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Nordbremer Kreativisten stellen aus Stimmungsvögel und Wurzelhölzer

Zahlreiche Besucher ließen sich durch die 2-G-Regeln nicht abschrecken und besuchten den zweitägigen Weihnachtsmarkt der Nordbremer Kreativisten in der Halle des Vegesacker Schützenvereins.
21.11.2021, 18:00 Uhr
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Von Friedrich-Wilhelm Armbrust

Vegesack. „Das sind Stimmungsvögel“, erklärt Kunsthandwerker Peter Eichelbach, einer der Aussteller auf dem Weihnachtsmarkt der Nordbremer Kreativisten. Bei Eichelbachs bunten handtellergroßen Holzvögeln lassen sich Köpfe, Hals und Schwänze bewegen. Sie können sich krümmen und sollen damit Traurigkeit ausdrücken. Wenn sie sich aufrichten, soll dies im Gegenzug Freude vermitteln. Daneben hat der Neustädter kleine Kästen ausgelegt. Sie sind mit Holz-Einlege-Arbeiten ummantelt. Einige sind aufzuklappen, andere haben Schubkästen.

Die Kreativisten hatten zu ihrem Markt in die Halle des Vegesacker Schützenvereins eingeladen. Im Schießstand gab es eine Vielzahl von Ständen. Der Saal war zum Café umfunktioniert worden. Es lohnte sich, nicht nur eine Pause beim Kuchenangebot einzulegen, sondern auch bei den Ausstellern des Weihnachtsmarktes nachzufragen. Das eine oder andere Detail war nämlich im ersten Moment gar nicht zu erkennen, erst auf Nachfrage gab es wahrnehmbare Momente mit Überraschungseffekt.

Im angrenzenden Klubraum hatte sich beispielsweise Ehren- und Gründungsmitglied Lilo Kühl niedergelassen. Bei ihr waren mit Hand gestickte dänische Kreuzsticharbeiten auf Gästehandtüchern, als Bilder und als Sprüche zu erstehen. Die 84-Jährige betonte im Gespräch, wie wichtig es ihr sei, durch diese Arbeit in Kontakt und Bewegung zu bleiben. „Man gehört dazu. Das macht mir Spass.“

Ein Hauch Vorweihnachtszeit

Die Schützen selbst beteiligten sich ebenfalls – in ihrem Unterstand vor dem Gebäude mit dem Verkauf von Bratwurst und Glühwein. Ein Hauch von Vorweihnachtszeit brachte da nicht nur das Wetter. Auch ein weiterer Stand von Tim Köne aus Oldenburg mit Holzsternen und Kerzenständern, dazu hatte er mit Feuer bearbeitete Wurzelhölzer aufgehängt. Auch Köne hatte auf weitere Nachfrage den einen oder anderen Tipp parat, beispielsweise, dass die Wurzelhölzer als Kerzenständer oder zur Dekoration gedacht seien, so der Oldenburger. Das Besondere am Markt seien aber die Kreativisten, betonte Köne eine für ihn wichtige Argumentation. „Die sind ein guter Schlag Leute. Mit denen kann man was auf die Beine stellen.“

In diesem Jahr sei die mittlerweile fünfte Weihnachtsmarkt-Ausstellung des Vereins auf den Weg gebracht worden, machten denn auch die Vorsitzende Christine Tenzler deutlich. Ihr zufolge machten 40 Aussteller mit, ein Teil gehöre dem Verein an, ein Teil seien Gäste. „Wir achten dabei sehr auf die Qualität der Kunst-Handwerk-Artikel“, hebt die Vorsitzende hervor. Daneben spielt nach ihren Worten auch die Vielfalt des Angebotes eine Rolle. „Die Aussteller selbst sind alle handverlesen.“ Dass der Vegesacker Schützenverein die Halle zur Verfügung stelle, dafür „sind wir sehr dankbar“, betont Tenzler.

Zugang nur mit 2-G-Regel

Möglich war der Zugang zum Markt allerdings nur nach der 2-G-Regel. „Wir haben da hin und her überlegt“, sagt die Vorsitzende. „Aber wir wollten keine Unbequemlichkeiten für die Besucher.“ Ein achtköpfiges Organisations-Team hat den Markt ihr zufolge in Absprache mit den Mitgliedern auf den Weg gebracht. Auch Transparenz sei ihnen dabei wichtig gewesen. Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt eröffnete am späten Sonnabendvormittag die Ausstellung. Er lobte dabei das Engagement der Kreativisten. Gern wolle er im kommenden Jahr den Weihnachtsmarkt wieder eröffnen, versicherte der Vegesacker Ortsamtsleiter.

Die meisten Anbieter hielten sich am Wochenende im Schießstand auf. Dazu gehörte auch Sonja Murken aus Osterholz-Scharmbeck mit Adventsgestecken und Wichteln. „Das läuft bei mir gut“, freute sie sich über die gute Resonanz. „Letztes Jahr konnten die Leute nicht. Jetzt aber freuen sie sich, wieder rauszukommen.“

Eine Aufmunterung für die Besucher gab es darüber hinaus auch noch mit Sprüchen auf den personalisierten Glaslampen von Kirsten Rustige: „Sei mutig und wild und wunderbar.“ Weitere Lampen waren mit Zeichnungen versehen. Daneben fällt bei Kirsten Rustige Schmuck aus Aludraht ins Auge. „Der Vorteil bei Aludraht ist, der läuft nicht an“, erzählt die Kreativistin, die aus diesem Draht Broschen, Ketten, Armbänder und mehr anfertigt.

Viele Besucher

Während des Gespräches zeigt die Kreativistin auf eine Pulloverspange und klemmt sie sich selbst an. Die sei für Menschen, die keine Kette tragen könnten. „Ich tüdel mich in meiner Kreativität aus. Manchmal habe ich etwas Bestimmtes im Kopf. Aber hinterher kommt was ganz anderes heraus“, gibt die Nordbremerin Einblick in ihr Schaffen.

Ob Vogelhäuschen, Gürtelschnallen, Messer, Glasarbeiten in Tiffany-Technik, Stofftiere, Glückwunschkarten oder Drechslerarbeiten, „die Besucher waren sehr angetan. Sie haben sich sehr wohl bei uns gefühlt", berichtete die Vorsitzende schon über den Sonnabend und gestand: "Wir haben viele Komplimente erhalten.“ Auch am Sonntag hatte Tenzler schon früh Grund zur Freude: „Heute brummt es. Die Menschen strömen.“

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