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Beiratssitzungen Die Zukunft ist hybrid

Digital, in Präsenz oder hybrid: Durch Corona haben sich neue Möglichkeiten ergeben, wie die Öffentlichkeit die Arbeit der Stadtteilbeiräte mitverfolgen kann. Im Westen geht der Trend klar in eine Richtung.
13.02.2023, 05:00 Uhr
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Die Zukunft ist hybrid
Von Anne Gerling

Die Maskenpflicht ist Geschichte und damit die Pandemie – zumindest gefühlt – überstanden. Doch siehe da: Corona hat offenbar auch Veränderungen und neue Gewohnheiten mit sich gebracht, die gar nicht mal so schlecht sind. Zum Beispiel die Möglichkeit, die abendlichen Sitzungen von Beiräten und Fachausschüsse online vom heimischen PC aus mitzuverfolgen.

Fast drei Jahre lang fand die Ortspolitik im Westen überwiegend per Videokonferenz statt. Seit einiger Zeit wird vor allem in Walle und Findorff wieder zu Präsenzsitzungen zurückgekehrt – und schon sind erste Stimmen zu vernehmen, die den Videokonferenzen hinterhertrauern.

"Hybrid wird der zukünftige Weg sein"

„Ich glaube, Hybrid wird der zukünftige Weg sein – wobei die Beiratsmitglieder eher präsent sein sollten“, sagt dementsprechend Ortsamtsleiterin Ulrike Pala, „der Aufwand ist aber größer, wir brauchen dafür einen W-Lan-Zugang.“ Hilfreich bei der Übertragung wäre Palas Ansicht nach außerdem eine 360-Grad-Kamera, die sich automatisch auf die Person im Raum richtet, die gerade spricht: "So etwas würde ich gerne für das Ortsamt haben."

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Einige Hybridsitzungen, bei denen sowohl Gäste live im Saal als auch online über das Internet teilnehmen konnten, hat es im Westen mittlerweile gegeben. Den Anfang hatten die Gröpelinger gemacht, die im Juni 2020 erstmals eine in der Gesamtschule West (GSW) abgehaltene Beiratssitzung zeitgleich ins Internet streamten und dafür von verschiedenen Seiten Lob ernteten. Es folgten weitere Hybridsitzungen im September 2020 und im November 2021; im September 2020 startete außerdem ein Bebauungsplanverfahren für ein Areal in Oslebshausen mit einer hybriden Einwohnerversammlung. Möglich gemacht hatte diese Sitzungen das Bürgerhaus Gemeinschaftszentrum Obervieland, das mit Technik und Personal aushalf. Dafür wurden ab 16 Uhr vor Ort Mikrofone, Kameras und Laptops aufgebaut und eingerichtet und nach der Sitzung wieder abgebaut und abtransportiert.

Positives Feedback

In diesem Jahr zog dann auch der Waller Beirat nach: Zweimal hat er bislang hybrid in der Mensa der Oberschule Helgolander Straße getagt, wo Schulassistent Rolf Wroblewski gemeinsam mit einem Kollegen die schuleigene Anlage bediente und für einen reibungslosen Ablauf sorgte. Insgesamt habe das gut geklappt und das Feedback sei positiv gewesen, so Wroblewski: „Nur das Bild für die Online-Teilnehmer war spiegelverkehrt.“ Dieses Problem könne beim nächsten Mal aber von vorneherein abgestellt werden.

Und auch die Findorffer haben kürzlich erfolgreich ihre „Hybrid-Premiere“ hingelegt und eine Sitzung per Zoom übertragen – auch wenn es dort gar nicht so einfach ist, Sitzungsorte im Stadtteil zu finden, die von der Größe passen, barrierefrei und bezahlbar sind. Bei der Sitzung im Jugendzentrum hatte die Technik Oliver Jäger, sachkundiger Bürger der Grünen-Fraktion, übernommen, der hauptberuflich für ein IT-Unternehmen arbeitet.

Das Interesse wächst stetig

Interesse an Hybridsitzungen ist auf jeden Fall vorhanden, ist Ulrike Pala angesichts der Teilnehmerzahlen überzeugt: In Findorff waren ihr zufolge circa 30 bis 35 Gäste vor Ort und 17 Zuhörer hatten sich digital zugeschaltet, die sich teilweise auch zu Wort meldeten. In Walle hatten sich acht Personen zugeschaltet und 35 Gäste waren persönlich gekommen. Die Zukunft ist hybrid – unabhängig von Corona, ist auch Rolf Wroblewski überzeugt: „Denn auf diese Weise erreicht man alle: Die, die nicht selber kommen können oder wollen. Und die, die Beiratssitzungen lieber live erleben.“

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