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Große Förderung Warum das Kulturbüro Bremen-Nord auf neue Technik setzt

Alte Technik raus, neue Technik rein: Das Nordbremer Kulturbüro investiert in seine Veranstaltungshäuser – und wird dabei gefördert wie schon lange nicht mehr.
24.08.2023, 18:00 Uhr
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Warum das Kulturbüro Bremen-Nord auf neue Technik setzt
Von Christian Weth

Das Nordbremer Kulturbüro ist schon häufiger gefördert worden – aber so viel Geld wie jetzt hat es seit Jahren nicht mehr bekommen: rund 320.000 Euro. Das Geld kommt von der Bremer Aufbau-Bank und soll die vier Vegesacker Veranstaltungshäuser der Programmplaner digitaler machen. Und obendrein technisch auf den neuesten Stand bringen, vor allem beim Licht und Ton. Ralf Janz, IT-Administrator des Kulturteams, hat es grob überschlagen. Das Bühnenequipment ist mitunter 30 Jahre alt.

Und entsprechend anfällig geworden. Janz sagt, dass zuletzt immer wieder Geräte ausgeliehen werden mussten, weil die alte Technik nicht so wollte wie die Techniker. Was nicht nur Folgen fürs Budget, sondern auch für den Bühnenaufbau hatte. Im Mai vergangenen Jahres haben die Kulturmacher deshalb entschieden, bei der Förderbank zu beantragen, dass sie den Kauf neuer Strahler und Mischpulte finanziell flankiert. Etwa 80.000 Euro investiert das Veranstaltungsteam selbst. Macht zusammen 400.000 Euro, die bis Ende nächsten Monats auszugeben sind.

So ist es mit den Entscheidern des Zuschussgebers vereinbart worden. Und auch, dass alle Veranstaltungsorte bedacht werden: das Kito, der Kulturbahnhof, das Gustav-Heinemann-Bürgerhaus, das Overbeck-Museum. Bei der Licht- und Tontechnik bleiben die Ausstellungsräume an der Alten Hafenstraße mangels Bühne zwar außen vor, aber nicht bei dem Vorhaben, alle Veranstaltungsorte digitaler zu machen. IT-Spezialist Janz spricht von einer neuen Schließtechnik, die überall installiert werden soll. Und davon, dass Chips den Schlüssel ersetzen.

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Andere Veranstaltungshäuser haben sie längst, demnächst wird auch das Team des Kulturbüros mit Halbleitertechnik alle Türen aufschließen und verriegeln. Der Vorteil: Statt mit einem Schlüsselbund unterwegs zu sein, reicht laut Janz künftig nur noch ein einziger Chip, um Schlösser zu öffnen und zu schließen. Und niemand muss mehr außer Haus, um zu kontrollieren, ob sie zu oder auf sind. Auf einem Bildschirm in der Zentrale der Programmplaner wird der jeweilige Status angezeigt. Der Informationstechniker meint, dass das die Veranstaltungsorte sicherer macht.

Und die Vermietung von Räumen einfacher. Zum Beispiel die im Kulturbahnhof und im Gustav-Heinemann-Bürgerhaus. Immer wieder, sagt Janz, werden sie für Veranstaltungen von Vereinen, Gruppen und Privatpersonen genutzt. Und immer wieder mussten gleich mehrere Schlüssel ausgehändigt werden. Künftig bekommen Nutzer einen einzelnen Chip, der für die Dauer der Veranstaltung programmiert ist. Ist die Zeit abgelaufen, wird der Türöffner quasi nutzlos. Mit der Folge, dass er verloren gehen kann, ohne dass fürs Kulturbüro ein größerer Schaden entsteht.

Janz geht davon aus, dass die Installation der neuen Technik länger dauert als ihre Anschaffung bis Ende September. Und dass sie dafür sorgt, dass die Veranstaltungen des Nordbremer Planungsteams deutlich nachhaltiger werden. So wie es die Aufbau-Bank bei ihrem Förderprogramm zur Digitalisierung der Kulturbranche als Bedingung vorgibt. Nach Rechnung des IT-Administrators kommt ein einzelner Bühnenscheinwerfer der alten Generation auf einen Stromverbrauch von bis zu einer Kilowattstunde – und einer der neuen auf knapp ein Viertel davon.

Es ist nicht das einzige Umweltprojekt des Kulturteams. Auch die Außenbeleuchtung der Vegesacker Veranstaltungshäuser ist inzwischen nachhaltig. Sämtliche Lampen sind jetzt Leuchtdioden. Nach Janz' Zeitplan ist das Projekt zwischen dem jetzigen und einem noch älteren angegangen worden. Das ältere hat auch mit ihm zu tun. Vor zwei Jahren setzten die Programmmacher erstmals auf eigene Server, um ihre Veranstaltungsdaten besser verwalten zu können – und auf einen eigenen IT-Administrator, der ihnen den Zugriff auf diese Daten jederzeit ermöglicht.

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