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Theatergeburtstag Zehn Jahre Hafenrevuetheater

Claudia Geerken und Ulrich Möllmann haben sich vor zehn Jahren einen Traum erfüllt und ihr eigenes Theater gegründet. Seit dem ist einiges passiert.
14.09.2023, 09:00 Uhr
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Von Anke Velten

Vor zehn Jahren erfüllten sich Claudia Geerken und Ulrich Möllmann einen Traum. Sie eröffneten ihr eigenes Theater als Bühne für sich selbst und andere Künstlerinnen und Künstler. Dass es leicht sein würde, hatten die beiden Profis auch nicht erwartet. Dass es vor allem in den vergangenen paar Jahren so schwer würde, konnte niemand wissen. Ein bisschen Nostalgie darf sein: Mit „Amors Rache – Eros in der Hafenbar“ zeigt das kleine Theater in der Alten Stauerei am Donnerstag, 21. September, das Stück, mit dem auf den Tag genau vor zehn Jahren alles begann. Bei einer großen Geburtstags-Gala am Montag, 30. Oktober, 20 Uhr, lässt das Ensemble mit einem Potpourri der beliebtesten Melodien die vergangenen zehn Spielzeiten künstlerisch Revue passieren. Die musikalische Bandbreite reicht dabei von Oper über Evergreens, Musical und Schlager bis Hip Hop.

13 eigene Stücke

Gute Unterhaltung mit Lokalkolorit und Retro-Charme, mit bekannten Melodien, professionellen Darstellern und stimmigen Geschichten: Das ist die Hausrezeptur des Hafenrevuetheaters. Das Repertoire ist im Laufe des Jahrzehnts auf 13 eigene Stücke gewachsen, darunter die Trilogie der Hafenrevuen um Labskaus-Gerda, Hannes und Konsorten: Namentlich die Eigenproduktionen „Liebe, Last und Fracht“, „Sehnsucht nach dem Hafen“ und „Moderne Hafenzeiten“, die chronologisch die graue Nachkriegszeit und die quietschbunte Flower-Power Epoche der 1960er- und 70er-Jahre umspannen, und dabei Zeitgeschichte mit Gassenhauern, reichlich Hafenmilieu und einem unverkennbaren Augenzwinkern verbinden.

Krimis und Revuen

Wieder aufgenommen werden in den kommenden Monaten auch die amüsanten Hafenkrimis, sowie die Revuen, die in die Goldenen Zwanziger führen oder in die Ära das deutschen Schlagers. Auch die musikalisch-kulinarische Revue „Hafendinner“ steht im November wieder auf dem Programm.

Die professionell ausgebildeten Darsteller und Musiker stammen aus dem Pool der Waller Künstleragentur „Vocalartisten“, die Möllmann und Geerken seit mehr als 20 Jahren betreiben. Für manche davon wurde die winzige Bühne zum Sprungbrett. Sie arbeiten mittlerweile in großen Musicalproduktionen oder bekamen Engagements an Staatstheatern, erzählte Möllmann bei der Präsentation der neuen Spielzeit. „Darauf sind wir irgendwie stolz!“ Er sage gerne: „Wir sind das Werder Bremen der Theaterszene“, witzelte der Theaterleiter, Autor, Regisseur, Sänger und Schauspieler. „Wir können die Stars nicht halten. Aber wir machen sie.“

In der Überseestadt baute sich das Paar in den vergangenen Jahren mit dem Hafen Revue Theater, der Minigolf-Anlage Schwarzlichthof, dem „Hafenrummel“ mit seinen nostalgischen Jahrmarkt-Spielen und schließlich dem Indoor-Hostel-Camp „Hafentraum“ vier Standbeine in Sichtweite auf – Möllmann nennt sie „den kleinsten Freizeitpark Europas.“ Doch man muss es nicht schönreden: Mit der Pandemie zog es dem Theater „den Boden unter den Füßen weg“, so Möllmann. Dankbar war man über den Rettungsring, den die Wirtschaftssenatorin den Kultureinrichtungen zuwarf. „Ohne die Fördermaßnahmen gäbe es uns nicht mehr“, sagt Möllmann ganz offen.

Noch nicht auf Vor-Corona-Niveau

Während es sich im Schwarzlichthof und im Hafenrummel mit ihrem vorwiegend jüngeren Publikum recht schnell wieder in Richtung Normalität zurückbewegte, krankte das Theater noch länger unter den Nachwirkungen. „Im Herbst 2022 war die Vorsicht noch deutlich zu spüren, sich für längere Zeit in einem geschlossenen Raum aufzuhalten. Das änderte sich erst zum Frühjahr hin merklich. Aber das Vor-Corona-Niveau haben wir noch nicht erreichen können.“ Am Theater selbst und seinem Programm kann es jedenfalls nicht gelegen haben: „Unser Stammpublikum aus dem Bremer Westen ist uns treu geblieben. Und bei unseren Open Air-Veranstaltungen waren sie wieder alle da.“

Gastspiele werden beibehalten

Um die Verluste „gegen zu finanzieren“ und auf wirtschaftlich gesunden Füßen zu stehen, nimmt das 15-köpfige Ensemble seit jeher auch externe Engagements an, tritt auf Festen, bei Feiern und Firmenveranstaltungen auf. Auch davon sei mit der Pandemie einiges weggebrochen – dafür hätten sich mittlerweile einige neue Türen geöffnet, so Möllmann. „Wir wollen die externen Auftritte auf jeden Fall beibehalten und verstärken“, sagt der Theaterleiter.

Bleibt die große Hoffnung, dass man nun gesund durch den kommenden Herbst und Winter kommt und sich das Publikum die gute Laune nicht vermiesen lässt. Der große Geburtstagswunsch des kleinen Theaters, so Möllmann: „Dass wir im nächsten Jahr hier stehen und sagen können: Die vergangene Spielzeit war super. Wir sind gesichert für die kommenden zehn Jahre!“

Weitere Informationen zu den einzelnen Stücken, Termine und Tickets im Internet unter www.hafenrevuetheater.de. Ein Flyer mit dem Spielplan zum Start der Indoor-Saison liegt an vielen öffentlichen Orten aus.

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