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Freizeitbad Vegesack Was Nordbremer sich für ihr Bad wünschen

Zahlreiche Bürger haben sich am „Tag des Votums“ beteiligt, in dem es um die Zukunft des Freizeitbads Vegesack ging. Architekten erarbeiten jetzt Prioritäten und einen Kostenplan für die Sanierung.
21.10.2018, 17:42 Uhr
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Von Martin Prigge

Vegesack. Dem Vegesacker Fritz-Piaskowski-Bad steht eine bewegte Zukunft bevor. Welche Vorschläge bei der Sanierung letztlich umgesetzt werden, steht noch nicht final fest, doch am „Tag des Votums“ brachten Bürger noch einmal verschiedene Ideen ein. „Wir haben viele Meinungen gehört und nun bekommen die Architekten die Herausforderung, eine konstruktive Lösung vorzustellen“, sagte Moderator Jürgen Brodbeck, der durch die Veranstaltung im Sitzungssaal des Ortsamtes Vegesack geführt hatte, zum Abschluss.

Mehrere hundert Bürgerinnen und Bürger hatten zuvor persönlich, in Workshops und online Vorschläge und Wünsche sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich des Freizeitbads Vegesack geäußert. Im Ortsamt wurden am Sonnabend die wichtigsten Nennungen präsentiert.

So fordern die Schwimmbadbesucher für den Außenbereich in erster Linie die Wiederherstellung des Freibads. Im April dieses Jahres hatte die Bädergesellschaft eingeräumt, dass das Freibad in Vegesack geschlossen bleiben muss, nachdem Probebohrungen an den Außenbecken im Herbst 2017 gezeigt hatten, dass die Betonwannen Risse haben und Grundwasser nach oben drückt. Auch zahlreiche Fliesen hatten sich gelöst. Neben der Sanierung des Freibads wünschen sich die Bürger aber auch eine Erneuerung der Spiel- und Matschplätze und den Erhalt der Liegewiese. Wann das sanierte Freibad wieder öffnen wird, ist bisher noch völlig offen.

Prüfen sollen die Architekten nach Wunsch der Bürger außerdem, ob in Vegesack ein Außenbecken gebaut werden kann, das ganzjährig nutzbar ist – als Vorbild wurde das Allwetterbad in Osterholz-Scharmbeck genannt. Auf diese Weise würde sich auch die nutzbare Wasserfläche vergrößern, so die Idee. Ein flexibles Dach und ein 50-Meter-Becken stehen ebenfalls auf der Wunschliste.

Die Nichtschwimmer-Möglichkeiten in der Halle sollen verbessert werden, außerdem wünschen sich die Bad-Nutzer den Erhalt beziehungsweise die Erneuerung der Rutschen und Sprungtürme beziehungsweise Startblöcke. Interesse bekundeten die Bürger auch am Erhalt des Solebads und des Strömungskanals im Spaßbecken. Das Kleinkindbecken und das Spaßbecken, so die Vorstellung der Bürger, sollen erneuert werden.

Vorgeschlagen wurden auch der Bau eines Whirlpools sowie eine Erneuerung des Ruhebereichs der Sauna und eine Erweiterung der Damendusche. Außerdem steht die Überlegung im Raum, in unmittelbarer Nähe zu den vorhandenen Schwimmbecken zusätzliche Toilettenräume mit Duschmöglichkeiten zu schaffen. Eine Erneuerung der Schränke und eine Erhöhung der Anzahl an Umkleidekabinen sowie die Vergrößerung der Familienkabinen wurden ebenso diskutiert.

Großen Wert legen die Nordbremer auf die Barrierefreiheit des Schwimmbades. Zudem erwarten sie, dass das Gastronomie-Angebot verbessert wird. Eine Verbesserung wünschen sich die Badnutzer zudem für die Parksituation und im Sinne des Klimaschutzes plädieren sie für die Nutzung von Solartechnik.

Auch ein besseres Zusammenspiel zwischen den Belegungen durch Vereine und Kurse in den Schwimmbecken wurde angesprochen. Jemand äußerte, man müsse „Bahnen schwimmen können“. Das Schulschwimmen solle besser integriert werden. Mehrere Bürger votierten außerdem für eine Lärmminderung und für den Erhalt des großen Fliesenbildes an der Wand. Wichtig ist den Bürgern eine möglichst kurze Umbauphase und damit verbunden eine kurze Schließzeit des Bades. Allerdings sollten die Prioritäten der Umgestaltung auch mit hoher Qualität berücksichtigt werden, ist die Forderung.

Für die Priorisierung und die Kostenplanung wird nun ein Architektenteam sorgen, das die Ergebnisse aus dem Votum an diesem Montag erhält. Im Frühjahr 2019 sollen die finalen Planungen vorliegen, sagte Staatsrat Jan Fries, der zusammen mit Bäderchefin Martina Baden im Ortsamt zu Gast war. Dann sollen die Pläne den politischen Gremien präsentiert werden. Nach einem begründeten Beschluss der umsetzbaren Wünsche könnten im Anschluss die Bauarbeiten beginnen. „Es ist wichtig, dass am Ende ein Ergebnis steht, in dem alle Nutzergruppen des Bades berücksichtigt werden“, betonte Jan Fries.

Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt sprach im Sitzungssaal von einer „sehr fruchtbaren Diskussion“, wenngleich klar sei, dass nicht jeder Wunsch auch tatsächlich in die Tat umgesetzt werden könne. Manche Idee bedinge sogar den Ausschluss einer anderen. „Ich bin sehr zufrieden mit der konstruktiven Beteiligung und sehe dem gespannt entgegen, was die Architekten jetzt machen werden“, so Dornstedt. Die Ergebnisse werden im kommenden Jahr auch im Vegesacker Beirat präsentiert. Zufrieden wirkte auch die Bäderchefin Martina Baden. „Die Bürger kennen ihr Bad und haben Dinge vorgestellt, die nach der Umsetzung den Erfolg des Bades garantieren. So können wir nicht nur mit der Sanierung grundsätzlich das Bad erhalten, sondern es damit auch attraktiver machen.“ Die Bäderchefin bedankte sich bei den Beteiligten und betonte zugleich, diese auch in die weiteren Planungsschritte mit einbeziehen zu wollen.

Man wolle neben dem öffentlichen Badebetrieb auch den Vereinen ermöglichen, ihren Schwimmsport auszuüben und Wettkampfveranstaltungen in der umgestalteten Schwimmhalle durchzuführen. Baden: „Das ist jetzt eine riesige Chance für uns, neben der Sanierung auch den Standort wiederherzustellen, um die Zukunft des Vegesacker Schwimmbads für die nächsten 20 bis 30 Jahre zu sichern.“

Neuigkeiten zum Baugeschehen werden online unter www.bb-bauen.de veröffentlicht. Die Bremer Bäder sind unter www.bremer-baeder.de zu erreichen.

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