Nach dem Tod einer 23-Jährigen in Bremen-Walle hat sich die Staatsanwaltschaft zum Motiv des mutmaßlichen Täters, dem 24-jährigen Bruder, geäußert. "Der Mann war offenbar nicht mit dem Lebensstil seiner Schwester einverstanden und fühlte sich in seiner Ehre verletzt", sagte Frank Passade, Sprecher der Staatsanwaltschaft. Für eine verminderte Schuldfähigkeit, etwa durch Drogen oder eine psychische Ausnahmesituation, spreche bisher nichts.
Der Mann war in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag vorläufig festgenommen worden. Kurz vor Mitternacht hatte er die Polizei aus einem Mehrparteienhaus an der Waller Heerstraße selbst angerufen. Er gab an, seiner Schwester etwas angetan zu haben. In einer Wohnung konnte der 24-Jährige widerstandslos festgenommen werden. Die Einsatzkräfte fanden eine leblose Frau in einem Zimmer.
Lebensrettende Maßnahmen verliefen erfolglos, die 23-Jährige starb vor Ort.
Die Spurenlage deutet darauf hin, dass die Schwester des Festgenommenen durch Fremdeinwirkung gestorben ist. Ihr Bruder steht im dringenden Tatverdacht, sie getötet zu haben. Deshalb ordnete am Sonntag ein Haftrichter Untersuchungshaft an. Weitere Familienangehörige, die sich in der Wohnung befanden, wurden betreut.