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Fußball-Landesliga Bremen Corogli verlässt den SV Grohn – Milan Meyer kehrt zurück

Mit Platz drei wurde der erhoffte Aufstieg in die Bremen-Liga knapp verpasst. Jetzt startet der Fußball-Landesligist SV Grohn einen erneuten Anlauf. Die Vorbereitung beginnt.
09.07.2025, 13:52 Uhr
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Von Rainer Jüttner

Sie hatten bis zuletzt gehofft und rein rechnerisch bestand noch bis zum finalen Spiel gegen OT Bremen die Chance, doch noch den Aufstieg in die Bremen-Liga zu feiern. Am Ende dieses Tage stand ein klarer 5:1-Sieg, mit dem die Husaren die Osterholzer zwar in die Bezirksliga schickten, der benötigte Kantersieg mit dem sie Differenz von zwölf Treffern gegenüber dem Tabellenzweiten ATSV Sebaldsbrück hätten ausgleichen können, blieb jedoch ein unerfüllter Wunschtraum.

Jetzt, knapp vier Wochen danach, befindet sich die Elf vom Oeversberg bereits wieder im Training und das Ziel ist klar. Bereits unmittelbar nach Abpfiff der Partie gegen OT hatte Trainer Jan-Philipp Heine einen erneuten Anlauf in die höchste Bremer Liga angekündigt. „Mit Platz drei und einer trotz allem überragenden Saison im Rücken wollen wir unser Ziel wieder in Angriff nehmen und werden das auch so formulieren“, sagt Heine. Der Grohner Coach betont aber auch, dass dieses klar formulierte Aufstiegsziel auf der anderen Seite auch einen gewissen Erfolgsdruck aufbaut. Ein Nebeneffekt, den Heine letztlich mitverantwortlich dafür macht, dass die Grohner nach einer starken Hinserie zwischenzeitlich in ein Loch fielen, und unerwartete Niederlagen kassierten. „Wir habe uns da mental selber Steine in den Weg gelegt und drei, vier Spiele liegen gelassen.“

Bemerkenswert war dann aber auch, wie sich die Grohner wieder selbst aus diesem Tal befreien konnten. 18 Punkte von 18 möglichen aus den letzten sechs Spielen mit erstaunlichen 48:5 Toren zeigen auf, wozu die Husaren als Kollektiv fähig sind. Dabei hatten sich die Grohner zwischenzeitlich von ihrem bis dato Top-Torschützen Noel Olszak getrennt. Auch das steckte der junge Kader weg, ohne aber am Ende dafür belohnt zu werden.

Wenn solche Spieler wieder zu uns zurückkehren, spricht das irgendwie ja auch für uns.

Jan-Philipp Heine, Grohner Trainer

Diesen Lohn wollen sich die Grohner jetzt am Ende dieser Saison nachträglich auszahlen lassen. Die Bedingungen dafür scheinen gegeben. Die Mannschaft bleibt größtenteils zusammen und Jan-Philipp Heine hat einen entscheidenden Vorteil ausgemacht. „Die vergangene Saison hat uns stärker gemacht. Die Resistenz der Mannschaft gegenüber dem Druck, der natürlich wieder da sein wird, ist besser geworden“, sagt der SVG-Trainer.

Ob der 35-Jährige selber noch verstärkt zum Einsatz kommen wird, ist noch fraglich. Heine hatte gegen Ende der Saison mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Er musste das Team zwischenzeitlich in die erfahrenen Hände seine spielenden Co-Trainers Benjamin Samorski geben, der das Team in der Erfolgsspur hielt. „Gerade die letzten Wochen haben gezeigt, dass es nicht zwingend notwendig ist, dass ich auf dem Platz stehe. Und das ist gar nicht mal so verkehrt, denn natürlich kann ich mich dann deutlich besser auf meine Aufgaben als Trainer an der Seitenlinie konzentrieren. Es wäre also wünschenswert, wenn ich nicht spielen müsste“, sagt Jan-Philipp Heine.

Lediglich zwei Spieler werden ihm in der neuen Saison nicht mehr zur Verfügung stehen, doch die bedeuten für die Grohner schon eine klare Schwächung. Allen voran Enes Corogli. Der torgefährlich Edeltechniker war erst in der Winterpause vom späteren Bremen-Liga-Meister SV Hemelingen an den Oeversberg gewechselt und will jetzt wieder dorthin zurückkehren. „Enes hat sich nach kleinen Startschwierigkeiten bei uns prächtig entwickelt und wurde zu einem unserer auffälligsten Spieler. Seine individuelle Qualität können wir so nicht ersetzen. Aber er will in Hemelingen einen Neustart in Angriff nehmen und da wollten wir ihm keine Steine in den Weg legen“, sagt Heine. Mit Onyekachi Nazareth Chidi verlieren die Grohner zudem einen antrittsstarken Spieler auf der Position hinten rechts. „Er will sich beruflich neu orientieren und wird sportlich künftig kürzer treten“, erklärt Heine.

Auf der anderen Seite kann Heine spielstarke Neuzugänge begrüßen. Da muss in erster Linie Milan Meyer genannt werden. Der Offensivspieler war bei den Grohnern sozusagen eine Torgarantie, bis er vor einem Jahr ein wenig unerwartet zum Osterholzer Kreisligisten TSV Wallhöfen wechselte. Jetzt kehrt er wieder an den Oeversberg zurück und kommt im Doppelpack mit Ali Omeirat, der zuletzt auch als Nachwuchs-Trainer beim JFV Bremen im Einsatz war. „Wenn solche Spieler wieder zu uns zurückkehren, spricht das irgendwie ja auch für uns“, freut sich Heine darüber, dass die ohnehin starke Offensive künftig noch breiter aufgestellt sein wird.

Auch für die Lücke, die Chidi hinterlässt, deutet sich bereits eine Lösung durch einen Rückkehrer an. Auch Danyal Kerse hatte bereits für den SV Grohn gespielt, wechselte im vergangenen Jahr jedoch zum SVGO Bremen II. „Er hatte dann wohl aufgehört, will jetzt aber wieder angreifen“, sagt Heine, der zudem zurzeit noch ein, zwei Gastspieler beim Training begrüßt, hinter deren Perspektiven aber noch Fragezeichen stehen.

Die Perspektiven seines Teams hat Jan-Philipp Heine dagegen fest im Blick. „Natürlich waren wir am Ende der Saison enttäuscht. Aber wir nehmen viel mit in die neue Serie und uns hängt nichts nach. Wir haben die Qualität und werden weiter an unserem Grundprinzip, hart gegen den Ball zu arbeiten, festhalten.“

Gemeinsam mit Benjamin Samorski sowie den Betreuern Rolf und Mattis Kisser steht für den SVG-Trainer jetzt die Vorbereitung mit vier wöchentlichen Einheiten im Fokus. Im Rahmen dieses Programms erwarten die Grohner am Sonntag, 13. Juli, den Bremen-Ligisten TV Eiche Horn, bevor es dann die Ritterhuder Sportwoche beginnt. „Dort erwartet uns eine Hammergruppe“, sagt Heine, der mit seinem Team am 20. Juli zunächst auf den FC Hagen/Uthlede (Landesliga Lüneburg) trifft, bevor es gegen es gegen Bremen-Liga-Absteiger Tura (22. Juli) und den Landesliga-Gefährten 1. FC Burg (24. Juli) in der Gruppe weitergeht.

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