auf eine baldige Rückkehr auf den Fußballplatz waren zerstört. Aber die Hoffnung insgesamt lebt. Die dafür notwendige Operation, die in einer Spezialklinik ins Dinslaken durchgeführt werden soll, soll Anfang 2021 stattfinden. Zunächst hatte Nick Enghardt den Eingriff verschoben, um ein Berufspraktikum absolvieren zu können. Vom Zeitpunkt des Eingriffs an müsse er mit einer neunmonatigen Pause rechnen, danach seien die Aussichten auf eine Ausübung des Fußballsports laut Enghardt gut. „2021 ohne mich ist also sehr wahrscheinlich“, sagt der 25-Jährige. Fußball ohne ihn, das soll allerdings nur auf dem Feld gelten. Denn mit der Rückkehr zur SG Aumund-Vegesack bietet sich Nick Enghardt die Möglichkeit, den Bremen-Liga-Fußball aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Er soll nämlich als Co-Trainer, ein Teil des Teams von Björn Krämer, werden. Und wenn es der Gesundheitszustand zulässt, kann er dann irgendwann wieder dosiert in den Trainingsbetrieb einsteigen. „Ich kenne die Jungs, hab‘ was um die Ohren und kann langsam wieder heranfinden“, erklärt Nick Enghardt, warum er das Angebot von Björn Krämer, ihn im Trainerteam zu unterstützen, angenommen hat.

In seiner mit Beginn des Kalenderjahrs 2021 neue Rolle versteht sich Enghardt auch als Bindeglied zwischen Mannschaft und Trainer. „Ich kann ihn mir gut an meiner Seite vorstellen. Er hat ein hohes Spielverständnis“, freut sich Krämer auf die neuerliche Zusammenarbeit mit Nick Enghardt und hofft, ihm damit bei seiner Rückkehr auf das Spielfeld unterstützen zu können. Krämer: „So hat er nicht den hohen Druck.“ Gelingt dieses Projekt, dann gibt es ausschließlich Gewinner: Björn Krämer hätte mittelfristig einen außergewöhnlichen Spieler in seinen Reihen, Nick Enghardt könnte noch einmal auf gutem Niveau durchstarten.

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