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Raser in der Überseestadt Startschuss für Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung

In der Überseestadt starten Maßnahmen gegen Raser. Tempo-30-Zonen und "Berliner Kissen" sollen für Verkehrsberuhigung sorgen. Die Anwohner sind erleichtert.
07.04.2025, 05:00 Uhr
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Von Anke Velten

Für viele Menschen ist Karfreitag ein Tag der Stille und Besinnung. Für manche aber nicht. Am Mittwoch und Donnerstag, 8. und 9. April, sollen daher die Voraussetzungen für den Verkehrsversuch geschaffen werden, der Rasern und Posern in der Überseestadt den Spaß verderben soll – rechtzeitig vor dem in der Szene als „Car-Freitag“ bezeichneten Saisonauftakt, wie der Fachausschuss Überseestadt in seiner aktuellen Sitzung hörte. Und was auch wieder klar wurde: Nicht nur bei den Anwohnern am Kommodore-Johnsen-Boulevard liegen die Nerven blank.

Die Kombination mehrerer Maßnahme soll dafür sorgen, die Raser auf der gut 300 Meter langen Strecke zwischen Überseepark und Waller Sand auszubremsen (wir berichteten). Entlang beider Fahrspuren des Kommodore-Johnsen-Boulevards sollen je drei erhöhte Bremsschwellen – „Berliner Kissen“ genannt – angebracht werden. Die Straße wird zur Tempo-30-Zone deklariert. Teil des Verkehrsversuchs werden zudem Verkehrszählungen sowie Lautstärke- und Geschwindigkeitsmessungen sein, die nicht nur am Kommodore-Johnsen-Boulevard, sondern auch in der Herzogin-Cecilie-Allee und in den Seitenstraßen durchgeführt werden. Bis September sollen auf diese Weise die Daten gesammelt und ausgewertet werden, die die Verstetigung der Maßnahmen rechtlich sicher begründen sollen, erklärte Ole Brennecke von der Wirtschaftsförderung Bremen (WfB).

Dafür ist es auch allerhöchste Zeit, wie Anwohner dem Ausschuss schilderten. „Es wird immer schlimmer“, und „wir können nachts nicht mehr schlafen“, hieß es. Einige Anwohner seien aufgrund der unzumutbaren Zustände bereits weggezogen, andere planten den Auszug, war zu hören. Als neuer Brennpunkt habe sich die Überseepromenade entwickelt. „Abends treffen sich dort 40 bis 50 Autos“, berichtete ein Anwohner. „Eine verkehrsberuhigte Zone interessiert dort niemanden“. Die Klientel habe man vielmehr als aggressiv erlebt und nicht für Rücksichtnahme ansprechbar. Die Verkehrssituation sei vor allem spätabends höchst gefährlich. Laut Brennecke ist für die Überseepromenade eine Einbahnstraßenregelung im Gespräch, die die Durchfahrt über bauliche Blockaden blockiert.

Für die Umsetzung des Verkehrsversuchs wird der Kommodore-Johnsen-Boulevard ab Mittwochmorgen, 8.April, gesperrt. Anwohnern und Anliegern wird empfohlen, ihre Fahrzeuge bereits am Dienstagabend an anderen Orten abzustellen. Die Seitenstraßen bleiben erreichbar, die temporäre Umleitungsregelung wird ausgeschildert. Die Bushaltestellen werden für die Dauer der Maßnahme an die Herzogin-Cecilie-Allee verlegt. Voraussichtlich im Laufe des Donnerstagnachmittag, 9. April, wird der Kommodore-Johnsen-Boulevard wieder freigegeben, Halteverbote und Umleitungen aufgehoben.

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