Fast 130 Jahre lang gab es das Schuhhaus Meineke in der Vegesacker Fußgängerzone. Doch nun musste das Geschäft schließen. Wie Jan Kind auf Nachfrage der NORDDEUTSCHEN mitteilt, hat das Unternehmen am 31. Januar einen Insolvenzantrag gestellt. "Die Januar-Gehälter waren zu dem Zeitpunkt noch unbezahlt", so der Insolvenzverwalter. Die Gehälter für die Monate Januar und Februar seien daraufhin im Wege einer Insolvenzgeldvorfinanzierung mit Zustimmung der Bundesagentur für Arbeit gezahlt worden.
Bis vor einigen Wochen hatte das Unternehmen noch zwei Geschäfte an der Gerhard-Rohlfs-Straße: das Schuhhaus Meineke und das Schuhhaus Nordenholz. Letzteres wurde bereits vor einigen Wochen geschlossen, das Schuhhaus Meineke sollte eigentlich erhalten bleiben. "Im Laufe des Februars zeigte sich, dass die Umsätze so gering waren, dass aus dem Rohertrag die laufenden Kosten nicht einmal ansatzweise gedeckt werden konnten", so Kind. Weil sich niemand gefunden habe, der das Geschäft übernehmen will, musste es mit Insolvenzeröffnung geschlossen werden. Zehn Mitarbeiter haben dadurch ihren Arbeitsplatz verloren.
Es ist nicht das erste Mal, dass das Traditionsunternehmen in Schieflage gerät. Bereits 2020 haben die damaligen Eigentümer versucht, das Unternehmen in Eigenverwaltung zu sanieren. Später gingen die Geschäfte an den Ritterhuder Unternehmer Stefan Gress. "Herr Gress hat die Schuhhäuser mitten in der Corona-Zeit übernommen", sagt Jan Kind. Aufgrund des Krieges in der Ukraine und den gestiegenen Lebenshaltungskosten habe sich die Situation für die Geschäfte nicht wie erwartet verbessert. "Die Kauflaune ist einfach gesunken", so der Rechtsanwalt.