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Spendenaktion Zum Abschluss noch eine gute Tat

Mit einem guten Gefühl verlassen Ende Mai sechs frisch gebackene Marketingkaufleute die Berufsschule für Großhandel, Außenhandel und Verkehr (BS GAV): Sie sammeln gerade Geld für ein Hilfsprojekt in Uganda.
23.05.2022, 19:00 Uhr
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Zum Abschluss noch eine gute Tat
Von Anne Gerling

Die schriftlichen Prüfungen sind durch – damit ist inhaltlich für die angehenden Kaufleute für Marketingkommunikation an der Berufsschule für Großhandel, Außenhandel und Verkehr (BS GAV) im Grunde alles gelaufen. Bis ihre Schulpflicht mit den mündlichen Prüfungen Ende Mai offiziell endet, bleibt somit Zeit für Dinge, die im normalen Unterrichtsalltag nicht stattfinden können.

Und so sind Hedda Heuck, Melisa Muratoglu, Alina Gerken, Johanna Buhl, Sebo Taute und Milan Can Bilge aktuell dabei, Unterstützung für ein Hilfsprojekt für junge Frauen in Uganda zu organisieren: Bei der Rural Focus Initiative (Rufi) lernen diese Frauen, Kunststoffkörbe und Kleidungsstücke herzustellen. Dadurch werden sie in die Lage versetzt, ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten zu können.

Der Kontakt zu Rufi entstand über Claus Oellerking, der die BS GAV bis Anfang 2011 geleitet hat, mittlerweile in Schwerin lebt und Rufi seit einigen Jahren unterstützt. Regelmäßig informiert er per Newsletter über die Aktivitäten der Initiative. „Wir haben gerade angefangen, eine Ausbildungswerkstatt zu bauen“, erzählt er am Telefon: Aktuell werden 14.000 weggeworfene Plastikflaschen mit Sand gefüllt und auf diese Weise in Mauersteine für die Wände verwandelt.

Zu den Empfängerinnen von Oellerkings Newsletter gehört auch Kathrin Postina, die an der BS GAV für Marketingkommunikation zuständig ist und ihrer Klasse von dem Projekt berichtete. „Wir fanden das superinteressant, da wir selbst noch in der Berufsausbildung sind und es dort Leute gibt, die unsere Unterstützung brauchen“, erzählt Berufsschülerin Hedda Heuck: „Und da wir in den letzten drei Jahren gelernt haben, Werbung zu machen und andere von etwas zu überzeugen, fiel es uns eigentlich nicht schwer, etwas zu organisieren.“

Die Berufsschüler starteten eine Online-Spendenaktion auf der Plattform „Gofundme“ (die noch läuft) und entwickelten einen griffigen Leitsatz: „Ein Euro und was Gutes tun!“ Damit machten sich die Sechs teamweise auf den Weg in die Klassenzimmer, um Spenden zu sammeln. Unter den Teilnehmenden werden unter anderem bei Rufi produzierte Kunststoffkörbe mit Geschenken verlost. Heuck: „Wir sind ganz schön viel rauf und runter gelaufen und es ist natürlich eine ganz schöne Aufgabe, vor einer fremden Klasse zu stehen und die zu überzeugen. Bis jetzt haben wir knapp 30 Klassen besucht. Wir hatten uns vorab über die Lernplattform Itslearning angekündigt und über das Projekt informiert, weil wir den Unterricht nicht unnötig lange aufhalten wollten.“ Die Resonanz sei sehr positiv: „Alle sind begeistert, dass wir das so schnell auf die Beine gestellt haben.“

Claus Oellerking freut sich über das Engagement der Bremer Schülerinnen und Schüler: „Mit etwas Glück und der tollen Unterstützung können demnächst dann vielleicht eine Solaranlage, ein Wassertank und ein paar neue Nähmaschinen angeschafft werden.“ Hedda Heuck und ihre Mitstreiter starten mit einem guten Gefühl in ihren neuen Lebensabschnitt: „Zu wissen, dass wir in den letzten Wochen an der Schule was Gutes tun konnten, ist echt cool gewesen.“

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