In Berlin freut man sich über ein Steuerplus, in Bremen dürfte sich die gute Laune am Tag nach Bekanntgabe der Herbst-Steuerschätzung angesichts der lokalen Datenlage in Grenzen halten: Laut Bremer Finanzressort muss das Land Bremen im Vergleich zur vorangegangenen Schätzung im Mai mit Mindereinnahmen in Höhe von 102 Millionen Euro für das laufende Jahr rechnen. Im kommenden Jahr sollen es 98 Millionen Euro weniger sein.
"Die prognostizierte Rezession wirkt sich auf die erwarteten Steuereinnahmen aus. Insbesondere die Einnahmen aus Lohnsteuer und Umsatzsteuer werden weniger stark ansteigen, als noch im Mai prognostiziert", stellte Finanzsenator Dietmar Strehl fest. Die Oktober-Steuerschätzung sei eine Warnung, aber sie habe noch keine Auswirkungen auf den Doppelhaushalt 22/23 des Landes.
Den Städten Bremen und Bremerhaven prognostizieren die Steuerschätzer dagegen leichte Einnahmesteigerungen – vor allem wegen einer positiven Entwicklung bei den Gewerbesteuern. Die Stadt Bremen kommt danach in diesem Jahr auf ein Steuerplus von insgesamt knapp 33 Millionen Euro, 2023 könnten es gut 39 Millionen Euro sein. Bremerhaven darf der Mitteilung zufolge von Mehreinnahmen 2022 in Höhe von 3,1 Millionen und im kommenden Jahr von gut fünf Millionen Euro ausgehen.