Die Landesliga-Handballer des SV Grambke-Oslebshausen haben es schon wieder getan. Sie fassten sich nach dem 33:26 (15:13)-Heimsieg gegen den VfL Edewecht gegenseitig an die Schultern, drehten sich im Kreis und schleuderten voller Inbrunst das „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!“ aus sich heraus. Wenn es bei ihnen mit den Erfolgen so weitergeht, dann hat ihr Gesang bei mittlerweile 15:1 Punkten das Zeug zum Dauerbrenner.
Der SVGO-Rechtsaußen Kostja Wilken hätte nichts dagegen. „Das wollen wir noch möglichst lange singen.“ Er traut seinem Team durchaus zu, bis zum Saisonende oben mitzumischen. „Wenn wir so weiter in unserem Spielrhythmus bleiben und sich keiner verletzt. Wir haben bei unserer Leistung auch noch Luft nach oben“, ist der Linkshänder überzeugt.
Zum Beispiel in der ersten Hälfte gegen den Aufsteiger aus Edewecht, gegen den die Gelb-Blauen keine gute Leistung zeigten. Wie auch schon in der Vorwoche – ebenfalls in der Alwin-Lonke-Halle – gegen den Aufsteiger SG Findorff. „Keine Ahnung, ob das am Freitagabend, dem Wetter oder am Freimarkt liegt“, zuckte der SVGO-Trainer Gerd Anton mit den Schultern, der sich die Arbeit auf der Bank mit Jörg Rutenberg teilt. „Wir finden den Freitag als Spieltag eigentlich gut, weil wir dann das komplette Wochenende frei haben“, rätselte auch der Kreisläufer Bengt Kohrt über die Formschwäche der letzten acht Tage. „Möglicherweise liegt es daran, dass wir vorher alle arbeiten müssen“, sinnierte er. Auf den Hinweis, dass das ja auch die Gegenspieler täten, konterte er mit einem Augenzwinkern: „Aber die sind ja auch jünger.“
Dafür war es die Routine, mit der die Gastgeber ihre Aufgabe letztlich erfolgreich meisterten. Es erstaunte jedoch schon, dass ausgerechnet ihr normalerweise starker Innenblock vom schnell und variabel spielenden Rückraum der Ammerländer mehrfach in seine Bestandteile zerlegt wurde. „Mit Flemming Stüven, Mario Voß, Arne Hellmann und Jerome Lippe fehlten uns dort einige Spieler, das mussten wir über die gesamte Dauer kompensieren“, argumentierte Gerd Anton.
Im Angriff tat sich der SV Grambke-Oslebshausen in den ersten 30 Minuten gegen den bis dato Fünftplatzierten ebenfalls schwer und warf die Zwei-Tore-Pausenführung erst in den letzten 90 Sekunden durch Felix Fuchs und Kostja Wilken heraus. „Meine Spieler waren nicht so locker wie sonst und haben Edewecht wohl etwas auf die leichte Schulter genommen, dabei hatten die bis dahin nur zweimal verloren“, sagte Anton.
Im zweiten Durchgang traten die Gelb-Blauen deutlich entschlossener auf und setzten sich nach dem 14:15-Anschlusstreffer der Gäste über 18:14 (33.) auf 24:17 ab (41.). In der Folgezeit gaben sie sich keine Blöße mehr. Eine gute Vorstellung bot Thorge Zombetzki im linken Rückraum, der bei seinem dritten Landesligaeinsatz in dieser Saison seine ersten beiden Tore warf und am Kreis Bengt Kohrt sowie Sven Stegemann gut bediente. „Bei Thorge treten die Abwehrspieler aufgrund seiner Statur automatisch weiter heraus, dann hat er ein gutes Auge für uns Kreisläufer“, lobte Bengt Kohrt den Auftritt seines Mitspielers. Sein Trainer hakte wiederum die letztlich erfolgreiche Partie ab: „20 Minuten in der zweiten Hälfte waren gut, mit dem Ergebnis bin ich zufrieden.“ Felix Fuchs, mit neun Toren wieder einmal bester Werfer des SVGO, zog ein ähnliches Fazit: „Unsere Leistung ist immer noch ausbaufähig, aber wir haben das Spiel letztlich gut über die Bühne gebracht.“