Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Streit um Gelbe Tonne in Bremen-Nord Nordbremer schickt Rechnung für Entsorgung an RMG

Rund 315 Euro stellt jetzt ein Firmeninhaber aus Fähr-Lobbendorf dem Entsorgungsunternehmen RMG in Rechnung, weil er seinen Verpackungsmüll eigenhändig zum Wertstoffhof bringen musste.
10.06.2020, 08:52 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Klaus Grunewald

Viele Nordbremer hätten sie gerne, erhalten sie aber nicht. Frank Lehmann verfügt über eine gelbe Tonne, doch vor Ärger mit der Abfuhr des Verpackungsmülls hat auch sie ihn nicht bewahrt. Sie blieb unlängst ungeleert am Rand der Lindenstraße stehen. Um den Abfall loszuwerden, brachte der Aumunder ihn auf Anraten der Entsorgerfirma RMG Rohstoffmanagement, wie er sagt, in gelben Säcken zum Recyclinghof nach Blumenthal. Und schickte RMG hinterher eine Rechnung über Fahrtkosten und Verdienstausfall.

Lehmann ist Inhaber der Firma dashandwerk.net, die Software für Handwerksbetriebe entwickelt. Verpackungsmüll fällt bei ihm regelmäßig an und landet in der gelben Tonne. Deren Inhalt in der Vergangenheit auch anstandslos mitgenommen worden sei, wie er unterstreicht. Kürzlich aber sah er sich veranlasst, zum Telefon zu greifen, um sich bei der Entsorgungsfirma Rohstoff-Management GmbH (RMG) in Eltville am Rhein zu beschweren, weil die Tonne nicht geleert worden war. Ihm sei schließlich empfohlen worden, den Inhalt in gelbe Säcke zu verfrachten und sie zum nächsten Recyclinghof zu bringen, erzählt Lehmann.

Lesen Sie auch

Der Aumunder befolgte den Ratschlag, besorgte sich gelbe Säcke in einem Verbrauchermarkt und transportiere den Abfall an drei verschiedenen Tagen nach Blumenthal, wo er jedes Mal wegen der Corona-Krise in langen Warteschlangen ausharren musste. Schließlich schrieb Lehmann eine Rechnung über gefahrene Kilometer mit seinem Privatwagen sowie über seinen Verdienstausfall als selbstständiger Unternehmer und schickte sie an RMG. Seine Forderung einschließlich Umsatzsteuer: 315,59 Euro.

Ob diese Summe auf dem Bankkonto des Aumunders landet, ist offen. RMG-Pressesprecher Marc Gaber zeigte sich auf Anfrage jedenfalls entrüstet. Zugleich erläuterte er, weshalb die Tonne des Aumunders nicht geleert worden sei: Am Tag der Abfuhr habe sich Restmüll in ihr befunden. Eine nachträgliche Leerung, so Gaber in einer Mail, könne erst – nach erfolgter Sortierung des Inhalts – am nächsten regulären Abfuhrtag erfolgen. Was nicht mehr nötig war, weil Frank Lehmann den Abfall wie gesagt schon nach Blumenthal transportiert hatte. Um zu dokumentieren, dass die Befüllung seiner Tonne korrekt gewesen sei, hatte er Fotos gemacht.

Der RMG-Pressesprecher verweist derweil darauf, dass es immer wieder zu Fehlbefüllungen komme, die sich leider nicht nur auf die Tonnen beschränkten. Mit anderen Worten: Auch in vielen gelben Säcken landen seiner Aussage nach Abfälle, die dort nicht hineingehören. Gaber spricht in diesem Zusammenhang von Leichtverpackungen, deren Menge sich seit Anfang der Corona-Krise um rund zehn Prozent erhöht habe.

Lesen Sie auch

Doch dieser Mehrverbrauch, so Gaber, sei nicht nur auf die Pandemie zurückzuführen. Wie berichtet, hatten sich unlängst Anwohner in Burglesum und Vegesack darüber beschwert, dass gelbe Säcke nicht mitgenommen worden seien. Nach Anrufen bei RMG habe es unhöfliche Antworten und den nicht korrekten Hinweis gegeben, die Säcke seien falsch befüllt worden.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)