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Neubaupläne an Waller Heerstraße Ortspolitiker wollen Details wissen

Ein Investor möchte an der Waller Heerstraße ein Studentenwohnheim bauen und hat dazu eine Bauvoranfrage auf den Weg gebracht. Bevor der Beirat sich dazu positioniert, will er mehr Details wissen.
16.06.2021, 13:40 Uhr
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Ortspolitiker wollen Details wissen
Von Anne Gerling

Die Schilder sind abmontiert, das Inventar ist raus: Die Gaststätte Gode Stuuv an der Waller Heerstraße 163 / Ecke Lauenburger Straße ist vor einigen Monaten verkauft worden. Wie in einer Videokonferenz des Bauausschusses im Waller Beirat nun zu hören war, möchte der neue Eigentümer die Immobilie abreißen und durch einen Neubau mit Mini-Appartements – möglicherweise ein Studentenwohnheim – ersetzen.

Eine entsprechende Bauvoranfrage beim Bauressort laufe, berichtete Architekt Erik Ulbig im Bauausschuss des Waller Beirats: „Wir haben mit der Stadt angesprochen, was dort möglich ist.“ Dabei sei bereits eine besondere Vorgabe benannt worden: „Wir müssen mit einem neuen Gebäude an die beiden Nachbargebäude anschließen.“ Geplant sei aktuell ein zur Lauenburger Straße hin viergeschossiger Gebäudekomplex, der zur Heerstraße hin sogar noch etwas höher werden könnte.

Neubau mit Dachterrasse und Gründach

Im Erdgeschoss werde es Flächen für Gewerbe geben, und der Neubau bekomme eine Dachterrasse und ein Gründach, konnte Ulbig außerdem mitteilen. Ein Betriebskonzept ist Ulbig zufolge in Arbeit, und auch eine Bedarfsanalyse werde noch erstellt – konkrete Angaben zur Zahl der geplanten Wohneinheiten, zu Wohnungsgrößen und Mietpreisen könne er aber noch nicht machen.

Genau diese Zahlen hätten die Waller Ortspolitiker aber gerne gewusst, um die Auswirkungen des Bauvorhabens auf das Umfeld besser einschätzen zu können. Von der zukünftigen Bewohnerschaft hängt nämlich ab, ob und wie viele Pkw-und Fahrrad-Stellplätze der Bauherr am Ende schaffen muss. So müssen beim Bau eines Mehrfamilienhauses dieser Größenordnung laut Ortsgesetz über Kraftfahrzeugstellplätze und Fahrradabstellplätze 0,8 Auto-Stellplätze und ein Fahrrad-Stellplatz je Wohnung eingerichtet werden – für ein Studentenwohnheim wären es hingegen deutlich weniger Kfz-Parkplätze, nämlich ein Auto-Stellplatz je fünf Betten und 1,5 Fahrradstellplätze je zwei Betten.

Informationsstand zu dürftig für eine Stellungnahme

Die Stellungnahme, die die Ortspolitiker im Zuge der Bauvoranfrage nun eigentlich hätten abgeben sollen, war ihnen mit einem derart dürftigen Informationsstand nicht möglich. Vor allem auch deshalb, weil es dabei um das gesamte Quartier gehe, wie der stellvertretende Bauausschusssprecher Jörg Tapking (Linke) unterstrich: „Wir haben da das ehemalige Waldau-Theater und den Platz, der mal ganz anders geplant war, sowie baulichen Entwicklungsbedarf an der Heerstraße. Deshalb müssen wir etwas genauer gucken, was dort entsteht.“ Thorsten Jahn (SPD): „Wir sollen einen Riesenkasten nach Walle kriegen und wissen überhaupt nicht, wer da rein kommt und was die Wohnungen kosten? Ich fühle mich überhaupt nicht in der Lage, dazu etwas zu sagen.“

Interessieren würde die Fachausschussmitglieder auch, wie es weitergehen solle, wenn Studierende womöglich gar kein Interesse hätten, in ein neu gebautes Studentenwohnheim an der Waller Heerstraße einzuziehen. Eine Frage, die ihnen nur der Investor beantworten könnte, der urlaubsbedingt aber nicht an der Videokonferenz teilnahm. Die Ortspolitiker hoffen, in der nächsten Bauausschusssitzung, voraussichtlich am 5. Juli, mit ihm ins Gespräch kommen zu können.

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